Vor 50 Jahren
13. Juni 1968
Der Westen übte Stimmenthaltung
New York (AZ-SAPA-Reuter) - Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat gestern die abgeschwächte Resolution der Afroasiaten über Südwestafrika angenommen. Das Abstimmungsergebnis war 96 Stimmen für die Resolution, zwei dagegen, 18 Enthaltungen und sechs Länder abwesend. Gegen die Resolution stimmten Südafrika und Portugal. Der Stimme enthielten sich Australien, Österreich, Belgien, Kanada, Kuba, Dänemark, Finnland, Frankreich, Ungarn, Island, Luxemburg, Malawi, Holland, Neuseeland, Norwegen, Schweden, England und die Vereinigten Staaten von Amerika. Abwesend waren Albanien, Botswana, Gambia, Nepal, Lesotho und Kuwait. Haiti und die Dominikanische Republik durften nicht abstimmen, weil sie ihre Beiträge nicht bezahlt hatten.
Die UNO verurteilte Südafrika wegen der Weigerung, die UNO-Resolutionen in Zusammenhang mit Südwestafrika durchzuführen. SWA wird in der Resolution in Namibia umgetauft. Alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen werden aufgefordert, „dem namibischen Volk die notwendige moralische und materielle Unterstützung in ihrem rechtmäßigen Kampf für die Unabhängigkeit zu verleihen und dem UNO-Rat für Namibia bei der Durchführung seines Auftrags zu helfen“.
Ferner „empfiehlt“ die Resolution dem Sicherheitsrat, „dringend alle geeigneten Schritte zu unternehmen, um die vorliegende Resolution durchzuführen und wirksame Maßnahmen in Übereinstimmung mit den Vorschriften der Charta der Vereinten Nationen zu ergreifen, um die unverzügliche Beseitigung der südafrikanischen Präsenz in Namibia zu erreichen und sicherzustellen, daß Namibia seine Unabhängigkeit in Übereinstimmung mit der Resolution 2145(XXI) der Generalversammlung erhält“.
Der „UNO-Rat für Namibia“ soll ein „Ausbildungsprogramm für Namibia in Konsultation mit solchen Regierungen organisieren, die daran Interesse haben“.
Ferner soll der Rat sich mit der Frage der Reisedokumentation für Auslandsreisen von „Namibiern“ befassen.
Neben Südafrika wurden die Länder verurteilt, die mit der Republik Handel treiben.
Die Resolution „proklamiert, daß in Übereinstimmung mit dem Willen seines Volkes Südwestafrika in Zukunft als ,Namibia´ bezeichnet wird“. Elferrat und UNO-Kommission werden ebenfalls entsprechend umbenannt.
13. Juni 1968
Blaibergs Zustand weiterhin besorgniserregend
Kapstadt (SAPA) - Während der Nacht zum Montag war Dr. Philip Blaiberg, bei dem eine Leberkomplikation aufgetreten ist, unter ständiger ärztlicher Beobachtung. Ein offizielles Bulletin bescheinigte, daß sein Zustand besorgniserregend sei und die Unterfunktion seiner Leber behandelt wird. Die wirkliche Ursache für diesen Rückschlag ist noch unbekannt. Dr. Blaiberg ist bei vollem Bewußtsein.
Inzwischen sind Prof. Chris Barnard und der Immunologe Dr. M. C. Botha heute aus Europa zurückgekehrt. Botha befand sich auf dem Wege nach Stockholm, brach seine Reise in London jedoch sofort ab, nachdem ihn die Nachricht von dem Rückschlag Dr. Blaibergs erreicht hatte und flog mit Prof. Barnard in die Republik zurück. Er bringt ein neues britisches Medikament mit, das Dr. Blaiberg verabreicht werden soll.
Vor seinem Abflug aus London erklärte Prof. Barnard, er habe sich persönlich über Blaibergs Befinden informiert. Der Zustand seines Patienten sei zwar besorgniserregend, aber nicht kritisch. Prof. Barnard betonte, dass er keineswegs die Hoffnung aufgebe, eine Leberinfektion sei immer eine Nebenerscheinung bei allen Organverpflanzungen.
In London kämpft der 45jährige Frederick West ebenfalls gegen eine Infektion, die 39 Tage nach seiner Herzverpflanzung auftrat. Er hat Fieber, und die Ärzte sprechen von einer Nierenunterfunktion. Sein Zustand wird als besorgniserregend bezeichnet.
Everett C. Thomas (47) aus Phoenix und Louis J. Ferris aus New York, denen in Houston, Texas, Herzen verpflanzt wurden, durften am Dienstag zum ersten Mal ihre sterilisierten Krankenzimmer verlassen. Sie gaben eine Pressekonferenz, die 30 Minuten dauerte. Beide fühlen sich äußerst wohl. Beide fühlen sich besonders wohl und haben einen guten Appetit. Die beiden Herzverpflanzungspatienten haben miteinander Karten gespielt, während sie von der Außenwelt isoliert waren.
