Vor 50 Jahren
27. Februar 1967
Farbiger Beamter vor Gericht
Windhoek (AZ). Der 38jährige Farbige Jan Alexander Meyer, ein Beamter im Dienst der SWA-Administration und Sekretär des Farbigenrates für Südwestafrika, muß sich vor dem Windhoeker Magistratsgericht wegen Korruption verantworten. Er wurde am Freitag angeklagt. Keine Zeugen wurden bisher vernommen. Der Prozeß wird am 15. März fortgesetzt.
Während des Prozesses gegen den Lehrer A. J. F. Kloppers vor dem Obergericht in Windhoek wurde von Zeugen behauptet, Meyer habe Bestechungsgelder entgegengenommen. Die polizeilichen Ermittlungen haben zu dem Prozeß vor dem Magistratsgericht geführt.
27. Februar 1967
Der Stadtratskandidat
Ist es nicht verwunderlich,
plötzlich kennt Herr „Knallkopf“ dich?
Früher ging er doch vorbei
Und du warst ihm einerlei.
Sonnig sagt er guten Morgen,
erkundigt sich nach deinen Sorgen,
fragt wie's mit der Gesundheit steht
und wie es Frau und Kindern geht.
Erstaunt blickt er dann auf die Straße
Vor deinem Haus,
und rümpft die Nase,
grämt sich, weil sie noch nicht geteert,
man sieht, wie dieses an ihm zehrt.
Dein Gedächtnis hat noch
keine Lücken,
drum brummst du nur, drehst ihm den Rücken,
du gingst, da hast du den Salat,
am Glück vorbei: er ist dein Kandidat!
AKE
27. Februar 1967
Tödlich verunglückt
Okahandja (AZ). Ein 15jähriger Schuljunge aus Orjiwarongo, Gerdt Russmann, wurde am Sonntagnachmittag gegen 18 Uhr beim Überqueren der Hauptstraße in Okahandja von einem Pkw erfaßt und so schwer verletzt, daß er kurze Zeit später starb.
27. Februar 1967
Kupferstreit im Kongo beigelegt
Hamburg (AZ). Über die vorläufige Einigung zwischen Kinshasa und Union Miniere im Kupferstreit berichtet die „Welt“.
Eine provisorische Einigung haben der Kongo und die belgische Bergbaugesellschaft Union Miniere du Haut-Katanga über die Ausbeutung und Verwertung des Katanga-Kupfers nach langwierigen Verhandlungen erzielt. Das Abkommen stellt die weitere Kupferproduktion im Kongo und den Absatz im Ausland sicher. Die Marktorganisation der belgischen Firma, die Societe generale des Minerais, soll den Absatz des kongolesischen Kupfers übernehmen und auch die alleinige Zuständigkeit für die Gewinnung des Kupfererzes erhalten. De facto scheint damit der alte Zustand wiederhergestellt zu sein. Das Abkommen ist allerdings nur als Übergangsregelung gedacht und hat eine Laufzeit von nur drei Jahren. In London sank die Notierung für Kassakupfer (Drahtbarren) per Saldo um 17 Pfund je lgt. Darin kommt die Hoffnung auf eine Entspannung im Kongo zum Ausdruck. Die Londoner Kupfernotierung hat damit wieder ungefähr das Niveau vor der Kongokrise erreicht. Einen leichten Kursrückgang mußte auch Zinn hinnehmen, dessen Kassanotiz zeitweilig wieder unter 1200 Pfund je lgt zu liegen kam. Die Kursentwicklung scheint darauf hinzudeuten, daß der Poolmanager des Zinnabkommens durch Stützungskäufe ein Absinken unter diese Grenze zu verhindern sucht. Eindeutig gebessert hat sich die Lage am Bleimarkt. Die Notierung liegt jetzt wieder deutlich über 80 Pfund je lgt, und der Terminaufpreis ist verschwunden. Auch Zink zog leicht an. Kakao setzte seine schon seit Wochen anhaltende Aufwärtsbewegung fort. Nach einem New Yorker Kurs von über 27c je lb setzte eine Reaktion ein. Per Saldo ergab sich aber wieder ein Wochengewinn. Die westafrikanische Ernte neigt sich ihrem Ende entgegen, und die dortigen Vermarktungsstellen sind weitgehend ausverkauft. Angeblich wird schon Ware aus der nächsten Ernte gehandelt. Trotz des relativ hohen Preisniveaus ist die Nachfrage von Handel und Industrie nach wie vor groß. Ruhig blieb die Entwicklung auf den Kaffeemärkten. Die Regelung, daß die für dieses Quartal verfügte Kürzung der Exportquoten im Rahmen des Kaffeeabkommens im nächsten Quartal wieder teilweise zugeschlagen wird, hat sogar zu einem leichten Preisrückgang geführt. Die Verluste der Vorwoche hat Zucker wieder aufgeholt. Damit bleibt der Ende Januar auf vorwiegend spekulativer Basis erzielte Gewinn behauptet. An den amerikanischen Weizenbörsen kam die Erholung der Vorwoche zum Stillstand. Eine weitere Abschwächung mußten Sojabohnen hinnehmen.
