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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

Wiebke Schmidt
19. August 1968

Brotvergiftungen in Johannesburg

Johannesburg (SAPA). - 300 Brote einer Johannesburger Bäckerei enthielten zu starke chemische Zusätze „zur Verbesserung der Brote“, so daß mehr als 100 Personen Vergiftungserscheinungen aufwiesen und sich in ärztliche Behandlung begeben mußten. Die normale Dosis von Potassium-Bromat war um das Hundertfache überschritten worden. Es handelt sich hierbei um ein Versehen. Insgesamt hatte die Bäckerei 288 Brote an mindestens fünf Läden ausgeliefert.

19. August 1968

Steht Boeing-Freilassung bevor?

Algier (SAPA/AP). - Wie aus Algier verlautet, sollen die nach Algier entführte israelische Düsenverkehrsmaschine und die restlichen zwölf männlichen Besatzungsangehörigen und Passagiere entlassen werden, sobald die offiziellen algerischen Untersuchungen abgeschlossen sind. Wie es weiter heißt, wird dies bald der Fall sein. Ferner wird angenommen, daß die Boeing innerhalb von 48 Stunden nach der Freilassung der Passagiere und Besatzungsangehörigen von einer ausländischen Mannschaft nach Rom geflogen werden wird.

Der Boykott europäischer Verkehrsfluggesellschaften, der bereits letzte Woche beginnen sollte, dann für Montag angesetzt war, wird gänzlich aufgehoben. Mehrere Funktionäre der Internationalen Pilotenföderation hatten am Wochenende mit Algeriens Außenminister Bouteflika konferiert.

19. August 1968

40 Tote bei Flugzeugabsturz

Nicosia (SAPA/Reuter). - Bei einem Absturz einer Maschine der ägyptischen Fluggesellschaft United Arab Airlines sind am Sonntag 40 Menschen ums Leben gekommen. Das Flugzeug, eine sowjetische Maschine vom Typ Antonov, ist auf dem Flug von Kairo nach Damaskus (Syrien) südlich von Zypern ins Mittelmeer gestürzt. Dabei sind sämtliche Passagiere und Besatzungsmitglieder ums Leben gekommen. Aus der Passagierliste geht hervor, daß sechs Ägypter, zwölf Iraker, vier Syrer, neun Palästinenser, ein Sudanese und ein Algerier an Bord waren. Die Besatzungsmitglieder waren Ägypter.

Aus Nicosia (Zypern) verlautete, daß plötzlich die Verbindung zu dem Flugzeug abgerissen war. Rettungsflugzeuge haben Wrackteile und Leichen 120 Meilen südlich von Zypern gesichtet.

19. August 1968

Bilharzia-Gefahr auch in SWA

Windhoek (AZ). - Wasser ist ein Lebenselement, ohne das es unmöglich ist, eine Landwirtschaft, Industrie oder Städte aufzubauen. Daher waren die Menschen besonders in Trockengebieten immer bestrebt sich Wasservorräte in Gestalt von Stauseen anzulegen und das Land durch Kanalsysteme zu bewässern. Doch kommt damit eine Gefahr auf die Menschen in diesen Gebieten zu, mit der sie kaum gerechnet haben, die aber nicht unterschätzt werden sollte.

In Südwestafrika war diese Gefahr bisher nicht gegeben, denn in der Regenzeit flossen die Flüsse zu schnell, und während der restlichen Monate waren sie versandet. Doch werden seit einiger Zeit mehr Geld und Energie investiert, um die Versorgung der Bevölkerung und der Tiere durch stehende Wasserreservoirs zu gewährleisten. Damit taucht auch in diesem Land die Gefahr von Bilharzia auf, vor der nicht genug gewarnt werden kann. Die Lebensader der Entwicklung ist Wasser, im Wasser aber kommen auch kleine Schnecken vor, die Zwischenträger für die Larven der Krankheitserreger sind. Kleine Saugwürmer, die in den Körper eingedrungen sind und in den Geweben massenhaft Eier ablegen, verursachen verschiedene Arten von Bilharzia: Blasen- und Genital-Bilharzia, Darm-Bilharzia - die in Afrika, Mittel- und Südamerika stark verbreitet ist - Leber-Bilharzia und die Katayama-Krankheit. Gewisse Arten befallen nur den Menschen, andere Tiere, bei einer Art wird vermutet, daß sie beiden gefährlich ist. Die Bilharzia wird übertragen, wenn Larven in den Körper eindringen, sich dort entwickeln, Eier legen und mit den menschlichen Exkrementen ins Wasser gelangen. Dort suchen sie bestimmte Schnecken auf, in denen sich die Larven im zweiten Stadium aufhalten. Die Schnecken scheiden wiederum die Erreger massenhaft aus. Wenn nun ein Mensch mit derart verseuchtem Wasser in Berührung kommt, dringen die Larven durch die Poren ins Gewebe und in die Blutbahn ein. Bereits bei einem kühlen Bad in verseuchtem Gewässer kann der Betroffene millionenfach infiziert werden.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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