Vor 50 Jahren

WINDHOEKER LANDESAUSSTELLUNG FINDET STATT Windhoek - Der Windhoeker Ausstellungsverein beschloss am Dienstagabend auf einer außerordentlichen Sitzung, dass die Landesausstellung in Windhoek trotz der herrschenden Dürre vom 9. bis 12. September dieses Jahres stattfinden soll. Zweifel an der Ausrichtung dieser Landesmesse waren aufgekommen, nachdem der größte Teil Südwestafrikas zum Dürregebiet erklärt worden war. Ursprünglich hatte man deshalb den Plan verfolgt, sich nur auf den Industriesektor zu konzentrieren und auf die landwirtschaftliche Abteilung zu verzichten. Am Dienstagabend beschloss der Ausstellungsverein jedoch, die Landesmesse wie in der Vergangenheit durchzuführen. Keetmanshoop, Karasburg, Gobabis und Otjiwarongo haben auch bereits beschlossen, in diesem Jahr nicht auf ihre Ausstellungen zu verzichten. BEFINDEN „ETWAS GEBESSERT“ Kapstadt - Das Befinden von Südafrikas am längsten lebenden Herztransplantationspatienten Pieter Smith hat sich nach den Worten seiner Frau „etwas gebessert“. Sie und ihr Schwager hatten Smith am Dienstagvormittag im Groote-Schuur-Krankenhaus besucht. Frau Smith fügte aber hinzu, dass sein Zustand dennoch ernst sei. In einem offiziellen Bulletin des Krankenhauses heißt es, das Befinden von Pieter Smith sei „unverändert“. Smith musste sich innerhalb von sechs Wochen zweimal einer Magenoperation unterziehen. KURZ BERICHTET London - Premierminister Harold Wilson gab im Parlament seiner Beunruhigung über die amerikanische Intervention in Kambodscha Ausdruck. Die Kämpfe konnten leicht zu einer Ausweitung des Krieges führen. Großbritannien wolle jedoch den USA keine Schwierigkeiten bereiten, denn die ganze Welt benötige ein starkes und gesundes Amerika. Großbritannien habe jedoch, das Recht, sich darüber Gedanken zu machen, ob der amerikanische Entschluss wirklich zu einer rascheren Beendigung des Krieges beitrage. Er habe oft gesagt, dass es für diesen Krieg keine militärische Lösung gäbe, sondern dass nur Verhandlungen zum Frieden führen konnten. Bei Verhandlungen müsse auch Rotchina vertreten sein. Dublin - In Irland ist eine Regierungskrise ausgebrochen, weil Premierminister Jack Lynch zwei Minister entlassen hatte, worauf auch der Justizminister zurückgetreten ist. Der Premier hatte den Rücktritt des Landwirtschafts- und des Finanzministers verlangt, weil diese die Regierungspolitik gegenüber Nordirland nicht voll unterstützten. POLEN FEIERT „25 JAHRE WESTGEBIETE“ Warschau - Staat und Kirche in Polen begehen in diesen Tagen mit großem Aufwand das 25-jährige Jubiläum des „Wiedergewinns der West- und Nordgebiete“, das heißt des Beginns der polnischen Verwaltung in den Oder-Neiße-Gebieten. In allen Gedenkartikeln und offiziellen Verlautbarungen wird diesmal besonderer Nachdruck auf die Integration der Oder-Neiße-Gebiete im polnischen Staatsverband gelegt. In der Tat sind die „West- und Nordgebiete“ heute im Bewusstsein der Polen und der dort lebenden Bevölkerung ein Teil Polens, wobei man äußerlich den Unterschied zu den übrigen Staatsgebiet im Wesentlichen nur noch am anderen Baustil der Häuser erkennt. „REALITÄTEN“ IM DEUTSCH-SOWJETISCHEN GESPRÄCH Bonn - Bei einer entscheidenden Phase der deutsch-sowjetischen Gespräche, die voraussichtlich in diesem Monat fortgesetzt werden, will sich Bundesaußenminister Walter Scheel selbst einschalten. Dadurch gewinnt der Dialog zwischen Moskau und Bonn zweifellos an Tempo und Gewicht. Bisher konnte allerdings noch keine konstruktive Basis für die Einleitung formeller Verhandlungen gefunden werden. Verbesserungen der Atmosphäre, ein gemeinsames Kommuniqué und die Einrichtung von Generalkonsulaten in Leningrad und Hamburg - das sind die Ergebnisse der zehn Begegnungen zwischen Staatssekretär Bahr und dem sowjetischen Außenminister Gromyko. Bei den insgesamt 31 Stunden dauernden Gesprächen stand nicht nur ein Gewaltverzichtsabkommen, sondern die gesamte Deutschland- und Ostpolitik zur Diskussion. Bisher wurden Themen eingekreist, Kerne freigeschaltet, Standpunkte präzisiert. Moskau fordert klipp und klar die Anerkennung des Status quo durch die Bundesrepublik - eine Forderung, der Bonn auch im Dialog mit Warschau und Ostberlin begegnet. VON SIEBEN STAATEN ANERKANNT Peking - Die Exilregierung des kambodschanischen Prinzen Norodom Sihanouk ist bis jetzt von sieben Staaten anerkannt worden. Syrien sprach die Anerkennung schon 24 Stunden nach der Bildung der Exilregierung aus. Es folgten Nord-Korea, Nord-Vietnam, Irak und Rumänien. China hatte die Exilregierung sofort anerkannt. Als letzter Staat folgte am Mittwoch Jugoslawien. CHINESISCHE FLOTTE IM INDISCHEN OZEAN Neu-Delhi - Der Minister für Verteidigungsproduktion, L. N. Mishra, erklärte im Staatsrat in Neu-Delhi, dass die chinesische Flotte versuche, sich im Indischen Ozean festzusetzen. Eine sowjetrussische Flotte halte sich bereits im Indischen Ozean auf, was zu einer beträchtlichen Spannung führen könnte, da dort auch die amerikanische Flotte anwesend sei.

Vor 50 Jahren

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-27

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Allgemeine Zeitung 2024-11-27

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