Vor 50 Jahren

23. Oktober 1968

Gefängnisstrafe für Diebstahl

Windhoek (AZ) - Hermias Cornelius Genis (32), ein Landmesser der SWA-Administration wurde vom Windhoeker Magistrat C. H. Badenhorst wegen Diebstahls von Bargeld und Schmuckstücken auf der Unfallstelle der Boeing-Katastrophe in der Nähe des Strijdom-Flughafens zu 200 Rand oder 90 Tagen Gefängnis und weiteren 21 Tagen Gefängnis ohne die Wahl einer Geldstrafe verurteilt. Die Strafe wurde nicht auf Bewährung ausgestellt. Genis hat Bargeld in Höhe von 110 Rand, einen neunkarätigen Goldring mit einem Tigerauge, eine Brosche und ein poliertes Tigerauge von der Unfallstelle entfernt.

23. Oktober 1968

Disziplinarverfahren gegen Smith

Windhoek (AZ) - Der Chef der Windhoeker Verkehrspolizei Johannes Lukas Visser Smith wird sich heute vor einem Disziplinarausschuß des Stadtrates wegen der gegen ihn erhobenen Anklage des Diebstahls und seiner anschließenden Verurteilung zu verantworten haben. Der Disziplinarausschuß besteht aus Bürgermeister C. E. Katzke (Vorsitzender) dem Ratsherrn S. J. Spieß, als Vorsitzender der städtischen Exekutive, und dem Ratsherrn J. H. L. Nel als Vorsitzender des Personalausschusses der Stadtverwaltung. Der Disziplinarausschuß wird der städtischen Exekutive eine Empfehlung unterbreiten, die ihrerseits dann einen endgültigen Beschluß darüber zu fassen hat, ob Smith seines Amtes enthoben wird oder im Dienst der Stadt bleiben soll. Smith wurde in der vergangenen Woche von Magistrat C. H. Badenhorst zu 150 Rand oder 25 Gefängnis verurteilt, weil er eine Filmkamera und einen Film von der Unfallstelle der Boeing-Katastrophe beim Strijdom-Flugplatz entfernt hatte.

23. Oktober 1968

Bierhalle in der Eingeborenensiedlung

Keetmanshoop (AZ). - Die Bierhalle in der Eingeborenensiedlung sieht ihrer Fertigstellung entgegen. Spätestens ab 1. Dezember werden die Bewohner der Werft dort alle lizenzierten Getränke (Blanke Drank) zum Trinken in der Bierhalle oder zum Verkauf über die Straße erhalten. Zwei Registrierkassen wurden bereits angeschafft, während die Kühlschränke noch nicht geliefert sind. Es ist zu hoffen, daß sich mit der Eröffnung der Bierhalle die unschönen Szenen im Ortszentrum vermindern, die im Zusammenhang mit dem Alkoholkonsum dort immer wieder zu beobachten sind.



23. Oktober 1968

Beliebte Busreisen nach Etoscha

Windhoek (AZ). - In diesem Jahr erfreuen sich die fünftägigen Autobustouren der Südafrikanischen Eisenbahn von Windhoek in den Etoscha-Wildpark großer Beliebtheit. Die Bustouren, die von Windhoek über Otjiwarongo, Tsumeb nach Namutoni, Halali und Okaukuejo zurück über Outjo nach Windhoek führen, erfolgten in der Vergangenheit jeweils zwischen dem 1. Mai und dem 15. Oktober den Öffnungszeiten des Wildparks.

Insgesamt führte die Südafrikanische Eisenbahn in diesem Jahr 52 Touren durch. Jeder Bus hat 16 Sitzplätze für Passagiere. Von den 832 höchstmöglichen Sitzplätzen wurden 784 verkauft. Dies ist bisher ein absoluter Rekord. 1962 begann die Eisenbahn mit Autobustouren. Damals wurden 115 Gäste von Windhoek durch die Etoscha-Pfanne befördert. 1967 war die Zahl der Busreisenden in die Etoscha-Pfanne bereits auf 722 gestiegen. Interessant ist die Statistik, die ausweist, wie sich die einzelnen Fahrgäste auf die verschiedenen Länder im Jahre 1968 verteilten:

Südafrika und Südwestafrika 711 Passagiere

Deutschland 32 Passagiere

England 18 Passagiere

USA 10 Passagiere

Japan 3 Passagiere

Australien 3 Passagiere

Rhodesien 2 Passagiere

Holland 2 Passagiere

Frankreich 2 Passagiere

Italien 1 Passagier

Pro Woche haben in diesem Jahr je zwei Touren Windhoek verlassen, und zwar jeweils montags und mittwochs. Mitte nächsten Jahres werden neue und größere Autobusse auf der Etoscha-Strecke in Dienst gestellt.