Vor 50 Jahren
3. Dezember 1969
ZAHLENSPIEL DES WINDHOEKER STADTRATES
Windhoek - Auf der letzten Windhoeker Stadtratssitzung, bei der die beachtliche Erhöhung der Grundsteuer beschlossen wurde, wurde viel verglichen. Bürgermeister von Prittwitz begann damit, Unvergleichbares miteinander zu vergleichen. Er begründete die angebliche Notwendigkeit der Erhöhung des städtischen Einkommens nicht etwa mit von Windhoek durchzuführenden Projekten, sondern mit einem Besteuerungsvergleich pro Kopf der weißen Bevölkerung zwischen Windhoek und Germiston. Der Vorsitzende es Management-Komitees, Ratsherr S. J. Spies, führte den Vergleich des Herrn Bürgermeisters fort und ad absurdum. Ratsherr Spies erklärte, dass der Bürger von Germiston nicht nur die vom Bürgermeister von Prittwitz genannten Grundsteuern zahle, auf deren Höhe die Windhoeker Steuern plötzlich angehoben werden sollen, sondern dass er einen so hohen Wassertarif zahle, dass die Stadtverwaltung von Germiston einen 45 prozentigen Gewinn machen könnte.
VERBILLIGTE EINWANDERUNG
Windhoek - In einem Schreiben an eine Windhoeker Firma hat das Einwanderungsministerium in Pretoria bestätigt, dass Einwanderer nach Südwestafrika, die über ein Daueraufenthaltsvisum verfügen, auch unter den Einwanderungshilfsplan der Republik fallen. In dem Schreiben des Ministeriums heißt es unter anderem:
„Finanzielle Hilfe, deren Gewährung stets im Ermessen des Ministeriums liegt, ist auf einen Beitrag zu den Überfahrtskosten beschränkt und wird, vorausgesetzt, dass der Ankunftsort nicht in Südwestafrika liegt, begrenzt auf Übernachtungskosten am Ankunftsort und einer Eisenbahnreise zweiter Klasse nach Südwestafrika. Der Höchstbetrag liegt bei 120 Rand pro Person oder bei den tatsächlichen Passagekosten, je nachdem welcher Betrag niedriger ist. Ein Antrag auf diesen Zuschuss kann nur gestellt werden, nachdem der Einwanderer in Südafrika oder Südwestafrika angekommen ist. Die oben genannten Vorschriften gelten ohne Rücksicht auf die Frage, ob der Einwanderer mit dem Schiff oder mit dem Flugzeug reist.
Die südafrikanischen Botschaften und Konsulate im Ausland geben den Einwanderern, die ein Daueraufenthaltsvisum erhalten haben, nähere Auskünfte.“
HARDAPDAMM-LECK FERNGESEHEN
Windhoek - Eine Fernsehkamera soll heute am Hardap-Damm installiert werden, um Aufnahmen von dem Leck in der Dammmauer zu machen. Schwierigkeiten in der Montage der Fernsehkamera haben den Aufnahmebeginn etwas verzögert. Die Kamera ist in unmittelbarer Nähe des Lecks, in der Dammhaut angebracht. Die Aufnahmen der Kamera sollen vor allem Aufschluss geben, wie das Leck entstanden ist und wie es am besten repariert werden kann. Dies gab C. Triebel, erster Ingenieur der Abteilung Wasserwesen, in Windhoek bekannt. Ein Taucher steht zur Verfügung, um gewisse Unterwasserarbeiten im Zusammenhang mit den laufenden Untersuchungen durchzuführen.
Das Leck in der Außenhaut des Dammes befindet sich etwa auf der Hälfte der Strecke zwischen Schleuse und Dammverankerung und der Iangen Wand des Hardapdammes. Durch dieses Leck ist das Dammwasser in den Kanalisationskanal eingeströmt und aus den vier Überlaufrohren ausgelaufen. Die auslaufende Wassermenge stieg bis auf 1 445 Kubikmeter pro Stunde. Ursprünglich hatte man angenommen, dass der Dammkörper keinen Schaden aufweise und dass das Wasser unter der Dammmauer in den Kanalisationskanal eindringe.
