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Vor 50 Jahren
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WAZon-Redakteur
10. Juli 1969

POLIZEIRAZZIA AUF TERRORISTENLAGER

Windhoek - Das von der südafrikanischen Polizei ausgehobene Guerillanest im Ovamboland war genau nach den Anweisungen Mao Tse-tungs und Che Guevaras angelegt. Das erklärte Major Thennis Jacobus Swanepoel von der Sicherheitspolizei am Mittwochnachmittag im Rahmen des Terroristenprozesses vor dem Obergericht in Windhoek. Major Swanepoel ist der Leiter der Abteilung, die mit dem Aufspüren von Terroristen in Süd- und Südwestafrika beauftragt an Juni 1966 wurde festgestellt, dass ein Ausbildungslager im Weston Ovambolands zur Ausbildung von Partisanenkampfern unterhalten wird, Major Swanepoel erhielt dar-aufhin den Auftrag, sich ins Ovamboland zu begeben und die notwendigen Ermittlungen an Ort und Stolle durchzuführen.

In der Nähe von Ongandjera hatte er einen Polizeistützpunkt eingerichtet, der als Straßenbau- and Rundfunkingenieurslager getarnt war. Am 14. August 1966 besuchte eine Gruppe von etwa zwölf Bantus, darunter der Angeklagte Messack Victory, dieses Lager. Sie verbrachten etwa eine halbe bis dreiviertel Stunde in dem Lager, sagte Major Swanepoel im Kreuzverhör des Verteidigers, Advokat J. A. van der Merwe aus Kapstadt. Während dieses Aufenthalts reparierten seine Leute .einen Defekt an dem Lkw der Bantus. Er selbst unterhielt sich mit Messack Victory.

ÄGYPTEN ANERKENNT DDR

Kairo - Die Vereinigte Arabische Republik (Ägypten) hat laut einer Meldung des Regierungsblattes „Al Ahram“ die Regierung der Sowjetzone Deutschlands offiziell anerkannt. Dr. Gerhard Weiß, der ostdeutsche stellvertretende Ministerpräsident, werde haute, aus Men kommend in Kairo eintreffen, um über den Austausch von Botschaftern zu verhandeln. Seit dem Abbruch der Beziehungen mit Bonn unterhalt die Sowjetzone in Kairo ein Konsulat. Das Sowjetzonen-Regime wird jetzt von Irak, Syrien, Südjemen, dem Sudan und Ägypten anerkannt.

Wie Bundesaußenminister Willy Brandt Pressevertretern mitteilte, ist die Bundesregierung bereits über die italienische Botschaft in Kairo über den Entschluss der ägyptischen Regierung unterrichtet worden. Die italienische Botschaft nimmt seit dem Abbruch der idiomatischen Beziehungen zwischen Bonn und Kairo im Jahre 1965 die Interessen der Bundesrepublik wahr. Brandt versicherte, dass die gegenwärtige technische Hilfe für Ägypten fortgesetzt werde, jedoch keine neuen Projekte mehr berücksichtigt werden. Die Bundesregierung sei der Auffassung, dass Kairo unter dem Druck Moskaus gehandelt habe. Der stellvertretende Sprecher der Regierung, Conrad Ahlers, erklärte, Moskau habe die weiteren Waffenlieferungen von der Anerkennung Pankows abhängig gemacht. Der Entschluss Kairos zeige, wie Präsident Nasser in wachsendem Maß von der Sowjetunion abhängig werde. Gleichzeitig sprach Ahlers auch vom schrecklichen Abenteuer“, in das sich die arabischen Staaten durch ihren Krieg mit Israel begeben hatten. Bonn hoffe, dass der Nahost-Konflikt auf friedlichem Weg, mit der Entschließung des Sicherheitsrates als Grundlage, gelöst werden tonne. Es ist das erste Mal, dass in Bonn von einem „arabischen Abenteuer“ gesprochen wird.

BEGRÄBNIS MIT HINDERNISSEN

Kisumu - Demonstrationen, ein Unfall und ein technischer Felder am Leichenwagen kennzeichneten den zweiten Teil des Leichenbegängnisses von Tom Mboya. Kenias Minister für wirtschaftliche Planung and Entwicklung Tom Mboya war am Samstag durch mehrere Schüsse getötet worden, als er eine Apotheke in Nairobi verließ. Bei dem Trauergottesdienst in Nairobi kam es zu heftigen Demonstrationen von Angehörigen des Luo-Stammes, dem Mboya angehörte. Gestern wurde die sterbliche Hülle des Ermordeten von Nairobi nach Kisumu am Victoria-See übergeführt. Kisumu ist die Hauptstadt des Luo-Stammes. Von Kisumu soll der Sarg mit der Leiche Mboyas auf dessen Heimatinsel gebracht werden. Infolge eines technischen Fehlers am Leichenwagen und eines Unfalls, an dem drei Wagen beteiligt waren, darunter der Wagon, in dem sich die Witwe Mboyas befand, traf der Leichenzug mit fünfstündiger Verspätung in Kisumu ein.

SWAPO-MITGLIED VOR UNO-AUSSCHUSS

New York - Ein Mitglied der SWAPO erklärte vor einem Unterausschuss der Vereinten Nationen, der Plan der südafrikanischen Regierung, „sagenannte Eingeborenenreservate in Südwestafrika zu schaffen“, sei „wirtschaftlich undurchführbar und politisch unnütz“. Gottfried Geingob (28) sagte vor einem Expertenausschuss, der sich im Auftrage der Menschenrechtskommission mit der Behandlung politischer Gefangener und der Verletzung der Rechte der Gewerkschaften in Südafrika befasst, dieser Plan werde die Menschen Südwestafrikas unter dem Vorwand trennen, dass sie eine Selbstverwaltung erhalten, obwohl die meisten Nichtweißen diesen Plan ablehnen.

BRITISCHE RASSENBEZIEHUNGEN

London - Auf 815 Seiten bringt das unabhängige britische Institut für Rassenbeziehungen nach fünfjähriger Arbeit einen Überblick über die Rassenvorurteile der Engländer. Zehn Prozent der weißen Engländer, so heißt es, hatten starke Rassenvorurteile, 17 Prozent neigten, zu Vorurteilen, 38 Prozent neigten zu Toleranz und 35 Prozent seien tolerant. Der Bericht fordert einen Widerruf des Gesetzes über Rassenbeziehungen, dem zufolge es strafbar ist, rum Rassenhall aufzuhetzen. Dieser Passus sei einer Beschränkung der Meinungsfreiheit gleich. Gleichzeitig solle das Einwanderungssystem neu geordnet werden. Alle Einwanderungswilligen, gleichgültig ob sie aus dem Commonwealth kämen oder nicht, sollten unterschiedslos behandelt wurden. Der Bericht stellt fest, dass die gegenwärtige farbige Bevölkerung Englands 1,1 Millionen Menschen zähle. Bis 1986 wird die Zahl auf 2,07 bis 2,37 Millionen angewachsen sein. Die Zahl der Gesamtbevölkerung Englands liegt bei 55 Millionen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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