Vor 50 Jahren
30. Mai 1969
FÜNF JAHRE ODENDAAL-PLAN
Windhoek - Mit einem umfassenden Überblick über die Leistungen der vergangenen fünf Jahre schloss Administrator J. G. H. van der Wath am. Donnerstag die Haushaltsdebatte im Landesrat ab. Er sagte, es sei nun fünf Jahre her, als die südafrikanische Regierung ihre Beschlüsse zu den Empfehlungen der Odendaal-Kommission gefällt und veröffentlicht habe. Administrator van der Wath wies noch einmal darauf hin, dass die Neuregelung der Beziehungen zwischen Südwestafrika und der Republik bereits im Jahre 1964 mit der Veröffentlichung des Weißbuches zum Odendaalplan begonnen habe. Die darin enthalten die Beschlüsse der Regierung bildeten das Fundament der Neuregelung.
Der Administrator behandelte dann die wichtigsten Empfehlungen der Odendaal-Kommission. Zuerst nannte er die Wasser- und Elektrizitätsversorgung. Das Kuneneprojekt, so sagte van der Wath. habe im Rahmen der Empfehlungen der Odendaalkommission den Vorrang genossen. Auch wenn heute oft gefragt wurde, warum dieses Projekt inner-halb der ersten fünf Jahre noch nicht in Angriff genommen sei, könne er dennoch sagen, dass die Fortschritte nicht nur termingerecht seien, sondern dass man sogar etwas vor der Zeit sei. Die Odendaalkommission habe seinerzeit empfohlen, dass die Hochspannungsleitung von Ruacana nach Windhoek und an die Küste erst im dritten Fünfjahresplan gebaut werden sollte. Zurzeit wird bereits das erste vorläufige Elektrizitätswerk gebaut.
REAGENZGLAS ZEIGT PENICILLIN-ALLERGIEN
Stockholm - Zwei schwedischen Ärzten ist die Entwicklung eines Verfahrens gelungen, das es ermöglicht, durch Beigabe bestimmter Antigene ins Blut des Patienten Allergien gegen Penicillin im Reagenzglas festzustellen. Bei einem kürzlich in Stockholm veranstalteten Symposium stellten Dr. Lennart Juhlin und Dr. Leif Wide aus Uppsala das Verfahren vor.
Wie die Forscher erläuterten, ist zwar das Penicillin eines der am wenigsten giftigen Hilfsmittel im medizinischen Arsenal, aber einer seiner Nachteile besteht darin, dass seine Verwendung überempfindliche immunologische Reaktionen hervorrufen kann, die häufig nicht vorauszusehen und auch schwer zu beheben sind. Fünf bis sechs Prozent aller Patienten seien gegen Penicillin allergisch.
PRÄSIDENTENWAHL IN FRANKREICH
Paris - Die Kampagne für die Präsidentschaftswahl in Frankreich geht heute zu Ende. Es werden sich am Sonntag den Wählern stellen:
Georges Pompidou, früherer Ministerpräsident, der sich als prädestinierter Nachfolger, de Gaulles betrachtet;
Alain Poher, Senatspräsident und amtierender Präsident der Republik, der von den Zentrumsparteien gestützt wird;
Gaston Defferre, sozialistischer Bürgermeister von Marseilles, der Kandidat der Sozialistischen Partei Frankreichs;
Jacques Duclos, Generalsekretär der Kommunistischen Partei;
Michel Rocarf, Generalsekretar der Linkssozialisten;
Alain Krivine, Vertreter der trotzkistischen „Revolutionären Kommunistischen Jugend“; Louis Ducatel, unabhängig.
100 MILLIONEN FÜR „DESY“
Bonn. - Das westdeutsche Elektronen-SynChrotron (Desy) in Hamburg soll mit einem Aufwand von 100 Millionen Mark bis 1974 zu einem der modernsten europäischen Forschungsinstrumente ausgebaut werden. Nach einem Vertrag, der zwischen Vertretern der Bundesregierung und des Hamburger Senats unterzeichnet wurde, werden neun Zehntel der Summe von der Bundesregierung bereitgestellt. Der größte Teil der Investitionen soll für neue Gerate verwendet werden, mit denen bisher nicht mel3bare physikalische Ereignisse und experimentell nicht nachprüfbare Gesetzmäßigkeiten registriert werden können.
BONN WIRD GROSSSTADT
Bonn - Die Stadt Bonn, seit 20 Jahren Regierungssitz der deutschen Bundesrepublik, wird- größer werden: nach jahrelangem Tauziehen hat das zuständige Landesparlament von Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf entschieden, dass die Städte. Bonn und Bad Godesberg sowie zehn weitere Gemeinden am 1. Juli dieses Jahres zu einer neuen Großstadt Bonn mit rund 290 000 Einwohnern zusammengeschlossen werden.
Die christlich-demokratische Mehrheit des Godesberger Stadtparlaments hat bereits eine Verfassungsbeschwerde gegen das neue Gesetz angekündigt. Die CDU-Opposition im Düsseldorfer Landesparlament, die gegen das von den regierenden Sozialdemokraten und Freien Demokraten eingebrachte Gesetz stimmte, hatte den Bonn zugeschlagenen Gemeinden wenigstens eine eingeschränkte Bezirksverwaltung sichern wollen. Vertreter der Düsseldorfer Regierungsparteien begrüßten das neue Gesetz dagegen als „Eckstein und Startschuss“ für eine neue Phase der kommunalen Ordnung.