Zu den wichtigsten Arbeiten gehört zunächst festzustellen, wie es zu dem Riss in der Dammmauer kommen konnte. Das Ergebnis dieser Untersuchung kann Aufschlüsse darüber geben, ob ähnliche Risse an anderen Stellen des Dammes in absehbarer Zeit zu erwarten sind. Ferner sollen die Aufnahmen der Fernsehkamera einen Weg aufzeigen, wie das Leck am besten zu schließen ist.
RITUALMÖRDER VERHAFTET
Los Angeles - Neun Mitglieder eines in den unwegsamen Gebirgen des Death Valley Iebenden Hippie-Kults sind am Dienstagabend im Zusammenhang mit der Ermordung der bekannten amerikanischen Filmschauspielerin Sharon Tate und vier anderen Personen von der Polizei verhaftet worden. Die Mitglieder dieses Kults nennen sich „Sklaven Satans“. Nach dem Wortlaut eines Verhafteten bestehe das Wirken der Bande darin, Personen, „die ein lasterhaftes Leben führen, durch den Tod von ihrem sündhaften irdischen Dasein zu erlösen“. Die Mitglieder der Bande - unter ihnen auch weibliche - sind zwischen 19 und 34 Jahre alt. Anführer dieses Kults ist der 34-jährige Charles Manson, unter den Mitgliedern auch als „Satan“ oder „Jesus“ bekannt.
Die Bluttat, von Polizisten damals schon als Ritualmord bezeichnet, fand im August statt. Hinweise auf etwaige Täter waren damals unauffindbar. Erst als Polizisten das Gebiet um Death Valley mit Geländewagen durchkämmten, konnte der Schlupfwinkel der Bande ausfindig gemacht werden.
FEUERBRUNST FORDERT 55 MENSCHENLEBEN
Montreal - Etwa 55 Insassen eines Altersheimes nördlich von Quebec fanden in den frühen Morgenstunden des Dienstags den Tod, als eine Feuersbrunst die Gebäude ergriff und diese nahezu völlig zerstörte. Nach Polizeiberichten konnten etwa 20 Personen ihr Leben retten, indem sie die Gebäude verließen. Ein großer Teil der ums Leben Gekommenen wurde unter einstürzenden Mauern begraben. Inzwischen konnten vier Leichen geborgen werden.
ZAHLENSPIEL DES WINDHOEKER STADTRATES
Windhoek - Auf der letzten Windhoeker Stadtratssitzung, bei der die beachtliche Erhöhung der Grundsteuer beschlossen wurde, wurde viel verglichen. Bürgermeister von Prittwitz begann damit, Unvergleichbares miteinander zu vergleichen. Er begründete die angebliche Notwendigkeit der Erhöhung des städtischen Einkommens nicht etwa mit von Windhoek durchzuführenden Projekten, sondern mit einem Besteuerungsvergleich pro Kopf der weißen Bevölkerung zwischen Windhoek und Germiston. Der Vorsitzende es Management-Komitees, Ratsherr S. J. Spies, führte den Vergleich des Herrn Bürgermeisters fort und ad absurdum. Ratsherr Spies erklärte, dass der Bürger von Germiston nicht nur die vom Bürgermeister von Prittwitz genannten Grundsteuern zahle, auf deren Höhe die Windhoeker Steuern plötzlich angehoben werden sollen, sondern dass er einen so hohen Wassertarif zahle, dass die Stadtverwaltung von Germiston einen 45 prozentigen Gewinn machen könnte.
VERBILLIGTE EINWANDERUNG
Windhoek - In einem Schreiben an eine Windhoeker Firma hat das Einwanderungsministerium in Pretoria bestätigt, dass Einwanderer nach Südwestafrika, die über ein Daueraufenthaltsvisum verfügen, auch unter den Einwanderungshilfsplan der Republik fallen. In dem Schreiben des Ministeriums heißt es unter anderem:
„Finanzielle Hilfe, deren Gewährung stets im Ermessen des Ministeriums liegt, ist auf einen Beitrag zu den Überfahrtskosten beschränkt und wird, vorausgesetzt, dass der Ankunftsort nicht in Südwestafrika liegt, begrenzt auf Übernachtungskosten am Ankunftsort und einer Eisenbahnreise zweiter Klasse nach Südwestafrika. Der Höchstbetrag liegt bei 120 Rand pro Person oder bei den tatsächlichen Passagekosten, je nachdem welcher Betrag niedriger ist. Ein Antrag auf diesen Zuschuss kann nur gestellt werden, nachdem der Einwanderer in Südafrika oder Südwestafrika angekommen ist. Die oben genannten Vorschriften gelten ohne Rücksicht auf die Frage, ob der Einwanderer mit dem Schiff oder mit dem Flugzeug reist.
