Vor 50 Jahren
17. April 1969
NOTLANDUNG IM HAIVERSEUCHTEN SÜDATLANTIK
Johannesburg - Gus Uys, der beim Überführungsflug eines einmotorigen Bellanca-Flugzeuges von den USA nach Windhoek im Südatlantik notlandete und anschließend nach Fernando Poo gebracht wurde, traf gestern in Johannesburg ein. Nach seiner Ankunft berichtete Uys über seine Odyssee. Uys befand sich auf dem Flug von Bissau in Portugiesisch-Guinea nach Sao Tomé, einer portugiesischen Insel. Der nächste Flug sollte ihn von Sao Tomé nach Windhoek bringen. Das schwerste Stück seines Überführungsfluges, nämlich die Überquerung des Atlantiks, hatte er bereits hinter sich. Auf dem Weg von Bissau nach Sao Tomé fuhr plötzlich in böiger Luft eine Landeklappe aus und ließ sich nicht mehr einfahren. An dem Typ der Bellanca Viking, die Uys überführte, werden die Landeklappen elektrisch betätigt. Die an einem Flügel heraushängende Landeklappe musste durch entsprechende Steuerbewegungen ausgeglichen werden. Dies führte zu einem erheblichen Geschwindigkeitsverlust von etwa 30 nautischen Meilen pro Stunde. Während Uys zuvor mit einer Geschwindigkeit von etwa 120 nautischen Meilen (138 nph) geflogen war, reduzierte der erhöhte Luftwiderstand seine Geschwindigkeit auf 90 Knoten (etwas über 100 mph).
SCHWIMMBAD FÜR MALTAHÖHE
Maltahöhe - Ein modernes Schwimmbad soll in Maltahöhe gebaut werden. Das hat der Gemeinderat beschlossen. Das Bad wird 85 Fuß lang und 30 Fuß breit sein. Neben den üblichen Umkleidekabinen ist auch ein Planschbecken für die kleinen Kinder vorgesehen. Ursprünglich sollte dieses Projekt 13 000 Rand kosten. Der Gemeinderat hat nun doch beschlossen, das Schwimmbad selbst zu bauen, um Kosten zu sparen. Die Hälfte der Baukosten werden von der Gemeinde getragen, während die Einwohner des Ortes für die andere Hälfte aufkommen. Fast 1 000 Rand sind schon gesammelt worden. In der vergangenen Woche wurden bereits die Ausschachtungsarbeiten in Angriff genommen. Nach Keetmanshoop und Karasburg wäre Maltahöhe nun der dritte Ort im Süden des Landes, der über ein Schwimmbad verfügt.
VORSTUFE WIRD EINGERICHTET
Windhoek - Die St. Georges-Schule in Windhoek plant zur Zeit die Einrichtung einer Vorschulstufe für Kinder in dem Alter 41/2 Jahre und darüber. Diese soll voraussichtlich im dritten Schulquartal 1969 eröffnet werden. Naomi Cohen und Adv. Karen Blum sind für die Planung dieser Vorschulstufe verantwortlich.
In einem Rundschreiben der Schule heißt es, dass die Erziehungsbehörde besonders hilfsbereit und begeistert diese Einrichtung begrüßt habe, da der Bedarf dafür in der Landeshauptstadt akut geworden sei.
„Lernert durch Spielen“ ist der moderne pädagogische Grundsatz, nach dem sich diese Vorschulstufe ausrichten wird. Den Kindern wird ein abwechslungsreiches Programm dargeboten, das sie allmählich auf den Lernprozeß der Grundschule vorbereiten soll. Diese Vorschulstufe stellt ein wichtiges Bindeglied zum späteren Schulbeginn dar. Kunst, Musik, Darstellung durch Mimik und das Modellieren spielen eine bedeutende Rolle in der Erziehung der Kinder.
Anmeldungen für diese Vorschulstufe nimmt das Sekretariat der St. Georges-Schule entgegen.
