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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

Wiebke Schmidt
27. November 1969

DER WASSERVERBRAUCH IST WIEDER GESTIEGEN

Windhoek - Der Windhoeker Wasserverbrauch ist im vergangenen Monat wieder gestiegen. Außerdem wurde inzwischen ermittelt, dass wenigstens 1000 Wasseruhren in der Stadt defekt sind, was nicht nur einen finanziellen Verlust bedeutet, sondern auch den Wasserkonsum nicht bremst.

Bürgermeister Joachim von Prittwitz erklärte am Mittwoch zu Beginn der Stadtratssitzung, dass im Monat November nur 20 Prozent gespart worden seien. Diese Einsparung entspreche jedoch nicht den Erwartungen der Stadtverwaltung. Deshalb wolle er wiederum einen ernsten Aufruf an die Bevölkerung erlassen, keine neuen Gärten anzulegen. Dies sei nämlich einer der Hauptgründe für den höheren Wasserverbrauch.

Außerdem bat er die Öffentlichkeit allen Ernstes, den Konsum auf dem Niveau des Monats September zu halten.

Er wies darauf hin, dass die Pumpeinrichtungen der Stadtverwaltung fast ununterbrochen im Gebrauch seien, um den Bedarf decken zu können. Aus diesem Grund könnten sie nicht laufend nachgesehen werden. Das bringe die Gefahr mit sich, dass sie plötzlich einen Defekt entwickeln könnten, der für Windhoek große Nachteile in sich berge.

Ferner hat man festgestellt, so sagte von Prittwitz, dass Sportvereine zurzeit mehr Wasser verbrauchen als in der Vergangenheit. Ihr Konsum liegt sogar höher als im vergleichbaren Zeitraum in vergangenen Jahren. Der Bürgermeister wies darauf, dass die Exekutive mit der Vollmacht ausgestattet wird, einen differenzierten Wassertarif für andere Gruppen von Verbrauchern festzusetzen, falls sich die Lage nicht unverzüglich ändere.

DR. BRANDT KANDIDIERT

Windhoek - Dr. J. W. Brandt wurde am Mittwoch mit Stimmenmehrheit zum Kandidaten der Nationalen Partei im Volksratswahlkreis Etoscha gewählt. Sein Gegenkandidat war das frühere Mitglied der Exekutive Dr. H. P. A. Lombard. Dr. Brandt vertritt den Wahlkreis seit 1966 im Volksrat.

Gleichzeitig fand auch die Nominierung von Kandidaten in den Landeswahlkreisen Grootfontein, Otjiwarongo und Tsumeb statt. Adolf Brinkman wurde einstimmig zum Kandidaten in Grootfontein und Dirk Mudge, MdE, zum Kandidaten der Nationalen Partei in Otjiwarongo ernannt. Das Ergebnis im Wahlkreis Tsumeb ist noch nicht endgültig. Dort standen zwei Anwärter zur Verfügung, darunter der gegenwärtige Abgeordnete J. J. Steenkamp.

NEUER UNO-KOMMISSAR FÜR SWA

New York - Constantin Stavropoulos, sogenannter amtierender UNO-Kommissar für Südwestafrika, ist von diesem Amt zurückgetreten. Stavropoulos gehört dem Generalsekretär der Vereinten Nationen als Chef der Rechtsabteilung an. UNO-Generalsekretär U Thant ernannte zum Nachfolger des Griechen als UNO-Kommissar für Südwestafrika Agha Abdul Harnid, der im Generalsekretariat als Chef für das Informationswesen tätig ist. Hamid, dessen Amtszeit am 1. Januar 1970 beginnen soll, stammt aus Pakistan.

LECK IM HARDAP-DAMM GEFUNDEN

Hardap - Die bisherige Theorie, dass die Dammmauer heil sei und das Wasser unter dem Damm in den Kanalisationskanal eindringe, erwies sich als irrig. Ein Riss in der Bitumenhaut des Dammes wurde festgestellt. Die Entdeckung ist einem Zufall zu verdanken. Wissenschaftler machten von Bord ihres kleinen Bootes mit Außenbordmotor eine Routinesuchung. Plötzlich setzte der Motor aus, das Boot trieb in der Nähe der Dammmauer. Als das Boot dicht an der Mauer war, hörten die Insassen ein nicht erklärbares Rauschen. Sie hielten sich rudernd in der Nähe dieser Stelle und kamen zu dem Schluss, dass dieses Rauschen von dem Leck herrühren könne, durch das pro Stunde 1400 Kubikmeter Wasser aus dem Damm. Mit einer Unterwasser-Sog-Membransonde wurde nun dem Leck zu Leibe gegangen. Nachdem man zuvor Mineralien auf den Seegrund gelegt hatte, um das Leck aufzuspüren, nachdem man mit dem Gedanken gespielt hatte, eine Unterwasserfernsehkamera einzusetzen und elektronische Strömungmessungen zu machen, entschloss man sich nun, eine Membransonde ins Wasser hinunter zu lassen, von der man annahm, dass sie sich durch den Sog im Leck festsetzen wurde. Der Plan hatte Erfolg. Die Membrane saugte sich fest, und auf diese Art uno Weise gelangten die Wissenschaftler an das Leck.

OVAMBOS SPENDEN R19.53 FÜR DIE GRENZPOLIZEI

Windhoek- Ovambo-Kontraktarbeiter spendeten R 19.53 für den Grenzpolizeifonds der AZ. Die Spende wurde bei der Valkskas in Windhoek eingezahlt. Die Ovamboarbeiter der Firma Henna Bros. (Pty) Ltd. veranstalteten eine Sammlung zugunsten des Polizeifonds. Das Ergebnis: R19.53.

Soweit festgestellt werden kann, ist dies die erste Spende von Nichtweißen. zum Polizeifonds. Allerdings ist es möglich, dass bereits in der Vergangenheit Nichtweiße zu Firmen- und sonstigen Sammlungen beigetragen haben. Zum ersten Mal wurde jedoch eine Spende von Ovambo-Kontraktarbeitern bei einer Bank einbezahlt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-28

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