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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

Wiebke Schmidt
6. Mai 1970

KURZ BERICHTET

London - Premierminister Harold Wilson gab im Parlament seiner Beunruhigung über die amerikanische Intervention in Kambodscha Ausdruck. Die Kämpfe könnten leicht zu einer Ausweitung des Krieges führen. Großbritannien wolle jedoch den USA keine Schwierigkeiten bereiten, denn die ganze Welt benötige ein starkes und gesundes Amerika. Großbritannien habe jedoch das Recht, sich darüber Gedanken zu machen, ob der amerikanische Entschluss wirklich zu einer rascheren Beendigung des Krieges beitrage. Er habe oft gesagt, dass es für diesen Krieg keine militärische Lösung gebe, sondern dass nur Verhandlungen zum Frieden führen konnten. Bei den Verhandlungen müsse auch Rotchina vertreten sein.

London - Die britische Kolonie der Fidschiinseln im südwestlichen Pazifik hat am Dienstag die Unabhängigkeit erhalten. Der Unabhängigkeitstag wurde auf den 10. Oktober festgesetzt. Auf den 844 Inseln und Inselchen, die 7055 Quadratmeilen bedecken, leben etwa 500000 Einwohner. Die Fidschiinseln werden einen unabhängigen Staat innerhalb des Commonwealth bilden und Königin Elizabeth als Staatsoberhaupt anerkennen. Die gesetzgebende Versammlung wird 36 Mitglieder zählen, nämlich 14 Fidschiinsulaner, 12 Inder und 10 Weiße.

PRINZ SIHANOUK BILDET EXIL-REGIERUNG

Peking - Prinz Norodom Sihanouk, das abgesetzte Staatsoberhaupt Kambodschas, kündigte in Peking die Bildung einer aus elf Ministern bestehenden „königlichen Regierung von Kambodscha“ an. Ministerpräsident wurde Penn Nouth, früherer Berater des Prinzen in Phnom Penh. Der kambodschanische Botschafter in Kairo, Sarin Chak, wurde Außenminister. Prinz Sihanouk weigerte sich, Pressevertretern Auskunft über seine künftigen Pläne zu geben. Er kündigte jedoch an, dass er auf Einladung der nordvietnamesischen Regierung Hanoi besuchen werde. Die Regierung werde sich füir den Kampf um die Befreiung Kambodschas einsetzen. Seine Regierung sei die einzige legale Regierung Kambodschas. Die rotchinesische Regierung hat die Exil-Regierung anerkannt und ihr Botschaftspersonal aus Phnom Penh abberufen. Der chinesische Ministerpräsident Tschou En-lai sagte, er sei überzeugt, dass es unter der Führerschaft des Prinzen Sihanouk gelingen werde, die Amerikaner zu besiegen.

AUSTRALIEN UNTERSTÜTZT DIE USA

Canberra - Der australische Premierminister John Gorton erklärte am Dienstag im Parlament, dass Australien die Aktion Nixons in Kambodscha unterstütze. Die Offensive diene dazu, die nordvietnamesische Invasion Kambodschas aufzuhalten, und sie werde geeignet sein, die alliierten Streitkräfte in Südvietnam zu schützen. An der Operation beteiligen sich keine australischen Truppen.

DIE AUSMASSE DER DÜRRE

Johannesburg - Erheblich mehr als die Hälfte der Oberfläche Süd- und Südwestafrikas befinden sich zur Zeit im Griff einer der verheerendsten Dürren in der Geschichte des Landes. Falls innerhalb der nächsten Wochen keine weitverbreiteten und guten Regenschauer niedergehen, werden die Farmer des Kaplandes außergewöhnlich großen Schaden erleiden, der während der nächsten drei Jahre mit etwa 100 Millionen Rand beziffert wird.

Verschiedene Eingeborenengebiete im nördlichen Transvaal sehen einem Winter des Hungers entgegen. Durch den Einsatz der Kirchen konnte die Hungersnot in diesen Gebieten vorübergehend gebannt werden. Gewisse Gegenden hatten seit Dezember nur zwölf Millimeter Regen. Dadurch wurden die Ernten hinfällig, und manche Dörfer haben kein Wasser.

Über die Hälfte Südwestafrikas ist zum Dürregebiet erklärt worden. In Südwestafrika sind der gesamte Süden und Teile der Landesmitte ebenfalls bereits zu Dürregebieten erklärt worden. Obwohl Natal bisher noch nicht von der Dürre ergriffen ist, sind die Zustände in dieser Provinz wesentlich ungünstiger als sonst.

SPÄRLICHE BERICHTE AUS KAMBODSCHA

Saigon - Eine amerikanische Brigade der 25. Infanterie-Division drang an einer vierten Stelle in Kambodscha ein, um die Guerilla-Stellungen nordwestlich der Stadt Tay Ninh auszuheben. Die Operation dient zur Unterstützung der Kampfhandlungen im „Parrots Peak“-Gebiet, das von amerikanischen Truppen fast vollständig besetzt ist. Die südvietnamesischen Truppen konnten sich aus diesem Gebiet bereits wieder zurückziehen. An den drei anderen Fronten drangen die Amerikaner weiter in kambodschanisches Gebiet ein. Die letzte Verlustliste im „Fish Hook“-Gebiet erwähnt 12 Tote und 48 Verwundete. 712 Vietkong sollen getötet worden sein.

Den ersten stärkeren Widerstand begegneten die Amerikaner bei der Besetzung der Gummiplantagensiedlung Snoul. Die Amerikaner mussten schwere Panzer einsetzen, um die Häuser zu zerstören und die Gummibäume zu beseitigen. Man schätzt, dass sich in Snoul etwa 2000 Nordvietnamesen aufhalten. Snoul liegt an der Stelle, wo die Hauptstraßen Nummer 7 und Nummer 13 zusammentreffen. Nach Aussagen von Gefangenen sind in den Gummiplantagen dieser Gegend mehrere hundert Nordvietnamesen versteckt. Es gelang den Amerikanern, den Flugplatz zu besetzen und nach heftigem Widerstand in die Stadt einzudringen. Die Truppen haben Befehl, die Stadt auszuradieren. Die Zivilbevölkerung ist evakuiert worden. Die Stadt war vor zwei Tagen von Nordvietnamesen besetzt wurden.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-26

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