TERRORISTEN NOCH IMMER AKTIV
Salisbury - Das rhodesische Parlament hat den schon vor Ausruf der Unabhängigkeit verhängten Notzustand verlängert. Nach einem Parlamentsbeschluss vom letzten Jahr kann der Notzustand, der bisher alle drei Monate erneuert wurde, nun mindestens zwölf Monate ohne Erneuerung bestehen. Als zur Abstimmung aufgerufen wurde, meldeten sich nur sieben Mitglieder, die dagegen stimmen wollten. Eine Stimmzählung fand daher nicht statt. Der einzige weiße oppositionelle Abgeordnete, Dr. Ahrn Palley, sprach gegen eine Verlängerung, weil die vom Minister für Justiz, Recht und Ordnung, Desmond Lardner-Burke, angeführten Gründe nicht genügten, um das weitere Bestehen des Notzustandes zu rechtfertigen. Wenn der Minister glaube, auf den Notzustand nur verzichten zu können, bis die Zwischenfälle verschwinden und bis keine feindseligen Handlungen von außen mehr stattfinden, so könne er bis zum Jüngsten Gericht warten. Der Justizminister antwortete, dass er so eifersüchtig über die Rechte des Parlaments wache wie Dr. Palley, dass aber der Notzustand in keiner Weise die Souveränität des Parlaments berühre. Er werde nicht auf dem Notzustand beharren, wenn die Rechtsmittel genügten, um die Lage unter Kontrolle zu haben.
ES WIRD WEITER GESCHOSSEN
Kairo/Tel Aviv - Ägyptische Artillerie begann am Mittwochmorgen auf einer Front von 65 Kilometern zwischen Suez und dem Großen Bittersee auf die israelischen Stellungen zu feuern. Damit wurde das Artillerieduell fortgesetzt, das schon seit neun Tagen am Suezkanal andauert. Die Israelis erwiderten das Feuer. Auch zwischen israelischen und jordanischen Truppen kam es zu einem Feuerwechsel. Während in der ägyptischen Presse, die die gegenwärtigen FeindseIigkeiten als „vorbeugende Verteidigung“ bezeichnete, bereits von einer neuen Phase des Krieges gesprochen wird, meinte der israelische Verteidigungsminister General Moshe Dajan in Tel Aviv, dass er nicht an einen unmittelbar bevorstehenden Krieg glaube. Die arabischen Länder wollten den Eindruck erwecken, dass der Krieg jetzt ausbrechen könne, obwohl sie unfähig seien, einen totalen Krieg zu führen. Auch in absehbarer Zukunft seien sie nicht fähig dazu.
NOTLANDUNG IM HAIVERSEUCHTEN SÜDATLANTIK
Johannesburg - Gus Uys, der beim Überführungsflug eines einmotorigen Bellanca-Flugzeuges von den USA nach Windhoek im Südatlantik notlandete und anschließend nach Fernando Poo gebracht wurde, traf gestern in Johannesburg ein. Nach seiner Ankunft berichtete Uys über seine Odyssee. Uys befand sich auf dem Flug von Bissau in Portugiesisch-Guinea nach Sao Tomé, einer portugiesischen Insel. Der nächste Flug sollte ihn von Sao Tomé nach Windhoek bringen. Das schwerste Stück seines Überführungsfluges, nämlich die Überquerung des Atlantiks, hatte er bereits hinter sich. Auf dem Weg von Bissau nach Sao Tomé fuhr plötzlich in böiger Luft eine Landeklappe aus und ließ sich nicht mehr einfahren. An dem Typ der Bellanca Viking, die Uys überführte, werden die Landeklappen elektrisch betätigt. Die an einem Flügel heraushängende Landeklappe musste durch entsprechende Steuerbewegungen ausgeglichen werden. Dies führte zu einem erheblichen Geschwindigkeitsverlust von etwa 30 nautischen Meilen pro Stunde. Während Uys zuvor mit einer Geschwindigkeit von etwa 120 nautischen Meilen (138 nph) geflogen war, reduzierte der erhöhte Luftwiderstand seine Geschwindigkeit auf 90 Knoten (etwas über 100 mph).
SCHWIMMBAD FÜR MALTAHÖHE
Maltahöhe - Ein modernes Schwimmbad soll in Maltahöhe gebaut werden. Das hat der Gemeinderat beschlossen. Das Bad wird 85 Fuß lang und 30 Fuß breit sein. Neben den üblichen Umkleidekabinen ist auch ein Planschbecken für die kleinen Kinder vorgesehen. Ursprünglich sollte dieses Projekt 13 000 Rand kosten. Der Gemeinderat hat nun doch beschlossen, das Schwimmbad selbst zu bauen, um Kosten zu sparen. Die Hälfte der Baukosten werden von der Gemeinde getragen, während die Einwohner des Ortes für die andere Hälfte aufkommen. Fast 1 000 Rand sind schon gesammelt worden. In der vergangenen Woche wurden bereits die Ausschachtungsarbeiten in Angriff genommen. Nach Keetmanshoop und Karasburg wäre Maltahöhe nun der dritte Ort im Süden des Landes, der über ein Schwimmbad verfügt.
