Vor 50 Jahren
10. April 1969
STADTRAT BILLIGT BLOCKENTWICKLUNG
Windhoek - Grundsätzlich gebilligt hat der Windhoeker Stadtrat am Mittwoch im Rahmen einer Sondersitzung die Blockentwicklung, um den Wohnungsbau in der Landeshauptstadt voranzutreiben. Ein entsprechender Plan soll dem Administrator zur Genehmigung vorgelegt werden, während Interessenten die Möglichkeiten geboten werden sollen, eingehende Aufnahmen in Windhoek durchzuführen, ehe sie dem Stadtrat ihre Angebote unterbreiten. Aus diesem Grund wird das Projekt rechtzeitig in der Presse bekanntgegeben und ein Terrain von sechs Monaten gesetzt. Der Stadtrat beschloss ferner, dass ein oder mehrere Wohnviertel mit jeweils 250 bis 500 Grundstücken für die Blockentwicklung zur Verfügung gestellt werden sollen.
Die Blockentwicklung ist eine relativ neue Erscheinung auf dem Gebiet des modernen Wohnungsbaus. Großunternehmer mit dem notwendigen finanziellen Hintergrund kaufen meistens größere städtische Gelände auf und unternehmen dabei die gesamte Erschließung dieser Gelände zu „Fertigwohnvierteln“. Die Interessenten haben die Möglichkeit, aus einer größeren Auswahl von Bauplänen ihre Wohnung auszusuchen. In der Republik, so wurde dem Windhoeker Stadtrat in diesem Zusammenhang berichtet, werde sehr darauf geachtet, die Variationen der angebotenen Bauplane so groß zu halten, dass niemals der Eindruck einer Wohn-siedlung entsteht.
AFRIANISCHE GIPFELKONFERENZ
Lusaka - Nächster Woche findet in Lusaka eine Konferenz afrikanischer Staatsoberhäupter statt. Wie viele teilnehmen werden, steht noch nicht fest. Bis jetzt sind zehn Flaggen vor dem Ridgeway-Hotel gehisst worden. Die Konferenz wird drei Tage dauern und soll sich mit dem Bürgerkrieg in Nigeria, den jüngsten Entwicklungen in Ghana und mit der Unterstützung südafrikanischer Terroristen, die sich außerhalb Südafrikas befinden, beschäftigen.
KATASTROPHEN UND UNGLÜCKE
Der Wirbelsturm „Deny“ forderte in Madagaskar 66 Tote, 14 Vermisste und machte 60 000 Personen obdachlos.
Bei einem Erdbeben in Südalbanien wurde ein Kind getötet und 65 Personen wurden verletzt. 3 000 Gebäude in sechs Städten und Dörfern wurden zerstört.
In Ostjava überflutete der Brantas-Fluß sieben Dörfer, 6000 Personen sind obdachlos.
Eine sowjetische „Antonov-24“ der polnischen Luftfahrtgesellschaft stürzte bei Krakau mit 53 Personen an Bord ab, nachdem sie während eines Sturms an eine Bergspitze gestoßen war. Das Unglück wird als die schwerste Luftkatastrophe Polens bezeichnet. Unter den Toten befindet sich der englische Geschäftsmann Paul Turner.
DREI TODESURTEILE IN ALGERIEN
Algier - Von 56 Angeklagten, die sich wegen Verschwörungsabsichten vor einem Revolutionsgericht verantworten mussten, sind drei zum Tode verurteilt worden. Von den drei Verurteilten war nur einer anwesend. Die beiden anderen wurden in Abwesenheit verurteilt. Nach einer viereinhalbstündigen Verhandlung, die in Oran stattfand, wurden neun der Angeklagten zu lebenslänglichen Zuchthausstrafen verurteilt, während zwölf Personen freigesprochen wurden. Die übrigen erhielten Gefängnisstrafen zwischen einem Jahr und zwanzig Jahren. Seit Boumedienne vor vier Jahren Präsident wurde, war dieser Prozess das erste politische Gerichtsverfahren in Algerien.