FÜNF JAHRE ODENDAAL-PLAN
Windhoek - Mit einem umfassenden Überblick über die Leistungen der vergangenen fünf Jahre schloss Administrator J. G. H. van der Wath am. Donnerstag die Haushaltsdebatte im Landesrat ab. Er sagte, es sei nun fünf Jahre her, als die südafrikanische Regierung ihre Beschlüsse zu den Empfehlungen der Odendaal-Kommission gefällt und veröffentlicht habe. Administrator van der Wath wies noch einmal darauf hin, dass die Neuregelung der Beziehungen zwischen Südwestafrika und der Republik bereits im Jahre 1964 mit der Veröffentlichung des Weißbuches zum Odendaalplan begonnen habe. Die darin enthalten die Beschlüsse der Regierung bildeten das Fundament der Neuregelung.
Der Administrator behandelte dann die wichtigsten Empfehlungen der Odendaal-Kommission. Zuerst nannte er die Wasser- und Elektrizitätsversorgung. Das Kuneneprojekt, so sagte van der Wath. habe im Rahmen der Empfehlungen der Odendaalkommission den Vorrang genossen. Auch wenn heute oft gefragt wurde, warum dieses Projekt inner-halb der ersten fünf Jahre noch nicht in Angriff genommen sei, könne er dennoch sagen, dass die Fortschritte nicht nur termingerecht seien, sondern dass man sogar etwas vor der Zeit sei. Die Odendaalkommission habe seinerzeit empfohlen, dass die Hochspannungsleitung von Ruacana nach Windhoek und an die Küste erst im dritten Fünfjahresplan gebaut werden sollte. Zurzeit wird bereits das erste vorläufige Elektrizitätswerk gebaut.
REAGENZGLAS ZEIGT PENICILLIN-ALLERGIEN
Stockholm - Zwei schwedischen Ärzten ist die Entwicklung eines Verfahrens gelungen, das es ermöglicht, durch Beigabe bestimmter Antigene ins Blut des Patienten Allergien gegen Penicillin im Reagenzglas festzustellen. Bei einem kürzlich in Stockholm veranstalteten Symposium stellten Dr. Lennart Juhlin und Dr. Leif Wide aus Uppsala das Verfahren vor.
Wie die Forscher erläuterten, ist zwar das Penicillin eines der am wenigsten giftigen Hilfsmittel im medizinischen Arsenal, aber einer seiner Nachteile besteht darin, dass seine Verwendung überempfindliche immunologische Reaktionen hervorrufen kann, die häufig nicht vorauszusehen und auch schwer zu beheben sind. Fünf bis sechs Prozent aller Patienten seien gegen Penicillin allergisch.
PRÄSIDENTENWAHL IN FRANKREICH
Paris - Die Kampagne für die Präsidentschaftswahl in Frankreich geht heute zu Ende. Es werden sich am Sonntag den Wählern stellen:
Georges Pompidou, früherer Ministerpräsident, der sich als prädestinierter Nachfolger, de Gaulles betrachtet;
Alain Poher, Senatspräsident und amtierender Präsident der Republik, der von den Zentrumsparteien gestützt wird;
Gaston Defferre, sozialistischer Bürgermeister von Marseilles, der Kandidat der Sozialistischen Partei Frankreichs;
Jacques Duclos, Generalsekretär der Kommunistischen Partei;
Michel Rocarf, Generalsekretar der Linkssozialisten;
Alain Krivine, Vertreter der trotzkistischen „Revolutionären Kommunistischen Jugend“; Louis Ducatel, unabhängig.
100 MILLIONEN FÜR „DESY“
Bonn. - Das westdeutsche Elektronen-SynChrotron (Desy) in Hamburg soll mit einem Aufwand von 100 Millionen Mark bis 1974 zu einem der modernsten europäischen Forschungsinstrumente ausgebaut werden. Nach einem Vertrag, der zwischen Vertretern der Bundesregierung und des Hamburger Senats unterzeichnet wurde, werden neun Zehntel der Summe von der Bundesregierung bereitgestellt. Der größte Teil der Investitionen soll für neue Gerate verwendet werden, mit denen bisher nicht mel3bare physikalische Ereignisse und experimentell nicht nachprüfbare Gesetzmäßigkeiten registriert werden können.
BONN WIRD GROSSSTADT
Bonn - Die Stadt Bonn, seit 20 Jahren Regierungssitz der deutschen Bundesrepublik, wird- größer werden: nach jahrelangem Tauziehen hat das zuständige Landesparlament von Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf entschieden, dass die Städte. Bonn und Bad Godesberg sowie zehn weitere Gemeinden am 1. Juli dieses Jahres zu einer neuen Großstadt Bonn mit rund 290 000 Einwohnern zusammengeschlossen werden.
Die christlich-demokratische Mehrheit des Godesberger Stadtparlaments hat bereits eine Verfassungsbeschwerde gegen das neue Gesetz angekündigt. Die CDU-Opposition im Düsseldorfer Landesparlament, die gegen das von den regierenden Sozialdemokraten und Freien Demokraten eingebrachte Gesetz stimmte, hatte den Bonn zugeschlagenen Gemeinden wenigstens eine eingeschränkte Bezirksverwaltung sichern wollen. Vertreter der Düsseldorfer Regierungsparteien begrüßten das neue Gesetz dagegen als „Eckstein und Startschuss“ für eine neue Phase der kommunalen Ordnung.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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