Der Westen übte Stimmenthaltung
New York (AZ-SAPA-Reuter) - Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat gestern die abgeschwächte Resolution der Afroasiaten über Südwestafrika angenommen. Das Abstimmungsergebnis war 96 Stimmen für die Resolution, zwei dagegen, 18 Enthaltungen und sechs Länder abwesend. Gegen die Resolution stimmten Südafrika und Portugal. Der Stimme enthielten sich Australien, Österreich, Belgien, Kanada, Kuba, Dänemark, Finnland, Frankreich, Ungarn, Island, Luxemburg, Malawi, Holland, Neuseeland, Norwegen, Schweden, England und die Vereinigten Staaten von Amerika. Abwesend waren Albanien, Botswana, Gambia, Nepal, Lesotho und Kuwait. Haiti und die Dominikanische Republik durften nicht abstimmen, weil sie ihre Beiträge nicht bezahlt hatten.
Die UNO verurteilte Südafrika wegen der Weigerung, die UNO-Resolutionen in Zusammenhang mit Südwestafrika durchzuführen. SWA wird in der Resolution in Namibia umgetauft. Alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen werden aufgefordert, „dem namibischen Volk die notwendige moralische und materielle Unterstützung in ihrem rechtmäßigen Kampf für die Unabhängigkeit zu verleihen und dem UNO-Rat für Namibia bei der Durchführung seines Auftrags zu helfen“.
Ferner „empfiehlt“ die Resolution dem Sicherheitsrat, „dringend alle geeigneten Schritte zu unternehmen, um die vorliegende Resolution durchzuführen und wirksame Maßnahmen in Übereinstimmung mit den Vorschriften der Charta der Vereinten Nationen zu ergreifen, um die unverzügliche Beseitigung der südafrikanischen Präsenz in Namibia zu erreichen und sicherzustellen, daß Namibia seine Unabhängigkeit in Übereinstimmung mit der Resolution 2145(XXI) der Generalversammlung erhält“.
Der „UNO-Rat für Namibia“ soll ein „Ausbildungsprogramm für Namibia in Konsultation mit solchen Regierungen organisieren, die daran Interesse haben“.
Ferner soll der Rat sich mit der Frage der Reisedokumentation für Auslandsreisen von „Namibiern“ befassen.
Neben Südafrika wurden die Länder verurteilt, die mit der Republik Handel treiben.
Die Resolution „proklamiert, daß in Übereinstimmung mit dem Willen seines Volkes Südwestafrika in Zukunft als ,Namibia´ bezeichnet wird“. Elferrat und UNO-Kommission werden ebenfalls entsprechend umbenannt.
13. Juni 1968
Blaibergs Zustand weiterhin besorgniserregend
Kapstadt (SAPA) - Während der Nacht zum Montag war Dr. Philip Blaiberg, bei dem eine Leberkomplikation aufgetreten ist, unter ständiger ärztlicher Beobachtung. Ein offizielles Bulletin bescheinigte, daß sein Zustand besorgniserregend sei und die Unterfunktion seiner Leber behandelt wird. Die wirkliche Ursache für diesen Rückschlag ist noch unbekannt. Dr. Blaiberg ist bei vollem Bewußtsein.
Inzwischen sind Prof. Chris Barnard und der Immunologe Dr. M. C. Botha heute aus Europa zurückgekehrt. Botha befand sich auf dem Wege nach Stockholm, brach seine Reise in London jedoch sofort ab, nachdem ihn die Nachricht von dem Rückschlag Dr. Blaibergs erreicht hatte und flog mit Prof. Barnard in die Republik zurück. Er bringt ein neues britisches Medikament mit, das Dr. Blaiberg verabreicht werden soll.
Vor seinem Abflug aus London erklärte Prof. Barnard, er habe sich persönlich über Blaibergs Befinden informiert. Der Zustand seines Patienten sei zwar besorgniserregend, aber nicht kritisch. Prof. Barnard betonte, dass er keineswegs die Hoffnung aufgebe, eine Leberinfektion sei immer eine Nebenerscheinung bei allen Organverpflanzungen.
In London kämpft der 45jährige Frederick West ebenfalls gegen eine Infektion, die 39 Tage nach seiner Herzverpflanzung auftrat. Er hat Fieber, und die Ärzte sprechen von einer Nierenunterfunktion. Sein Zustand wird als besorgniserregend bezeichnet.
Everett C. Thomas (47) aus Phoenix und Louis J. Ferris aus New York, denen in Houston, Texas, Herzen verpflanzt wurden, durften am Dienstag zum ersten Mal ihre sterilisierten Krankenzimmer verlassen. Sie gaben eine Pressekonferenz, die 30 Minuten dauerte. Beide fühlen sich äußerst wohl. Beide fühlen sich besonders wohl und haben einen guten Appetit. Die beiden Herzverpflanzungspatienten haben miteinander Karten gespielt, während sie von der Außenwelt isoliert waren.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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