SOWJETISCHE FLOTTENBEWEGUNG
Moskau/Gibraltar/Port Louis/Washington - Der Oberkommandierende der sowjetischen Kriegsmarine, Admiral Serei Gorshkow, erklärte der Moskauer Zeitung „Iswestija“, dass die Sowjetschiffe das Recht hatten, überall auf hoher See zu kreuzen. Die Flotte im Nordatlantik führe gegenwärtig normale Manöver durch. Berichte, dass diese Einheiten bestimmt seien, in die chinesischen Gewässer auszulaufen, seien „eine Propaganda-Erfindung bürgerlicher Journalisten“.
Darüber befragt, ob es sich, wie westliche Zeitungen schreiben, im Nordatlantik um eine „Armada“ handle, erklärte der Admiral, dass es sich im Vergleich zur Gesamtflotte um ein ,,nicht besonders großes Geschwader“ handle. Auf den Einheiten würden die Besatzungen der üblichen militärischen Ausbildung unterzogen. Das Interview des Admirals steilte die erste offizielle Äußerung über die Anwesenheit eines Flottengeschwaders im Nordatlantik dar. Westliche Beobachter meinten, die Flotte sei dazu bestimmt, vor den Küsten Chinas eine militärische Demonstration durchzuführen.
GLEICHE BEHANDLUNG FÜR NEUSEELÄNDER
Kapstadt - Außenminister Dr. Hilgard Muller erklärte am Dienstag im Volksrat, die Zusicherung des südafrikanischen Generalkonsuls in Wellington, Neuseeland, im Zusammenhang mit der Behandlung aller neuseeländischen Rugby-Anhänger während der All-Black-Tour 1970 durch die Republik sei nach Konsultationen mit den zuständigen Ministern erfolgt. Der Minister beantwortete damit eine Anfrage der Abgeordneten Helen Suzman (PP Houghton). Dr. Muller sagte, dass Interessenten aus Neuseeland einschließlich Maoris in Südafrika die gleiche Behandlung erfahren, wenn sie über die notwendigen Visa verfügen.
STADTRAT BILLIGT BLOCKENTWICKLUNG
Windhoek - Grundsätzlich gebilligt hat der Windhoeker Stadtrat am Mittwoch im Rahmen einer Sondersitzung die Blockentwicklung, um den Wohnungsbau in der Landeshauptstadt voranzutreiben. Ein entsprechender Plan soll dem Administrator zur Genehmigung vorgelegt werden, während Interessenten die Möglichkeiten geboten werden sollen, eingehende Aufnahmen in Windhoek durchzuführen, ehe sie dem Stadtrat ihre Angebote unterbreiten. Aus diesem Grund wird das Projekt rechtzeitig in der Presse bekanntgegeben und ein Terrain von sechs Monaten gesetzt. Der Stadtrat beschloss ferner, dass ein oder mehrere Wohnviertel mit jeweils 250 bis 500 Grundstücken für die Blockentwicklung zur Verfügung gestellt werden sollen.
Die Blockentwicklung ist eine relativ neue Erscheinung auf dem Gebiet des modernen Wohnungsbaus. Großunternehmer mit dem notwendigen finanziellen Hintergrund kaufen meistens größere städtische Gelände auf und unternehmen dabei die gesamte Erschließung dieser Gelände zu „Fertigwohnvierteln“. Die Interessenten haben die Möglichkeit, aus einer größeren Auswahl von Bauplänen ihre Wohnung auszusuchen. In der Republik, so wurde dem Windhoeker Stadtrat in diesem Zusammenhang berichtet, werde sehr darauf geachtet, die Variationen der angebotenen Bauplane so groß zu halten, dass niemals der Eindruck einer Wohn-siedlung entsteht.
AFRIANISCHE GIPFELKONFERENZ
Lusaka - Nächster Woche findet in Lusaka eine Konferenz afrikanischer Staatsoberhäupter statt. Wie viele teilnehmen werden, steht noch nicht fest. Bis jetzt sind zehn Flaggen vor dem Ridgeway-Hotel gehisst worden. Die Konferenz wird drei Tage dauern und soll sich mit dem Bürgerkrieg in Nigeria, den jüngsten Entwicklungen in Ghana und mit der Unterstützung südafrikanischer Terroristen, die sich außerhalb Südafrikas befinden, beschäftigen.
