Vor 50 Jahren
11. Juli 1968
Terroristenprozeß in Salisbury
Salisbury (SAPA) - 32 mutmaßliche Terroristen, 28 davon aus Rhodesion und vier aus Südafrika, müssen sich zur Zeit vor dem rhodesischen Obergericht verantworten. Die Anklage gegen sie wird im Rahmen des Gesetzes zur Erhaltung von Ruhe und Ordnung erhoben. Wenn sie unter diesem Gesetz verurteilt werden, steht darauf die Todesstrafe. Den Angeklagten wird vorgeworfen, daß sie im illegalen Besitz von Waffen waren und damit die Ruhe und Ordnung in Rhodesien gefährden wollten.
Die mutmaßlichen Terroristen saßen in zwei Reihen auf der Anklagebang. Hinter ihnen saßen Mitglieder der rhodesischen Polizei. Die Angeklagten trugen die normale Häftlingsuniform mit roten Unterhemden, die von 1 bis 32 numeriert waren. Die Handschellen wurden entfernt, nachdem die Angeklagten sich gesetzt hatten.
Während des ersten Tages des Prozesses wurden dem Gericht Waffen und Sprengstoff als Beweismittel der Bewaffnung der Terroristen vorgeführt. Die Angeklagten werden von drei Advokaten vertreten. Die Staatsanwaltschaft wird den illegalen Waffenbesitz den Angeklagten nicht individuell zur Last legen. Die gefundenen Waffen gehörten der militärischen Einheit, deren Mitglieder die Angeklagten waren.
Vierzehn der Angeklagten sind in Kuba ausgebildet worden, zwölf in der Sowjetunion und der Rest in Algerien. Von dem Moment an, zu dem sie Rhodesien infiltrierten, bis zu dem Zeitpunkt, zu dem sie mit den rhodesischen Sicherheitskräften in Berührung kamen, wurden Terroristenlager eingerichtet. Ein Luftangriff auf eines dieser Lager trieb eine Gruppe mutmaßlicher Terroristen auseinander.
Im Anschluß daran begannen die Aufräumungsarbeiten der Sicherheitskräfte. Eine Suchaktion entlang der rhodesisch-sambischen Grenze wurde durchgeführt. Staatsanwalt Tracey führte ferner aus, daß die Polizei neben den beschlagnahmten Waffen auch eine große Menge „Confrontation“-Broschürten sicherstellen konnte. Diese Schriften richten sich an die einheimischen Eingeborenen in Rhodesien und Südafrika. Sie werden darin aufgefordert, sich den „Befreiungsstreitkräften“ anzuschließen und zu kämpfen. Die nichtweißen Streitkräfte der Sicherheitsstreiträfte werden zur Desertation und zum Anschluß an die Terroristengruppe aufgestachelt.
Der erste Kronzeuge am Mittwoch war Polizeioberinspektor D. Hollingworth, der eine Waffenexperte ist. Dem Gericht beschrieb er die gefundenen Waffen. Ein Teil der Waffen ist in der Sowjetunion hergestellt worden, während der andere Teil aus Rotchina stammt.
11. Juli 1968
Ermutigende Fortschritte Dr. Blaibergs
Kapstadt (SAPA) - Der Kapstädter Herztransplantationspatient Dr. Philip Blaiberg mach weiterhin gute Fortschritte, wie es im Bulletin heißt, das am Dienstag vom Groote-Schuur-Krankenhaus veröffentlicht wurde. Während des Wochenendes war eine Leberkomplikation aufgetreten, die bei den Ärzten Besorgnis erregte. Seit Samstag wird Dr. Blaiberg mit einem Serum gegen Organrejektion behandelt. Am Sonntag trat dann eine dramatische Bessserung in dem Befinden des Patienten sein.
In dem offiziellen Bulletin heißt es, daß Dr. Blaibergs Appetit sich sehr gebessert habe. Sein Frühstück am Dienstag bestand aus Porridge, drei Eiern, Quark und zwei Gläsern Milch. Dr. Blaiberg verbrachte einen angenehmen Tag. Sein Blutkreislauf funktionierte besser, und seine Gemütsverfassung war ausgezeichnet.
Frau Blaiberg erklärte in einem Zeitungsgespräch, sie sei äußerst erfreut darüber, daß es ihrem Mann wesentlich besser gehe. Sie ar am Dienstag nach ihrem Besuch im vom Groote-Schuur-Krankenhaus auffallend gut aufgelegt. Während ihrer Visite hat sie nicht viel mit ihm gesprochen, um ihn nicht zu sehr anzustrengen. Als sie ihm die Grüße ihrer Tochter vermittelt hatte, habe er „nett gelächelt“.
11. Juli 1968
Insel Man will mehr Unabhängigkeit
London (SAPA/Reuter) - Die winzige, sich selbst regierende, Insel in der Irischen See hat eine „höfliche Rebellion“ für mehr Unabhängigkeit von Großbritannien begonnen. Die Bewohner wollen nicht, daß der Union Jack weiterhin über ihren Köpfen weht. Sie wollen ihn durch ihre inseleigene Flagge ersetzt wissen.
Nach einem Beschluß der Inselregierung soll der Union Jack künftig nur noch beim Begräbnis eines britischen Ministerpräsidenten oder ehemaligen Regierungschefs über Man wehen, sonst nicht mehr.
