Vor 50 Jahren
25. September 1968
Protestierende Geistlichkeit
Kapstadt (SAPA) - In einer Erklärung gegenüber einer Kapstädter Zeitung haben zehn Geistliche aus der Kapprovinz und einer aus Johannesburg zu den Angriffen des südafrikanischen Ministerpräsidenten Vorster gegen die politisierende Geistlichkeit Stellung genommen. Darin heißt es unter anderem: „Die Ideologie der Apartheid ist nicht in Einklang zu bringen mit Christentum und Moral, und aus diesem Grunde sind wir durch die Bibel verpflichtet, fortgesetzt unsere warnenden und protestierenden Stimmen zu erheben.“
Vorster hatte vor dem Jahreskongress der Nationalen Partei „politisierende Geistliche“ verwarnt: „Ich möchte diesen Bischöfen und Pfarrern sagen: Ihre Berufung fordert, daß Sie das Wort Gottes predigen und Ihre Kanzel nicht zur politischen Plattform machen und nicht die Arbeit der Liberalen Partei oder der Progressiven Partei oder der Vereinigten Partei tun.“
Es wäre ein schwarzer Tag Südafrikas, wenn dies in Zukunft Schule machen würde. Er hoffe, so sagte der Ministerpräsident, daß sich diese Herren diese Angelegenheit noch einmal überlegen würden.
Die Politik der getrennten Entwicklung könne zu keinem Erfolg führen, wenn sie nicht mit den Grundsätzen des Christentums und der Moral übereinstimme. Die Politik der getrennten Entwicklung sei jedoch durchaus mit diesen Grundsätzen zu vereinbaren.
25. September 1968
Ein weiteres Urteil
Windhoek (AZ) - Der 19-jährige Eisenbahnmonteur J. E. Kühn aus Upington wurde am Dienstag von dem Windhoeker Magistrat C. H. Badenhorst zu 60 Tagen Gefängnis oder 120 Rand wegen Diebstahls auf der Unfallstelle nach der Boeing-Katastrophe bei Windhoek im April dieses Jahres verurteilt. Eine zusätzliche Gefängnisstrafe von 60 Tagen wurde vom Magistrat auf Bewährung auf Bewährung ausgesetzt.
Kühn gehörte den Aufräumungsteams in der Nacht der Katastrophe an, deren Aufgabe es unter anderem war, den persönlichen Besitz der Katastrophenopfer auf dem Unfallgelände zu sammeln und an eine zentrale Stelle zu bringen. Er selbst hat dabei zwei Feuerzeuge und 21 ausländische Münzen auf der Unfallstelle gestohlen. Von seinem älteren Bruder wurde er später überführt.
Der Angeklagte legte vor Gericht ein Schuldgeständnis ab und bat den Magistrat um eine milde Strafe. Er wies darauf hin, daß sein Vater seit seiner Verhaftung wegen des Diebstahls drei Herzinfarkte erlitten habe und daß seine Familie wegen des gegenwärtigen Prozesses mit dem Schlimmsten hinsichtlich des Gesundheitszustandes seines Vaters rechnen müsse.
Magistrat Badenhorst sagte in seiner Urteilsbegründung, das Gericht nehme diese Diebstähle sehr ernst. Im Hinblick auf das Alter des Angeklagten, den Gesundheitszustand seines Vaters und die Tatsache, daß der Angeklagte noch nicht vorbestraft ist, fällt seine Strafe milder aus.
25. September 1968
MCC-Tour offiziell abgesagt
London (SAPA/Reuter) - Der Vorstand des britischen MCC-Kricketklubs, der für die Organisation internationaler Krickettouren der britischen Nationalmannschaft verantwortlich ist, hat am Montag endgültig entschieden, daß die geplante Reise nach Südafrika nicht mehr stattfinden wird. Dieser Beschluß erfolgte auf die Erklärung des südafrikanischen Premiers, daß eine MCC-Mannschaft mit dem Farbigen Basil d´ Oliveira in Südafrika nicht willkommen ist.
Vorster betonte in diesem Zusammenhang, die Republik lasse sich von politisch orientierten Instanzen keine Mannschaft aufzwingen. Der Beschluß des MCC-Vorstandes wurde in Gegenwart der Vertreter des südafrikanischen Kricketverbandes, Jack Cheetham und Arthur Coy einstimmig gefaßt. Die Sitzung dauerte etwa eine Stunde.
Der MCC-Vorstand hatte wiederholt darauf hingewiesen, daß, wenn die von ihm gewählte Nationalmannschaft von Südafrika nicht akzeptiert wird, die vorgesehen Südafrika-Reise unverzüglich abgesagt werden muß. Cheetham und Coy teilten dem Vorstand am Dienstag mit, die britische Nationalelf sei für Südafrika „außerhalb der Kontrolle des südafrikanischen Kricketverbandes“ nicht annehmbar. In einer Erklärung betonte der MCC-Vorstand, daß die britische Nationalelf nicht von dem südafrikanischen Kricketverband wegen der Ernennung Basil d‘ Oliveiras abgelehnt wurde.
