Vor 50 Jahren
6. Januar 1970
SOLL WINDHOEK WÜSTE WERDEN?
WINDHOEK - Windhoek ist mit einer Verspätung von einigen Jahrzehnten in das Zeitalter der BIockentwicklung eingetreten. In Windhoek soll ein neuer Stadtteil mit rund 600 Wohnhäusern entstehen. Erstmals soll dieser Stadtteil von Privatunternehmen entwickelt werden. Dadurch soll es möglich sein, rationellere Entwicklungsmethoden anzuwenden und den Apparat der Stadtverwaltung zu entlasten. Für den künftigen Bewohner dieses Stadtteils bietet diese Blockentwicklung erhebliche Vorteile. Er zieht nach menschlichem Ermessen in ein wirklich fertig entwickeltes Gebiet, mit geteerten Straßen; Straßenbeleuchtung und sämtlichen Diensten. Die Frage, die sich in der augenblicklichen Situation erhebt, lautet jedoch: Ist die Entwicklung eines neuen Stadtteils bei der herrschenden Wasserknappheit überhaupt möglich?
In einem Gespräch mit dem amtierenden Stadtsektretär T. J. Kotzé versuchte die AZ diese Frage zu ventilieren. Windhoek steht vor der Notwendigkeit, Häuser, Schulen, Kirchen und Geschäftszentren usw. für die sich ausbreitende Bevölkerung und den zu erwartenden Zuzug zu schaffen. Die bestehende Arbeitskräfteknappheit auf dem öffentlichen und privaten Sektor kann nur dann halbwegs gelöst werden, wenn mehr Wohnungen zur Verfügung stehen. Auf der anderen Seite leidet Windhoek unter einer akuten Wasserknappheit. Zurzeit kann lediglich ein Tell des normalen Haushaltsbedarfs garantiert werden. Administration und Stadtverwaltung haben sich bei der Bewässerung von öffentlichen Parks, Bäumen und dem Friedhof bereits umgestellt. Zum Teil wird das Wasser für die Bewässerung des Friedhofs und den Bäumen bereits von den Rieselfeldern angefahren, im Tal werden Parks oder Teile derselben dem Tode überantwortet. Ein ungeheurer materieller Verlust, der der mangelnden Voraussicht und dem Kleinsparersinn eines früheren Windhoeker Stadtrates zuzuschreiben ist. Private Gärten werden ebenfalls unter der Wasserknappheit zu leiden haben, wenn erst die neuen Restriktionen in Kraft treten.
SWAKOPMUND HAT BEDENKEN
SWAKOPMUND - Auf dem Programm für die Entwicklung von Swakopmund als Ferien- und Erholungsort stehen auch der Bau einer Küstenstraße und die Errichtung eines Vergnügungsparks. Wie man hört, soll dieKüstenstraße ein Teil des Stadtgartens zum Opfer fallen und der Vergnügungspark auf dem jetzigen Sportfeld errichtet werden. Gegen diesen Teil der Planung haben nun die Swakopmunder berechtigte Einwendungen angemeldet, und es werden Unterschriften zu einer Petition gesammelt, die dem Stadtrat zur Weiterleitung an das Entwicklungskomitee vorgelegt werden soll. Dieser Protest wird keineswegs nur von Swakopmundern, sondern auch von vielen Gästen unterstützt.
Man steht auf dem Standpunkt, dass eine Küstenstraße wohl gebaut werden soll, doch daß ihr unter gar keinen Umständen der geringste Teil, der sowieso schon recht kleinen Parkanlagen und der Promenade, Platz gemacht werden soll. Ganz im Gegenteil: die Grünanlagen müssten wesentlich erweitert werden, wozu sich das Gelände des Sportfeldes geradezu anbietet. Auch sollte diese Anlage einen sinnvollen Kinderspielplatz miteinschließen, an dem es in Swakopmund mangelt. Außerdem werde die Durchkreuzung einer Autostraße durch den einzigen Fußgängerweg zum Strand, den Hunderte von Spaziergängern benutzen, zu katastrophalen Folgen fuhren, denn eine Fahrgeschwindigkeitsbegrenzung wird mit ziemlicher Sicherheit kaum erfolgreich durchgeführt werden können.