Die südafrikanischen Botschaften und Konsulate im Ausland geben den Einwanderern, die ein Daueraufenthaltsvisum erhalten haben, nähere Auskünfte.“
HARDAPDAMM-LECK FERNGESEHEN
Windhoek - Eine Fernsehkamera soll heute am Hardap-Damm installiert werden, um Aufnahmen von dem Leck in der Dammmauer zu machen. Schwierigkeiten in der Montage der Fernsehkamera haben den Aufnahmebeginn etwas verzögert. Die Kamera ist in unmittelbarer Nähe des Lecks, in der Dammhaut angebracht. Die Aufnahmen der Kamera sollen vor allem Aufschluss geben, wie das Leck entstanden ist und wie es am besten repariert werden kann. Dies gab C. Triebel, erster Ingenieur der Abteilung Wasserwesen, in Windhoek bekannt. Ein Taucher steht zur Verfügung, um gewisse Unterwasserarbeiten im Zusammenhang mit den laufenden Untersuchungen durchzuführen.
Das Leck in der Außenhaut des Dammes befindet sich etwa auf der Hälfte der Strecke zwischen Schleuse und Dammverankerung und der Iangen Wand des Hardapdammes. Durch dieses Leck ist das Dammwasser in den Kanalisationskanal eingeströmt und aus den vier Überlaufrohren ausgelaufen. Die auslaufende Wassermenge stieg bis auf 1 445 Kubikmeter pro Stunde. Ursprünglich hatte man angenommen, dass der Dammkörper keinen Schaden aufweise und dass das Wasser unter der Dammmauer in den Kanalisationskanal eindringe.
Zu den wichtigsten Arbeiten gehört zunächst festzustellen, wie es zu dem Riss in der Dammmauer kommen konnte. Das Ergebnis dieser Untersuchung kann Aufschlüsse darüber geben, ob ähnliche Risse an anderen Stellen des Dammes in absehbarer Zeit zu erwarten sind. Ferner sollen die Aufnahmen der Fernsehkamera einen Weg aufzeigen, wie das Leck am besten zu schließen ist.
RITUALMÖRDER VERHAFTET
Los Angeles - Neun Mitglieder eines in den unwegsamen Gebirgen des Death Valley Iebenden Hippie-Kults sind am Dienstagabend im Zusammenhang mit der Ermordung der bekannten amerikanischen Filmschauspielerin Sharon Tate und vier anderen Personen von der Polizei verhaftet worden. Die Mitglieder dieses Kults nennen sich „Sklaven Satans“. Nach dem Wortlaut eines Verhafteten bestehe das Wirken der Bande darin, Personen, „die ein lasterhaftes Leben führen, durch den Tod von ihrem sündhaften irdischen Dasein zu erlösen“. Die Mitglieder der Bande - unter ihnen auch weibliche - sind zwischen 19 und 34 Jahre alt. Anführer dieses Kults ist der 34-jährige Charles Manson, unter den Mitgliedern auch als „Satan“ oder „Jesus“ bekannt.
Die Bluttat, von Polizisten damals schon als Ritualmord bezeichnet, fand im August statt. Hinweise auf etwaige Täter waren damals unauffindbar. Erst als Polizisten das Gebiet um Death Valley mit Geländewagen durchkämmten, konnte der Schlupfwinkel der Bande ausfindig gemacht werden.
FEUERBRUNST FORDERT 55 MENSCHENLEBEN
Montreal - Etwa 55 Insassen eines Altersheimes nördlich von Quebec fanden in den frühen Morgenstunden des Dienstags den Tod, als eine Feuersbrunst die Gebäude ergriff und diese nahezu völlig zerstörte. Nach Polizeiberichten konnten etwa 20 Personen ihr Leben retten, indem sie die Gebäude verließen. Ein großer Teil der ums Leben Gekommenen wurde unter einstürzenden Mauern begraben. Inzwischen konnten vier Leichen geborgen werden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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