Protestierende Geistlichkeit
Kapstadt (SAPA) - In einer Erklärung gegenüber einer Kapstädter Zeitung haben zehn Geistliche aus der Kapprovinz und einer aus Johannesburg zu den Angriffen des südafrikanischen Ministerpräsidenten Vorster gegen die politisierende Geistlichkeit Stellung genommen. Darin heißt es unter anderem: „Die Ideologie der Apartheid ist nicht in Einklang zu bringen mit Christentum und Moral, und aus diesem Grunde sind wir durch die Bibel verpflichtet, fortgesetzt unsere warnenden und protestierenden Stimmen zu erheben.“
Vorster hatte vor dem Jahreskongress der Nationalen Partei „politisierende Geistliche“ verwarnt: „Ich möchte diesen Bischöfen und Pfarrern sagen: Ihre Berufung fordert, daß Sie das Wort Gottes predigen und Ihre Kanzel nicht zur politischen Plattform machen und nicht die Arbeit der Liberalen Partei oder der Progressiven Partei oder der Vereinigten Partei tun.“
Es wäre ein schwarzer Tag Südafrikas, wenn dies in Zukunft Schule machen würde. Er hoffe, so sagte der Ministerpräsident, daß sich diese Herren diese Angelegenheit noch einmal überlegen würden.
Die Politik der getrennten Entwicklung könne zu keinem Erfolg führen, wenn sie nicht mit den Grundsätzen des Christentums und der Moral übereinstimme. Die Politik der getrennten Entwicklung sei jedoch durchaus mit diesen Grundsätzen zu vereinbaren.
25. September 1968
Ein weiteres Urteil
Windhoek (AZ) - Der 19-jährige Eisenbahnmonteur J. E. Kühn aus Upington wurde am Dienstag von dem Windhoeker Magistrat C. H. Badenhorst zu 60 Tagen Gefängnis oder 120 Rand wegen Diebstahls auf der Unfallstelle nach der Boeing-Katastrophe bei Windhoek im April dieses Jahres verurteilt. Eine zusätzliche Gefängnisstrafe von 60 Tagen wurde vom Magistrat auf Bewährung auf Bewährung ausgesetzt.
Kühn gehörte den Aufräumungsteams in der Nacht der Katastrophe an, deren Aufgabe es unter anderem war, den persönlichen Besitz der Katastrophenopfer auf dem Unfallgelände zu sammeln und an eine zentrale Stelle zu bringen. Er selbst hat dabei zwei Feuerzeuge und 21 ausländische Münzen auf der Unfallstelle gestohlen. Von seinem älteren Bruder wurde er später überführt.
Der Angeklagte legte vor Gericht ein Schuldgeständnis ab und bat den Magistrat um eine milde Strafe. Er wies darauf hin, daß sein Vater seit seiner Verhaftung wegen des Diebstahls drei Herzinfarkte erlitten habe und daß seine Familie wegen des gegenwärtigen Prozesses mit dem Schlimmsten hinsichtlich des Gesundheitszustandes seines Vaters rechnen müsse.
Magistrat Badenhorst sagte in seiner Urteilsbegründung, das Gericht nehme diese Diebstähle sehr ernst. Im Hinblick auf das Alter des Angeklagten, den Gesundheitszustand seines Vaters und die Tatsache, daß der Angeklagte noch nicht vorbestraft ist, fällt seine Strafe milder aus.
25. September 1968
MCC-Tour offiziell abgesagt
London (SAPA/Reuter) - Der Vorstand des britischen MCC-Kricketklubs, der für die Organisation internationaler Krickettouren der britischen Nationalmannschaft verantwortlich ist, hat am Montag endgültig entschieden, daß die geplante Reise nach Südafrika nicht mehr stattfinden wird. Dieser Beschluß erfolgte auf die Erklärung des südafrikanischen Premiers, daß eine MCC-Mannschaft mit dem Farbigen Basil d´ Oliveira in Südafrika nicht willkommen ist.
Vorster betonte in diesem Zusammenhang, die Republik lasse sich von politisch orientierten Instanzen keine Mannschaft aufzwingen. Der Beschluß des MCC-Vorstandes wurde in Gegenwart der Vertreter des südafrikanischen Kricketverbandes, Jack Cheetham und Arthur Coy einstimmig gefaßt. Die Sitzung dauerte etwa eine Stunde.
Der MCC-Vorstand hatte wiederholt darauf hingewiesen, daß, wenn die von ihm gewählte Nationalmannschaft von Südafrika nicht akzeptiert wird, die vorgesehen Südafrika-Reise unverzüglich abgesagt werden muß. Cheetham und Coy teilten dem Vorstand am Dienstag mit, die britische Nationalelf sei für Südafrika „außerhalb der Kontrolle des südafrikanischen Kricketverbandes“ nicht annehmbar. In einer Erklärung betonte der MCC-Vorstand, daß die britische Nationalelf nicht von dem südafrikanischen Kricketverband wegen der Ernennung Basil d‘ Oliveiras abgelehnt wurde.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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