DIE WASSERRESTRIKTIONEN
Swakopmund - Morgen wird sich die Südwester Exekutive auf ihrer Swakopmunder Sitzung mit den Windhoeker Wasserrestriktionen befassen. Bei den zuständigen Stellen der Stadtverwaltung steht zurzeit das Telefon nicht still. Zahlreiche Bürger, vor allem solche, die in den nächsten Tagen auf Urlaub gehen, fragen an, was sie tun und welche Instruktionen sie hinterlassen sollen. Zurzeit kann keine definitive Auskunft gegeben werden. Eins ist sicher: Wasser muss gespart werden. Man darf damit rechnen, dass das Benutzen von Gartenschläuchen untersagt wird. Das bedeutet nicht, soweit sich im Augenblick übersehen lässt, dass Gartenschläuche aus den Gärten zu verschwinden haben, sie dürfen nur nicht zum Bewässern benutzt werden. Wer die Benutzung des Gartenschlauchs unterbindet und auf äußerste Sparsamkeit beim Verbrauch von Wasser achtet, dürfte seinen Pflichten genügen.
UNTERSUCHUNG DES KOPECHNE-TODES BEGANN
Edgartown - Die Untersuchung der Todesursache der Kennedy-Sekretärin Mary Jo Kopechne hat am Montag in Edgartown unter Ausschluss der Öffentlichkeit begonnen. Senator Edward F. Kennedy trat als erster in den Zeugenstand. Seine Vernehmung dauerte zwei Stunden. Über Einzelheiten seiner Aussage wollte der Senator sich nicht äußern. Mary Jo Kopechne ist in dem Privatfahrzeug des Senators am 18. Juli vergangenen Jahres umgekommen. Sie waren von einer Privatparty auf der Chappaquiddick-Insel auf dem Wege zur Fähre nach Edgartown,
Das Verhör am Montag dauerte insgesamt vier Stunden. Es ist nicht bekannt, wer als Zeuge nach Senator Kennedy gerufen wurde. Man nimmt jedoch an, dass der Rechtsanwalt und Freund Senator Kennedys, Paul Markham, als nächster vor Gericht Aussagen gemacht hat. Im Rahmen dieser Untersuchung, die von Richter Boyle geleitet wird, soll festgestellt werden, ob die Sekretärin Mary Jo Kopechne durch kriminelle Fahrlässigkeit ihren Tod gefunden hat.
Nach seiner Aussage erklärte Senator Kennedy, er wolle keine Einzelheiten darüber bekanntgeben. Er gab lediglich zu, dass sie mit früheren Erklärungen über diesen Vorfall substantiell übereinstimme. Ferner sagte er, er werde weiterhin für die Klärung dieses Falles zur Verfügung stehen, und gab der Hoffnung Ausdruck, dass die Untersuchung auch die Ietzten Zweifel ausräumen werde, „damit wir uns wieder unserer Senatsarbeit uneingeschränkt widmen können“.
SOLL WINDHOEK WÜSTE WERDEN?
WINDHOEK - Windhoek ist mit einer Verspätung von einigen Jahrzehnten in das Zeitalter der BIockentwicklung eingetreten. In Windhoek soll ein neuer Stadtteil mit rund 600 Wohnhäusern entstehen. Erstmals soll dieser Stadtteil von Privatunternehmen entwickelt werden. Dadurch soll es möglich sein, rationellere Entwicklungsmethoden anzuwenden und den Apparat der Stadtverwaltung zu entlasten. Für den künftigen Bewohner dieses Stadtteils bietet diese Blockentwicklung erhebliche Vorteile. Er zieht nach menschlichem Ermessen in ein wirklich fertig entwickeltes Gebiet, mit geteerten Straßen; Straßenbeleuchtung und sämtlichen Diensten. Die Frage, die sich in der augenblicklichen Situation erhebt, lautet jedoch: Ist die Entwicklung eines neuen Stadtteils bei der herrschenden Wasserknappheit überhaupt möglich?
In einem Gespräch mit dem amtierenden Stadtsektretär T. J. Kotzé versuchte die AZ diese Frage zu ventilieren. Windhoek steht vor der Notwendigkeit, Häuser, Schulen, Kirchen und Geschäftszentren usw. für die sich ausbreitende Bevölkerung und den zu erwartenden Zuzug zu schaffen. Die bestehende Arbeitskräfteknappheit auf dem öffentlichen und privaten Sektor kann nur dann halbwegs gelöst werden, wenn mehr Wohnungen zur Verfügung stehen. Auf der anderen Seite leidet Windhoek unter einer akuten Wasserknappheit. Zurzeit kann lediglich ein Tell des normalen Haushaltsbedarfs garantiert werden. Administration und Stadtverwaltung haben sich bei der Bewässerung von öffentlichen Parks, Bäumen und dem Friedhof bereits umgestellt. Zum Teil wird das Wasser für die Bewässerung des Friedhofs und den Bäumen bereits von den Rieselfeldern angefahren, im Tal werden Parks oder Teile derselben dem Tode überantwortet. Ein ungeheurer materieller Verlust, der der mangelnden Voraussicht und dem Kleinsparersinn eines früheren Windhoeker Stadtrates zuzuschreiben ist. Private Gärten werden ebenfalls unter der Wasserknappheit zu leiden haben, wenn erst die neuen Restriktionen in Kraft treten.