VORSTUFE WIRD EINGERICHTET
Windhoek - Die St. Georges-Schule in Windhoek plant zur Zeit die Einrichtung einer Vorschulstufe für Kinder in dem Alter 41/2 Jahre und darüber. Diese soll voraussichtlich im dritten Schulquartal 1969 eröffnet werden. Naomi Cohen und Adv. Karen Blum sind für die Planung dieser Vorschulstufe verantwortlich.
In einem Rundschreiben der Schule heißt es, dass die Erziehungsbehörde besonders hilfsbereit und begeistert diese Einrichtung begrüßt habe, da der Bedarf dafür in der Landeshauptstadt akut geworden sei.
„Lernert durch Spielen“ ist der moderne pädagogische Grundsatz, nach dem sich diese Vorschulstufe ausrichten wird. Den Kindern wird ein abwechslungsreiches Programm dargeboten, das sie allmählich auf den Lernprozeß der Grundschule vorbereiten soll. Diese Vorschulstufe stellt ein wichtiges Bindeglied zum späteren Schulbeginn dar. Kunst, Musik, Darstellung durch Mimik und das Modellieren spielen eine bedeutende Rolle in der Erziehung der Kinder.
Anmeldungen für diese Vorschulstufe nimmt das Sekretariat der St. Georges-Schule entgegen.
TERRORISTEN NOCH IMMER AKTIV
Salisbury - Das rhodesische Parlament hat den schon vor Ausruf der Unabhängigkeit verhängten Notzustand verlängert. Nach einem Parlamentsbeschluss vom letzten Jahr kann der Notzustand, der bisher alle drei Monate erneuert wurde, nun mindestens zwölf Monate ohne Erneuerung bestehen. Als zur Abstimmung aufgerufen wurde, meldeten sich nur sieben Mitglieder, die dagegen stimmen wollten. Eine Stimmzählung fand daher nicht statt. Der einzige weiße oppositionelle Abgeordnete, Dr. Ahrn Palley, sprach gegen eine Verlängerung, weil die vom Minister für Justiz, Recht und Ordnung, Desmond Lardner-Burke, angeführten Gründe nicht genügten, um das weitere Bestehen des Notzustandes zu rechtfertigen. Wenn der Minister glaube, auf den Notzustand nur verzichten zu können, bis die Zwischenfälle verschwinden und bis keine feindseligen Handlungen von außen mehr stattfinden, so könne er bis zum Jüngsten Gericht warten. Der Justizminister antwortete, dass er so eifersüchtig über die Rechte des Parlaments wache wie Dr. Palley, dass aber der Notzustand in keiner Weise die Souveränität des Parlaments berühre. Er werde nicht auf dem Notzustand beharren, wenn die Rechtsmittel genügten, um die Lage unter Kontrolle zu haben.
ES WIRD WEITER GESCHOSSEN
Kairo/Tel Aviv - Ägyptische Artillerie begann am Mittwochmorgen auf einer Front von 65 Kilometern zwischen Suez und dem Großen Bittersee auf die israelischen Stellungen zu feuern. Damit wurde das Artillerieduell fortgesetzt, das schon seit neun Tagen am Suezkanal andauert. Die Israelis erwiderten das Feuer. Auch zwischen israelischen und jordanischen Truppen kam es zu einem Feuerwechsel. Während in der ägyptischen Presse, die die gegenwärtigen FeindseIigkeiten als „vorbeugende Verteidigung“ bezeichnete, bereits von einer neuen Phase des Krieges gesprochen wird, meinte der israelische Verteidigungsminister General Moshe Dajan in Tel Aviv, dass er nicht an einen unmittelbar bevorstehenden Krieg glaube. Die arabischen Länder wollten den Eindruck erwecken, dass der Krieg jetzt ausbrechen könne, obwohl sie unfähig seien, einen totalen Krieg zu führen. Auch in absehbarer Zukunft seien sie nicht fähig dazu.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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