KATASTROPHEN UND UNGLÜCKE
Der Wirbelsturm „Deny“ forderte in Madagaskar 66 Tote, 14 Vermisste und machte 60 000 Personen obdachlos.
Bei einem Erdbeben in Südalbanien wurde ein Kind getötet und 65 Personen wurden verletzt. 3 000 Gebäude in sechs Städten und Dörfern wurden zerstört.
In Ostjava überflutete der Brantas-Fluß sieben Dörfer, 6000 Personen sind obdachlos.
Eine sowjetische „Antonov-24“ der polnischen Luftfahrtgesellschaft stürzte bei Krakau mit 53 Personen an Bord ab, nachdem sie während eines Sturms an eine Bergspitze gestoßen war. Das Unglück wird als die schwerste Luftkatastrophe Polens bezeichnet. Unter den Toten befindet sich der englische Geschäftsmann Paul Turner.
DREI TODESURTEILE IN ALGERIEN
Algier - Von 56 Angeklagten, die sich wegen Verschwörungsabsichten vor einem Revolutionsgericht verantworten mussten, sind drei zum Tode verurteilt worden. Von den drei Verurteilten war nur einer anwesend. Die beiden anderen wurden in Abwesenheit verurteilt. Nach einer viereinhalbstündigen Verhandlung, die in Oran stattfand, wurden neun der Angeklagten zu lebenslänglichen Zuchthausstrafen verurteilt, während zwölf Personen freigesprochen wurden. Die übrigen erhielten Gefängnisstrafen zwischen einem Jahr und zwanzig Jahren. Seit Boumedienne vor vier Jahren Präsident wurde, war dieser Prozess das erste politische Gerichtsverfahren in Algerien.
SOWJETISCHE FLOTTENBEWEGUNG
Moskau/Gibraltar/Port Louis/Washington - Der Oberkommandierende der sowjetischen Kriegsmarine, Admiral Serei Gorshkow, erklärte der Moskauer Zeitung „Iswestija“, dass die Sowjetschiffe das Recht hatten, überall auf hoher See zu kreuzen. Die Flotte im Nordatlantik führe gegenwärtig normale Manöver durch. Berichte, dass diese Einheiten bestimmt seien, in die chinesischen Gewässer auszulaufen, seien „eine Propaganda-Erfindung bürgerlicher Journalisten“.
Darüber befragt, ob es sich, wie westliche Zeitungen schreiben, im Nordatlantik um eine „Armada“ handle, erklärte der Admiral, dass es sich im Vergleich zur Gesamtflotte um ein ,,nicht besonders großes Geschwader“ handle. Auf den Einheiten würden die Besatzungen der üblichen militärischen Ausbildung unterzogen. Das Interview des Admirals steilte die erste offizielle Äußerung über die Anwesenheit eines Flottengeschwaders im Nordatlantik dar. Westliche Beobachter meinten, die Flotte sei dazu bestimmt, vor den Küsten Chinas eine militärische Demonstration durchzuführen.
GLEICHE BEHANDLUNG FÜR NEUSEELÄNDER
Kapstadt - Außenminister Dr. Hilgard Muller erklärte am Dienstag im Volksrat, die Zusicherung des südafrikanischen Generalkonsuls in Wellington, Neuseeland, im Zusammenhang mit der Behandlung aller neuseeländischen Rugby-Anhänger während der All-Black-Tour 1970 durch die Republik sei nach Konsultationen mit den zuständigen Ministern erfolgt. Der Minister beantwortete damit eine Anfrage der Abgeordneten Helen Suzman (PP Houghton). Dr. Muller sagte, dass Interessenten aus Neuseeland einschließlich Maoris in Südafrika die gleiche Behandlung erfahren, wenn sie über die notwendigen Visa verfügen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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