SWAKOPMUND HAT BEDENKEN
SWAKOPMUND - Auf dem Programm für die Entwicklung von Swakopmund als Ferien- und Erholungsort stehen auch der Bau einer Küstenstraße und die Errichtung eines Vergnügungsparks. Wie man hört, soll dieKüstenstraße ein Teil des Stadtgartens zum Opfer fallen und der Vergnügungspark auf dem jetzigen Sportfeld errichtet werden. Gegen diesen Teil der Planung haben nun die Swakopmunder berechtigte Einwendungen angemeldet, und es werden Unterschriften zu einer Petition gesammelt, die dem Stadtrat zur Weiterleitung an das Entwicklungskomitee vorgelegt werden soll. Dieser Protest wird keineswegs nur von Swakopmundern, sondern auch von vielen Gästen unterstützt.
Man steht auf dem Standpunkt, dass eine Küstenstraße wohl gebaut werden soll, doch daß ihr unter gar keinen Umständen der geringste Teil, der sowieso schon recht kleinen Parkanlagen und der Promenade, Platz gemacht werden soll. Ganz im Gegenteil: die Grünanlagen müssten wesentlich erweitert werden, wozu sich das Gelände des Sportfeldes geradezu anbietet. Auch sollte diese Anlage einen sinnvollen Kinderspielplatz miteinschließen, an dem es in Swakopmund mangelt. Außerdem werde die Durchkreuzung einer Autostraße durch den einzigen Fußgängerweg zum Strand, den Hunderte von Spaziergängern benutzen, zu katastrophalen Folgen fuhren, denn eine Fahrgeschwindigkeitsbegrenzung wird mit ziemlicher Sicherheit kaum erfolgreich durchgeführt werden können.
DIE WASSERRESTRIKTIONEN
Swakopmund - Morgen wird sich die Südwester Exekutive auf ihrer Swakopmunder Sitzung mit den Windhoeker Wasserrestriktionen befassen. Bei den zuständigen Stellen der Stadtverwaltung steht zurzeit das Telefon nicht still. Zahlreiche Bürger, vor allem solche, die in den nächsten Tagen auf Urlaub gehen, fragen an, was sie tun und welche Instruktionen sie hinterlassen sollen. Zurzeit kann keine definitive Auskunft gegeben werden. Eins ist sicher: Wasser muss gespart werden. Man darf damit rechnen, dass das Benutzen von Gartenschläuchen untersagt wird. Das bedeutet nicht, soweit sich im Augenblick übersehen lässt, dass Gartenschläuche aus den Gärten zu verschwinden haben, sie dürfen nur nicht zum Bewässern benutzt werden. Wer die Benutzung des Gartenschlauchs unterbindet und auf äußerste Sparsamkeit beim Verbrauch von Wasser achtet, dürfte seinen Pflichten genügen.
UNTERSUCHUNG DES KOPECHNE-TODES BEGANN
Edgartown - Die Untersuchung der Todesursache der Kennedy-Sekretärin Mary Jo Kopechne hat am Montag in Edgartown unter Ausschluss der Öffentlichkeit begonnen. Senator Edward F. Kennedy trat als erster in den Zeugenstand. Seine Vernehmung dauerte zwei Stunden. Über Einzelheiten seiner Aussage wollte der Senator sich nicht äußern. Mary Jo Kopechne ist in dem Privatfahrzeug des Senators am 18. Juli vergangenen Jahres umgekommen. Sie waren von einer Privatparty auf der Chappaquiddick-Insel auf dem Wege zur Fähre nach Edgartown,
Das Verhör am Montag dauerte insgesamt vier Stunden. Es ist nicht bekannt, wer als Zeuge nach Senator Kennedy gerufen wurde. Man nimmt jedoch an, dass der Rechtsanwalt und Freund Senator Kennedys, Paul Markham, als nächster vor Gericht Aussagen gemacht hat. Im Rahmen dieser Untersuchung, die von Richter Boyle geleitet wird, soll festgestellt werden, ob die Sekretärin Mary Jo Kopechne durch kriminelle Fahrlässigkeit ihren Tod gefunden hat.
Nach seiner Aussage erklärte Senator Kennedy, er wolle keine Einzelheiten darüber bekanntgeben. Er gab lediglich zu, dass sie mit früheren Erklärungen über diesen Vorfall substantiell übereinstimme. Ferner sagte er, er werde weiterhin für die Klärung dieses Falles zur Verfügung stehen, und gab der Hoffnung Ausdruck, dass die Untersuchung auch die Ietzten Zweifel ausräumen werde, „damit wir uns wieder unserer Senatsarbeit uneingeschränkt widmen können“.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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