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Vor 50 Jahren
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Wiebke Schmidt
ORSPRUNG DER FERABIGEN

ARBEITERPARTEI

Johannesburg - Die farbigen Wähler Südafrikas haben die Arbeiterpartei, die gegen die Regierungspolitik der getrennten Entwicklung eingestellt ist, bei den ersten Wahlen eines Farbigenrates stark unterstützt. Das ist das Fazit aus den bisher bekannten Wahlergebnissen. Von den 17 Wahlsitzen hatte, wie am Vormittag bekannt wurde, die Arbeiterpartei 13 mit großen Mehrheiten erobern können. Die Farbigen hatten insgesamt 40 Abgeordnete zu wählen. Der Farbigenrat wird aus insgesamt 60 Vertretern bestehen, 20 davon werden ernannt. Um einer Mehrheit im Farbigenrat sicher zu sein, muss die Arbeiterpartei noch weitere 18 Sitze für sich verbuchen können.



BOTSWANAS LUFTVERKEHR

Gaborone - In Gaborone wurde bekanntgegeben, dass die neue Botswana Airways Corporation einen zweijährigen Vertrag mit Fokker in Holland abgeschlossen hat; wonach eine „F 27 Friendship“ mit 48 Sitzen von den Fokker-Werken ausgeliehen wird. Die Mannschaft wird in Schiphol ausgebildet werden. Das Flugzeug wird ab 1. November auf der Linie Gaborone - Johannesburg eingesetzt. Der Generaldirektor der Luftfahrtgesellschaft, J. M. I. Proudfoot, kehrte soeben aus Europa zurück, wobei er das Britten-Norman-Islander-Flugzeug für neun Passagiere mitbrachte. Dieses Flugzeug soll hauptsächlich dem Binnenverkehr dienen, aber auch auf der Johannesburg-Route eingesetzt werden. Binnen kurzem wird ein neuer Flugplan ausgegeben werden. Gegenwärtig besteht wöchentlich zweimal eine Direktverbindung zwischen Botswana und Lusaka.



SIR SERETSE FÜR KOEXISTENZ

New York - Botswanas Staatspräsident Sir Seretse Khama kritisierte vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen scharf die Rassenpolitik Südafrikas und Rhodesiens Er erteilte jedoch der Forderung anderer afrikanischer Staaten nach Gewaltanwendung gegen die Regierung im südlichen Afrika eine Absage. Botswana, so erklärte Sir Seretse, habe keinen Zugang zur See und sei fast vollkommen von Südafrika und Rhodesien umgeben. Botswana sei wirtschaftlich von seinen beiden Nachbarn abhängig und daher zu einer Politik der friedlichen Koexistenz gezwungen. Botswana, so führte Sir Seretse weiter aus, schaue den Realitäten der Apartheid ständig ins Gesicht and habe wenig Verständnis für die hohlen Vorschläge anderer Länder, wie das Rassenproblem im südlichen Afrika zu lösen sei. „Die harten Tatsachen der Geschichte und Geografie können nicht über Nacht hinweggefegt werden“, so Sir Seretse.



EINWEIHUNG DES HPS-SCHWIMMBADES

Windhoek - Nach langen Mühen und fleißigem Sparen hat die Höhere Privatschule endlich eins ihrer seit langem gesetzten Ziele, nämlich die Einweihung eines eigenen Schwimmbades, erreicht. Dies geschah am Mittwochnachmittag, am Tage des Schulbasars, und nach den Zuschauermengen zu urteilen, scheinen Schülerschaft wie auch Eltern regen Anteil an diesem Ereignis genommen zu haben.

Zu Beginn der Feierlichkeiten ergriff der zweite Vorsitzende des Deutschen Schulvereins, Gerd Zingel, das Wort und wies auf den langen Werdegang des Projekts bin. Der Bau eines solchen Bades sei schon seit zwölf Jahren geplant, doch musste der Baubeginn aus finanziellen Gründen mehrere Male verschoben werden. Im Jahre 1969 flossen dem Schulvorstand jedoch umfangreiche finanzielle Mittel zu, so dass der Bau des Bades für den Januar dieses Jahres angesetzt werden konnte, nachdem die Windhoeker Stadtverwaltung trotz einer akuten Wasserknappheit den Plänen auch diesmal ihre Genehmigung erteilt hatte. Zingel legte besondere Betonung auf die Tatsache, dass die Finanzierung dieses Projekts ausschließlich spendenfreudigen Eltern und Gönnern der Schule zu verdanken sei.



NICHTWEISSES HAUSPERSONAL

IN DER STADT

Windhoek - Nichtweiße Hausangestellte werden womöglich schon in absehbarer Zukunft nicht mehr in den Weißen-Wohngebieten auf den Grundstücken ihrer Arbeitgeber wohnen dürfen. Das wurde am Mittwoch auf der monatlichen Sitzung des Windhoeker Stadtrates bekannt. In einem der Tagesordnungspunkte wurde der Stadtrat im Hinblick auf diese eventuelle Entwicklung gebeten, eine diesbezügliche Richtlinie für den Ausbau des Wohnviertels Academia festzulegen.

Die Frage wurde von der städtischen Exekutive aufgeworfen, ob es nicht ratsam wäre, eine Bedingung in die Gründungsakte des Wohnviertels aufzunehmen, dass Nichtweiße nicht auf den zu verkaufenden Grundstücken übernachten dürfen. Der grundlegende Gedanke entsprang dabei der Voraussicht, dass ein entsprechendes Gesetz früher oder später vom Parlament verabschiedet werden könne und man deshalb den Steuerzahler, der sich dort ein Eigenheim bauen möchte, nicht in überflüssige Kosten stürzen wolle.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-17

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