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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

Wiebke Schmidt
16. Januar 1970

DIE DEUTSCHE REGIERUNGSSCHULE IN WINDHEOK

Windhoek - Am Dienstag öffnet die neuerbaute Regierungsgrundschule für deutschsprachige Kinder in Windhoek ihre Pforten. Bei Schulanfang rechnet man mit etwa 300 bis 400 Schülern. Die Schule ist jedoch für 600 Kinder eingerichtet.

In einem Gespräch mit der AZ sagte Schulleiter Siegfried Wagner, ein ehemaliger Schüler der Höheren Privatschule Windhoek, dass für jede Klasse zwei Klassenzimmer vorhanden seien. Bei einer ausreichenden Schülerzahl wird jede Klasse in Gruppen zu je 20 bis 25 Kinder eingeteilt. Außerdem verfügt die neue Schule auch noch über zwei Sonderklassen, in denen Kinder unterrichtet werden, die geistig schwerfällig sind. Zu Beginn werden zwölf Lehrkräfte den Unterricht bestreiten, darunter auch Lehrkräfte aus der Bundesrepublik Deutschland.

Auf dem Gelände der Schule befindet sich auch ein Internat für 60 Jungen und 60 Mädchen. Vorläufig werden hier Kinder aller drei Sprachgruppen untergebracht, da zwei Regierungsheime der Orbanschule inzwischen geschlossen wurden.



EINWANDERER VORWIEGEND BRITISCH

Pretoria - Nach den vorläufigen Zahlen des Statistischen Amtes besuchten im September 1969 24528 Weiße Südafrika, wovon 20054 als Touristen, 4113 als Geschäftsleute und 361 zu Studienzwecken nach der Republik kamen.

26097 Südafrikaner gingen ins Ausland, davon 21311 als Touristen, 4261 als Geschäftsleute und 525 zu Studienzwecken.

Insgesamt wanderten 3667 Weiße ein. Diese Zahl schließt 605 Personen ein, die schon früher als Besucher ins Land kamen und später um dauernde Aufenthaltsbewilligung nachsuchten. 482 Weiße sind ausgewandert, so dass sich ein Überschuss von 3185 Einwanderern ergibt. Der größte Teil, nämlich 1543, kam aus Großbritannien. Die ZahI der Einwanderer aus Europa, einschließlich Großbritanniens, betrug 2744. Aus der Bundesrepublik kamen 297, aus Österreich 175, aus den Niederlanden 158 und aus der Schweiz 120. Die Zahl der weißen Einwanderer aus afrikanischen Staaten betrug 781, die aus amerikanischen Staaten 69.



ANMELDUNGEN FÜR DIE VOLKSHOCHSCHULE

Windhoek - Februar beginnt wieder die Volkshochschule in Windhoek. Die Abteilung für das Erziehungswesen nimmt jetzt bereits Anmeldungen für die verschiedenen Lehrgänge entgegen.

Wie in der Vergangenheit werden die nachstehenden Lehrgänge geboten:

Schneidern, Blumenarrangements, Innendekoration, Backen, Vorbereitung von Partyhäppchen, Weben, Schweißen, Flechtarbeiter, Häkeln, Mauern, Holzarbeiten, Automechanik und Musik.

Ferner werden Sprachkurse in Englisch, Afrikaans, Deutsch, Portugiesisch, Französisch und Herero geboten.

Dazu kommt Vorbereitung auf die Abschlussprüfungen für Standard VI, das Junior Certificate sowie für das Matrik und andere technische Diplome.



BIAFRA KAPITULIERT BEDINGUNGSLOS

Lagos - Die biafranische Friedensdelegation, angeführt von Chefrichter Sir Louis Mbanefo, überreichte gestern dem Präsidenten der Föderationsregierung, Generalmajor Gowon, in Lagos eine offizielle Erklärung über die bedingungslose Kapitulation Biafras. Damit endete ein zweieinhalbjähriger Krieg, der etwa zwei Millionen Menschenleben forderte. Ein Film von der Übergabe der Kapitulationserklärung wurde gestern im nigerianischen Fernsehen gezeigt. In dem Streifen sah man biafranische Offiziere in Zivil nigerianische Offiziere umarmen und mit ihnen lachen. General Gowen, beteiligte sich an den Umarmungen und sprach die ehemaligen Rebellenführer bei ihren Vornamen an.

Trotz der bedingungslosen Kapitulation Biafras bleibt der Ausnahmezustand in ganz Nigeria. bestehen. Biafra ist nun wieder ein Teil der nigerianischen Föderation. General Gowan erklärte gestern, dass die Aufteilung des Landes in mindestens zwölf Provinzen erhalten bleibe. Die „Republik Biafra“ hat aufgehört zu bestehen, dies gab General Effiong gestern bekannt. Effiong unterzeichnete als Nachfolger des Biafra-Führers General Ojukwu die bedingungslose Kapitulation seines kriegführenden Landes. General Gowon wünschte, dass das Wort Biafra nicht mehr gebraucht würde.

Erneut lehnte General Gowon das Überangebot an Auslandshilfe ab. General Ojukwu verbirgt sich noch immer an einem unbekannten Ort. Er ließ eine Schweizer Public-Relations-Firma für sich sprechen. Diese gab gestern Nachmittag bekannt, General Ojukwu werde noch im Laufe des Abends seinen Aufenthaltsort enthüllen. Bisher ist nichts erfolgt.



STREIKS IN ITALIEN

Rom - Italien wird immer noch von einer Streikwelle nach der anderen erfasst. Die drei größten Gewerkschaften verlangen eine sofortige Unterredung mit Ministerpräsident Mariano Rumor. Die Gewerkschaften, die 87000 Mitglieder öffentlicher Verkehrsdienste umfassen, beginnen heute mit Streiks, die sich in verschiedenen Stufen abspielen. Jedes Mitglied streikt zu einem vorgeschriebenen Zeitpunkt während 24 Stunden. Die Aktion beginnt heute, Freitag. Italien ist vor kurzem bereits einmal in ein Verkehrschaos gestürzt worden. Die Streikenden fordern die Erneuerung der Gewerkschaftsabkommen, die schon seit zehn Monaten abgelaufen sind, und eine Lohnerhöhung von 30 Prozent. Die Arbeitgeber wollen nur fünf Prozent gewähren. Heute geht der dreitägige Streik der Beamten der staatlichen Reisebüros, der landwirtschaftlichen und sozialen Dienste zu Ende. Nächste Woche streikt die chemische Industrie während 48 Stunden.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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