Terroristenprozeß in Salisbury
Salisbury (SAPA) - 32 mutmaßliche Terroristen, 28 davon aus Rhodesion und vier aus Südafrika, müssen sich zur Zeit vor dem rhodesischen Obergericht verantworten. Die Anklage gegen sie wird im Rahmen des Gesetzes zur Erhaltung von Ruhe und Ordnung erhoben. Wenn sie unter diesem Gesetz verurteilt werden, steht darauf die Todesstrafe. Den Angeklagten wird vorgeworfen, daß sie im illegalen Besitz von Waffen waren und damit die Ruhe und Ordnung in Rhodesien gefährden wollten.
Die mutmaßlichen Terroristen saßen in zwei Reihen auf der Anklagebang. Hinter ihnen saßen Mitglieder der rhodesischen Polizei. Die Angeklagten trugen die normale Häftlingsuniform mit roten Unterhemden, die von 1 bis 32 numeriert waren. Die Handschellen wurden entfernt, nachdem die Angeklagten sich gesetzt hatten.
Während des ersten Tages des Prozesses wurden dem Gericht Waffen und Sprengstoff als Beweismittel der Bewaffnung der Terroristen vorgeführt. Die Angeklagten werden von drei Advokaten vertreten. Die Staatsanwaltschaft wird den illegalen Waffenbesitz den Angeklagten nicht individuell zur Last legen. Die gefundenen Waffen gehörten der militärischen Einheit, deren Mitglieder die Angeklagten waren.
Vierzehn der Angeklagten sind in Kuba ausgebildet worden, zwölf in der Sowjetunion und der Rest in Algerien. Von dem Moment an, zu dem sie Rhodesien infiltrierten, bis zu dem Zeitpunkt, zu dem sie mit den rhodesischen Sicherheitskräften in Berührung kamen, wurden Terroristenlager eingerichtet. Ein Luftangriff auf eines dieser Lager trieb eine Gruppe mutmaßlicher Terroristen auseinander.
Im Anschluß daran begannen die Aufräumungsarbeiten der Sicherheitskräfte. Eine Suchaktion entlang der rhodesisch-sambischen Grenze wurde durchgeführt. Staatsanwalt Tracey führte ferner aus, daß die Polizei neben den beschlagnahmten Waffen auch eine große Menge „Confrontation“-Broschürten sicherstellen konnte. Diese Schriften richten sich an die einheimischen Eingeborenen in Rhodesien und Südafrika. Sie werden darin aufgefordert, sich den „Befreiungsstreitkräften“ anzuschließen und zu kämpfen. Die nichtweißen Streitkräfte der Sicherheitsstreiträfte werden zur Desertation und zum Anschluß an die Terroristengruppe aufgestachelt.
Der erste Kronzeuge am Mittwoch war Polizeioberinspektor D. Hollingworth, der eine Waffenexperte ist. Dem Gericht beschrieb er die gefundenen Waffen. Ein Teil der Waffen ist in der Sowjetunion hergestellt worden, während der andere Teil aus Rotchina stammt.
11. Juli 1968
Ermutigende Fortschritte Dr. Blaibergs
Kapstadt (SAPA) - Der Kapstädter Herztransplantationspatient Dr. Philip Blaiberg mach weiterhin gute Fortschritte, wie es im Bulletin heißt, das am Dienstag vom Groote-Schuur-Krankenhaus veröffentlicht wurde. Während des Wochenendes war eine Leberkomplikation aufgetreten, die bei den Ärzten Besorgnis erregte. Seit Samstag wird Dr. Blaiberg mit einem Serum gegen Organrejektion behandelt. Am Sonntag trat dann eine dramatische Bessserung in dem Befinden des Patienten sein.
In dem offiziellen Bulletin heißt es, daß Dr. Blaibergs Appetit sich sehr gebessert habe. Sein Frühstück am Dienstag bestand aus Porridge, drei Eiern, Quark und zwei Gläsern Milch. Dr. Blaiberg verbrachte einen angenehmen Tag. Sein Blutkreislauf funktionierte besser, und seine Gemütsverfassung war ausgezeichnet.
Frau Blaiberg erklärte in einem Zeitungsgespräch, sie sei äußerst erfreut darüber, daß es ihrem Mann wesentlich besser gehe. Sie ar am Dienstag nach ihrem Besuch im vom Groote-Schuur-Krankenhaus auffallend gut aufgelegt. Während ihrer Visite hat sie nicht viel mit ihm gesprochen, um ihn nicht zu sehr anzustrengen. Als sie ihm die Grüße ihrer Tochter vermittelt hatte, habe er „nett gelächelt“.
11. Juli 1968
Insel Man will mehr Unabhängigkeit
London (SAPA/Reuter) - Die winzige, sich selbst regierende, Insel in der Irischen See hat eine „höfliche Rebellion“ für mehr Unabhängigkeit von Großbritannien begonnen. Die Bewohner wollen nicht, daß der Union Jack weiterhin über ihren Köpfen weht. Sie wollen ihn durch ihre inseleigene Flagge ersetzt wissen.
Nach einem Beschluß der Inselregierung soll der Union Jack künftig nur noch beim Begräbnis eines britischen Ministerpräsidenten oder ehemaligen Regierungschefs über Man wehen, sonst nicht mehr.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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