Vor 50 Jahren
EIN GEWALTIGES HINTERLAND
ERSCHLIESSEN
Windhoek - In einer wohldurchdachten Rede plädierte der Walvis Bayer Bürgermeister M.C. Botma, Abgeordneter für den Wahlkreis Walvis Bay, am Donnerstag im Rahmen der Haushaltsdebatte für eine direktere Straßenverbindung mit Pretoria. Zwei Gründe führte er dafür an. Eine Teerstraße von der Landeshauptstadt durch Botswana nach Pretoria würde
den Fremdenverkehr stimulieren and Südwestafrika ein neues
Hinterland eröffnen.
Der Abgeordnete Botma wies darauf hin, dass die Weißfischindustrie in Walvis Bay über einen beschränkten Absatzmarkt verfüge. In Europa sei die Konkurrenz zu groß, und durch verschiedene Auflagen liege der Preis über der Rentabilität. Aus diesem Grund sei dieses Absatzgebiet uninteressant. Eine zweite Möglichkeit, so sagte Botma, sei die Republik. Der Fisch müsse allerdings von Walvis Bay nach Kapstadt transportiert werden. Dort wiederum müsse er gegen etablierte Interessen konkurrieren. Es entstünden außerdem noch zusätzliche Unkosten.
FARBIGEN-ANGELEGENHEITEN
Kapstadt - Der Minister für Farbigen-Angelegenheiten, Marais Viljoen, erklärte vor dem Volksrat in Kapstadt, er habe in Windhoek die Zusammenarbeit des Südwester Farbigen-Rates gefunden. Mitglieder des Rates hatten den Wunsch ausgesprochen, im Farbigen-Rat der Republik vertreten zu sein. Dies, so sagte der Minister, sei eine Angelegenheit, die erwogen werden müsse, sobald der Farbigen-Rat der Republik gebildet sei. Gleichfalls habe er eine positive Einstellung der Namaz gegenüber seinem Ministerium festgestellt. Namaland habe sich mit dem Zukauf von Land praktisch verdoppelt. In Rehoboth habe er den Eindruck gewonnen, dass im Rehobother Bastergebiet eine Entwicklung dringend notwendig sei.
Die Rehobother verfügten über ein ausgezeichnetes Weideland. Es sei jedoch wenig getan worden, dieses Land zweckentsprechend zu nutzen. So fehlten beispielsweise Zäune für die Aufteilung in Kamps. Im Verlauf seiner Gespräche habe er festgestellt, dass zahlreiche Rehobother eine Entwicklungshilfe wünschen, während eine andere Gruppe gegen jede Hilfe von weißer Seite gewesen sei. Viljoen verwies darauf, dass die Rehobother sich seit 1923 – erfolglos – darum bemühten, eine Verfassung für
sich selbst zu entwerfen.
VORSITZENDER ABGEREIST
Daressalam - Das UNO-Komitee gegen den Kolonialismus nahm nach einigen Schwierigkeiten eine Südwestafrika-Erklärung an, die dem Sicherheitsrat vorgelegt werden soll. Ein Sprecher des Komitees erklärte in Daressalam, dass die kürzliche Abreise des Vorsitzenden, des Tunesiers Mestiri, nichts mit der zunächst nicht zu erreichenden Einigkeit über die Südwestafrika-Erklärung zu tun gehabt habe. Nach Mestiris Abreise wurde, wie SAPA aus Daressalam berichtet, eine Südwestafrika-Resolution angenommen, die sich kaum von der unterschied, über die der Ausschuss am Vortage keine Einigkeit erzielen konnte. Nachdem ein Vertreter des ANC (African National Congress) vor dem UNO-Komitee aufgetreten war, wollte auch der Vizepräsident des PAC (Pan Africanist Congress) von dem Komitee gehört werden. Dieser Wunsch wurde ihm von dem Vorsitzenden versagt, da Südafrika nicht zum Zuständigkeitsbereich des Ausschusses gegen den Kolonialismus gehöre. Der Vertreter des ANC, so wurde der PAC-Vizepräsident belehrt, habe über Südwestafrika ausgesagt.
