Vor 50 Jahren

24. November 1969 ZEITSCHRIFT FÜR SÜDWESTER BOTANIK Windhoek - Zu der schon beachtlichen Verlagsarbeit der SWA Wissenschaftlichen Gesellschaft hat sich eine weitere Publikation gesellt. „Dinteria” ist eine Zeitschrift für Botanik in Südwestafrika und wird von W. Giess vom Landesherbarium für Südwestafrika herausgegeben. „Dineria” erscheint in zwangloser Folge. Giess ist Mitarbeiter des von Professor Dr. H. Merxmüller, München, herausgegebenen Werkes „Prodromus einer Flora von Südwestafrika”. Dieses umfassende, umfangreiche Werk wird nur einer beschränkten Zahl von. Interessenten zugänglich werden. „Dinteria” ist die Zeitschrift aller an der Flora Südwestafrikas interessierten Wissenschaftler und Laien. Sie soll bei der botanischen Forschung in Südwestafrika mithelfen. Die dritte Nummer befindet sich bereits in Druck und wird demnächst erscheinen. Die folgenden Hefte sind in Vorbereitung: „Die Akazien Südwestafrikas”, „Die Stammsukkulenten und ihre Verbreitung in Südwestafrika”, „Eingeborenennamen und Gebräuche von Pflanzen des Kaokovelds”, „Die Aloen Südwestafrikas”, „Die Probleme der Pflanzenvergiftung unter Tieren Südwestafrikas” sowie eine Vegetationskarte des Landes. NACH DEM ERSTEN DER ZWEITE SWAKOP-DAMM? Windhoek - Mit einem Braaivleis feierte die Firma Edmund Lafrenz (Pty) Ltd. die Schließung des Notauslasses am Swakopdamm. Um die Tag- und Nachtschichten zur Vollendung des Swakopdammes nicht zu behindern, hatte man ein „Notventil” für den Abfluss des reichlich vorausgesagten Regens offengelassen. Die Regenvoraussagen trafen jedoch wieder einmal nicht ein, die Erbauer des Swakopdammes hatten Glück. Der Notauslass brauchte in dieser Regenzeit nicht in Tätigkeit zu treten, und sie konnten den Damm im Trockenen bauen. Zurzeit kann der Damm bis zu vier Millionen Kubikmeter Wasser stauen. Mit Hochdruck geht es jetzt an den Bau des Wehrs, dass die Stauhöhe des Wassers gegenüber dem jetzigen Stand um sechs Meter erhöht. Dann kann der Damm fünfzehn Millionen Kubikmeter fassen. Dieses Stadium wird in etwa vier bis sechs Wochen erreicht sein, kurz bevor die große Regenzeit erwartet wird. Ende Januar werden die von der Firma DEMAG gebauten Schleusen eingesetzt werden können. Dann ist das Gesamtstauvermögen des Swakopdammes erreicht. Kapazität: 55 bis 60 Millionen Kubikmeter. DIE „FUSSBALLMANNSCHAFT DES JAHRES“ AZ - Zur „Fußballmannschaft des Jahres” wurde der Fußball-Club-Meinert am Samstagabend bei der offiziellen Pokalüberreichung des zweiten Ligapokals vorn SWAFA-Präsidenten Manfred Bloch ernannt. Als Vorsitzender dieses Gremiums hat Bloch den sogenannten „Chairman's Cup” für die Mannschaft gestiftet, die sich im Laufe einer Saison in der ersten sowohl wie in der zweiten Liga durch ihr sportliches Verhalten auf dem „Grünen Rasen” und am Rande des Sportplatzes sauber und unbescholten betragen hat. Dieser Wanderpokal, der von Saison zu Saison ein neues Heim suchen wird, ist in diesem Jahr dem erst drei Jahre alten PCM und dem diesjährigen Pokalmeister der zweiten Südwester Liga, zugesprochen worden. ERSTE MAHNUNG DES ADMINISTRATORS Windhoek - „Was tun Sie für die Polizei? Haben Sie schon einen Beitrag zu ihrem Fonds geleistet?” fragte Administrator J. G. H. van der Wath am Freitagabend in einer außergewöhnlich ernsten Rede vor der Windhoeker Afrikaanse Sakekamer. Südwestafrikas Zukunft hatte er in den Mittelpunkt seiner Ausführungen gestellt. Oft haben ihn Ausländer schon gefragt, wie es um die Zukunft des Landes bestellt sei. Aus dem Munde eines Südwesters habe er diese Frage noch nie gehört. Wird das Ausland nicht eingreifen und die Befolgung der UN-Resolutionen erzwingen? Das sind Fragen, über die man sich ernste Gedanken machen muss. Die Südwester stehen diesen Drohungen „völlig indifferent” gegenüber. Er selbst habe niemals etwas von solchen Drohungen gehalten, sagte der Administrator. Aber sie haben in ihrem Umfang und ihrer Vehemenz zugenommen. Sechs Jahre lang musste Südafrika sich vor dem Internationalen Gerichtshof verteidigen. Die südafrikanische Regierung hatte den Ernst und die Bedeutung dieses Verfahrens erkannt und deshalb alle Kräfte aufgeboten, um diesen Prozess zu gewinnen. MEISTER-CODEBRECHER GESTORBEN Washington - Einem Herzschlag erlag in den USA 78-jährig ein Mann, dem die USA unzählige Siege und gerettete Menschenleben zu verdanken haben. Oberstleutnant William F. Friedman war ein einzigartiger Kryptographologe, ein Meister im Entschlüsseln feindlicher Geheimcodes. 1940 gelang es ihm, den bis dahin als unbezwingbar betrachteten Purpur-Code der kaiserlich-japanischen Streitkräfte zu brechen. Für diese Arbeit brauchte er zwei Jahre. Der in Kischniew (Russland) geborene Spezialist verbrachte sein Leben in den geheimsten Hinterzimmern der USA-Geheimdienste. 1958 brachte Präsident Eisenhower ein Gesetz im Kongress ein, das für Friedman eine Entschädigung in Höhe von 100000 Dollar festlegte, da der Code-Brecher seine Arbeiten nie kommerziell auswerten konnte. Die USA-Regierung hat ungefähr zehn Milliarden Dollar für die Konstruktion der von Friedman erfundenen Entschlüsselungs-Maschinen und andere Sicherheitsgeräte aufgewendet.

Vor 50 Jahren

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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