Farbiger Beamter vor Gericht
Windhoek (AZ). Der 38jährige Farbige Jan Alexander Meyer, ein Beamter im Dienst der SWA-Administration und Sekretär des Farbigenrates für Südwestafrika, muß sich vor dem Windhoeker Magistratsgericht wegen Korruption verantworten. Er wurde am Freitag angeklagt. Keine Zeugen wurden bisher vernommen. Der Prozeß wird am 15. März fortgesetzt.
Während des Prozesses gegen den Lehrer A. J. F. Kloppers vor dem Obergericht in Windhoek wurde von Zeugen behauptet, Meyer habe Bestechungsgelder entgegengenommen. Die polizeilichen Ermittlungen haben zu dem Prozeß vor dem Magistratsgericht geführt.
27. Februar 1967
Der Stadtratskandidat
Ist es nicht verwunderlich,
plötzlich kennt Herr „Knallkopf“ dich?
Früher ging er doch vorbei
Und du warst ihm einerlei.
Sonnig sagt er guten Morgen,
erkundigt sich nach deinen Sorgen,
fragt wie's mit der Gesundheit steht
und wie es Frau und Kindern geht.
Erstaunt blickt er dann auf die Straße
Vor deinem Haus,
und rümpft die Nase,
grämt sich, weil sie noch nicht geteert,
man sieht, wie dieses an ihm zehrt.
Dein Gedächtnis hat noch
keine Lücken,
drum brummst du nur, drehst ihm den Rücken,
du gingst, da hast du den Salat,
am Glück vorbei: er ist dein Kandidat!
AKE
27. Februar 1967
Tödlich verunglückt
Okahandja (AZ). Ein 15jähriger Schuljunge aus Orjiwarongo, Gerdt Russmann, wurde am Sonntagnachmittag gegen 18 Uhr beim Überqueren der Hauptstraße in Okahandja von einem Pkw erfaßt und so schwer verletzt, daß er kurze Zeit später starb.
27. Februar 1967
Kupferstreit im Kongo beigelegt
Hamburg (AZ). Über die vorläufige Einigung zwischen Kinshasa und Union Miniere im Kupferstreit berichtet die „Welt“.
Eine provisorische Einigung haben der Kongo und die belgische Bergbaugesellschaft Union Miniere du Haut-Katanga über die Ausbeutung und Verwertung des Katanga-Kupfers nach langwierigen Verhandlungen erzielt. Das Abkommen stellt die weitere Kupferproduktion im Kongo und den Absatz im Ausland sicher. Die Marktorganisation der belgischen Firma, die Societe generale des Minerais, soll den Absatz des kongolesischen Kupfers übernehmen und auch die alleinige Zuständigkeit für die Gewinnung des Kupfererzes erhalten. De facto scheint damit der alte Zustand wiederhergestellt zu sein. Das Abkommen ist allerdings nur als Übergangsregelung gedacht und hat eine Laufzeit von nur drei Jahren. In London sank die Notierung für Kassakupfer (Drahtbarren) per Saldo um 17 Pfund je lgt. Darin kommt die Hoffnung auf eine Entspannung im Kongo zum Ausdruck. Die Londoner Kupfernotierung hat damit wieder ungefähr das Niveau vor der Kongokrise erreicht. Einen leichten Kursrückgang mußte auch Zinn hinnehmen, dessen Kassanotiz zeitweilig wieder unter 1200 Pfund je lgt zu liegen kam. Die Kursentwicklung scheint darauf hinzudeuten, daß der Poolmanager des Zinnabkommens durch Stützungskäufe ein Absinken unter diese Grenze zu verhindern sucht. Eindeutig gebessert hat sich die Lage am Bleimarkt. Die Notierung liegt jetzt wieder deutlich über 80 Pfund je lgt, und der Terminaufpreis ist verschwunden. Auch Zink zog leicht an. Kakao setzte seine schon seit Wochen anhaltende Aufwärtsbewegung fort. Nach einem New Yorker Kurs von über 27c je lb setzte eine Reaktion ein. Per Saldo ergab sich aber wieder ein Wochengewinn. Die westafrikanische Ernte neigt sich ihrem Ende entgegen, und die dortigen Vermarktungsstellen sind weitgehend ausverkauft. Angeblich wird schon Ware aus der nächsten Ernte gehandelt. Trotz des relativ hohen Preisniveaus ist die Nachfrage von Handel und Industrie nach wie vor groß. Ruhig blieb die Entwicklung auf den Kaffeemärkten. Die Regelung, daß die für dieses Quartal verfügte Kürzung der Exportquoten im Rahmen des Kaffeeabkommens im nächsten Quartal wieder teilweise zugeschlagen wird, hat sogar zu einem leichten Preisrückgang geführt. Die Verluste der Vorwoche hat Zucker wieder aufgeholt. Damit bleibt der Ende Januar auf vorwiegend spekulativer Basis erzielte Gewinn behauptet. An den amerikanischen Weizenbörsen kam die Erholung der Vorwoche zum Stillstand. Eine weitere Abschwächung mußten Sojabohnen hinnehmen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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