ERSCHLIESSEN
Windhoek - In einer wohldurchdachten Rede plädierte der Walvis Bayer Bürgermeister M.C. Botma, Abgeordneter für den Wahlkreis Walvis Bay, am Donnerstag im Rahmen der Haushaltsdebatte für eine direktere Straßenverbindung mit Pretoria. Zwei Gründe führte er dafür an. Eine Teerstraße von der Landeshauptstadt durch Botswana nach Pretoria würde
den Fremdenverkehr stimulieren and Südwestafrika ein neues
Hinterland eröffnen.
Der Abgeordnete Botma wies darauf hin, dass die Weißfischindustrie in Walvis Bay über einen beschränkten Absatzmarkt verfüge. In Europa sei die Konkurrenz zu groß, und durch verschiedene Auflagen liege der Preis über der Rentabilität. Aus diesem Grund sei dieses Absatzgebiet uninteressant. Eine zweite Möglichkeit, so sagte Botma, sei die Republik. Der Fisch müsse allerdings von Walvis Bay nach Kapstadt transportiert werden. Dort wiederum müsse er gegen etablierte Interessen konkurrieren. Es entstünden außerdem noch zusätzliche Unkosten.
FARBIGEN-ANGELEGENHEITEN
Kapstadt - Der Minister für Farbigen-Angelegenheiten, Marais Viljoen, erklärte vor dem Volksrat in Kapstadt, er habe in Windhoek die Zusammenarbeit des Südwester Farbigen-Rates gefunden. Mitglieder des Rates hatten den Wunsch ausgesprochen, im Farbigen-Rat der Republik vertreten zu sein. Dies, so sagte der Minister, sei eine Angelegenheit, die erwogen werden müsse, sobald der Farbigen-Rat der Republik gebildet sei. Gleichfalls habe er eine positive Einstellung der Namaz gegenüber seinem Ministerium festgestellt. Namaland habe sich mit dem Zukauf von Land praktisch verdoppelt. In Rehoboth habe er den Eindruck gewonnen, dass im Rehobother Bastergebiet eine Entwicklung dringend notwendig sei.
Die Rehobother verfügten über ein ausgezeichnetes Weideland. Es sei jedoch wenig getan worden, dieses Land zweckentsprechend zu nutzen. So fehlten beispielsweise Zäune für die Aufteilung in Kamps. Im Verlauf seiner Gespräche habe er festgestellt, dass zahlreiche Rehobother eine Entwicklungshilfe wünschen, während eine andere Gruppe gegen jede Hilfe von weißer Seite gewesen sei. Viljoen verwies darauf, dass die Rehobother sich seit 1923 – erfolglos – darum bemühten, eine Verfassung für
sich selbst zu entwerfen.
VORSITZENDER ABGEREIST
Daressalam - Das UNO-Komitee gegen den Kolonialismus nahm nach einigen Schwierigkeiten eine Südwestafrika-Erklärung an, die dem Sicherheitsrat vorgelegt werden soll. Ein Sprecher des Komitees erklärte in Daressalam, dass die kürzliche Abreise des Vorsitzenden, des Tunesiers Mestiri, nichts mit der zunächst nicht zu erreichenden Einigkeit über die Südwestafrika-Erklärung zu tun gehabt habe. Nach Mestiris Abreise wurde, wie SAPA aus Daressalam berichtet, eine Südwestafrika-Resolution angenommen, die sich kaum von der unterschied, über die der Ausschuss am Vortage keine Einigkeit erzielen konnte. Nachdem ein Vertreter des ANC (African National Congress) vor dem UNO-Komitee aufgetreten war, wollte auch der Vizepräsident des PAC (Pan Africanist Congress) von dem Komitee gehört werden. Dieser Wunsch wurde ihm von dem Vorsitzenden versagt, da Südafrika nicht zum Zuständigkeitsbereich des Ausschusses gegen den Kolonialismus gehöre. Der Vertreter des ANC, so wurde der PAC-Vizepräsident belehrt, habe über Südwestafrika ausgesagt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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