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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

Wiebke Schmidt
20. November 1967
Zander-Ausstellung in Swakopmund

Swakopmund (A/) - Bei der Eröffnung der Ausstellung Aquarelle, Zeichnungen und Marmorplatten von Konni Zander in Swakopmund würdigte W. Kellner die eigenwilligen Arbeiten, die sich aus der jüngeren lokalen Malergruppe ebenso durch die Persönlichkeit ihrer künstlerischen Handschrift herausheben, wie es bei den grundlegend zu unterscheidenden Arbeiten eines Blatt, Jentsch, Krampe, Schröder oder Voigts heute der Fall ist. Bei der Nennung des Names Zander erscheine in der Vorstellung des Kunstliebhabers sofort eine bestimmte Art von Gestaltung, in der sich der Künstler häufig in sparsamen Strichen und Zeichen erschöpft, die ähnlich den Schriftzeichen symbolhaft etwas dahinterstehend Geistiges oder Charakteristisches andeuten.

Der einzige Lehrer, der vor Zanders Erscheinen in der Öffentlichkeit Einfluß auf seine künstlerische Ader gewann, war Johannes Blatt, der – zeitweilig Zeichenlehrer in der Swakopmunder Höheren Schule – Zander als Schüler in seiner Klasse hatte. Im übrigen sei Zander völlig autodidakt, oder genauer: seine großen Lehrmeister sind ausschließlich die Südwester Landschaft und die Südwester Tierwelt, an denen sich sein starkes Naturtalent entzündet.

Kellner würdigte kurz den Weg des Ausstellenden. Zander ist in Südwest geboren. Ihm wurde vom Schicksal die Gunst zuteil, die ganze Unberührtheit und Magie der Landschaft schon als Kind unauslöschlich erlebt zu haben. Aufgewachsen im Sandfeld auf wildreicher Farm, lebte er mit seinem Vater, der ein großer Jäger war, vor allem im Busch und beherrschter auch die Namasprache, noch ehe er Deutsch sprach. Er kennt noch die Besinnlichkeit der Ochsenwagenzeit.

Der Wille zum Malen entstand entscheidend auf einem Treck während des Dürrejahres 1959/60 hinter Tsumeb.


20. November 1967
Vorster mahnt Großbritannien

Nigel (SAPA). - Der südafrikanische Ministerpräsident B. J. Vorster warnte Großbritannien am Samstag auf einer Kundgebung in seinem Wahlkreis, daß es sich den Luxus eines Waffenembargos gegen Südafrika und einer Sanktionskampagne gegen Rhodesien nicht mehr leisten könne. Der Premier sprach wenige Stunden vor der Ankündigung der Abwertung des Pfund Sterlings. Die Rhodesienfrage sei hinsichtlich der Entwicklung in Südafrika zu einem „Haar in der Suppe“ geworden.

Die Weigerung Großbritanniens, Südafrika mit Waffen zu beliefern, so betonte Vorster, habe das Land schon Millionen Rand gekostet. Der Premier sagte dazu, er meine nicht, daß Großbritannien glaube, Südafrika wolle diese Waffen für Angriffszwecke haben. Die Repu­blik habe keine Expansionsabsichten, aber das Land werde sich auch von niemandem angreifen lassen.


20. November 1967
Warnung vor Sanktions­maßnahmen

Vereinte Nationen - New York (SAPA-Reuter). - Ein Mitglied der italienischen UNO-Delegation bei den Vereinten Nationen in New York, Piero Vinci, erklärte am Donnerstag während der Apartheidsdebatte, daß sich Sanktionen gegen Südafrika in jedem Falle auch nachteilig auf andere Länder in Afrika, Asien und Lateinamerika auswirken müßten. Daneben würde man mit Sanktionen die Eigenständigkeit des Landes nur noch mehr untermauern.


20. November 1967
Die Forderungen der Afroasiaten

New York (SAPA-Reuter) - Weltweite Zwangssanktionen gegen Südafrika werden in einem Resolutionsentwurf von 43 afroasiatischen Mitgliedsländern der Vereinten Nationen gefordert, der dem politischen Sonderausschuß am Mittwoch vorgelegt wurde. Darin heißt es, die südafrikanische Apartheidspolitik habe zu einem „gewaltsamen Konflikt und einer explosiven Situation“ geführt. Der Sicherheitsrat wird gebeten, sich wieder mit der Situation in Südafrika zu befassen.

Abdulrahim Abby Farah von Somalia erklärte dazu, verschiedene Länder gäben laufend redegewandte Erklärung gegen die Apartheid ab, weigerten sich aber, sich an Maßnahmen gegen das Land zu beteiligen. Diese Äußerung Farahs bezieht sich auf die Handelspartner Südafrikas.

In dem Resolutionsentwurf wird auch an die Weltbank ein Aufruf erlassen, Südafrika keine weitere finanzielle, wirtschaftliche und technische Hilfe mehr zu leisten.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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