Vor 50 Jahren
15. Juli 1969
SOWJTSERKUNDEN „NÄHERE MONDUMGEBUNG“
Moskau/Kap Kennedy - Am vergangenen Sonntag Iancierte die Sowjetunion ein unbemanntes Raumschiff, das nach Angaben von Radio Moskau eine Erkundung der „näheren Mondumgebung“ vornehmen soll. Nähere Einzelheiten über den Auftrag gaben die Sowjetrussen nicht bekannt. Kommunistischen Quellen kann jedoch entnommen werden, dass „Lima 15“ auf der Mondoberfläche landen, auf mechanischem Wege einige Mondproben an Bord nehmen und danach zur Erde zurückkehren soll. Obwohl eine größere Anzahl von sowjetrussischen Mondsonden den Mond umkreiste und auch auf seiner Oberfläche landete, ist noch keine dieser Kapseln zur Erde zurückgekehrt. In den vergangenen drei Monaten ließen informierte Quellen verlauten, dass die Sowjets in naher Zukunft den Versuch unternehmen würden, ein Mondschiff, das einige „Mondproben“ zur Erde zurückbringen soll, in Richtung Mond zu schießen. „Luna 15“ wird den Mond erreicht haben, nachdem die drei amerikanischen Astronauten auf Kap Kennedy ihre historische Interplanetarreise angetreten haben werden.
Amerikanische Raumexperten halten ein wachsames Auge auf das sowjetische Mondschiff. Doch meinen Experten, dass der sowjetische Versuch bezüglich detaillierter Informationen der Mondoberfläche dem amerikanischen weit unter-legen sein werde. Wohl werde das sowjetische Unternehmen der historischen Mission der Amerikaner in gewisser Hinsicht die Schau stehlen, doch meinen Beobachter, dass „Luna 15“ keinerlei Einfluß auf die Apollo-11-Mission haben werde. Sollte der sowjetische Versuch erfolgreich ausgeführt werden, so könnten die Russen lediglich die Ehre für sich in Anspruch nehmen, einen ähnlichen Versuch wie die Amerikaner ausgeführt zu haben, ohne dabei das Leben von Menschen zu riskieren.
MORD AUS POLITISCHER EIFERSUCHT?
Nairobi - Präsident Jomo Kenyatta hielt am Sonntag eine Sondersitzung seines Kabinetts, die zweite seit der Ermordung Tom Mboyas, in Nairobi ab. Tom Mboya, Minister für wirtschaftliche Planung und Entwicklung, wurde am 5. Juli in Nairobi erschossen. Dem Attentat war eine Woche der Unruhen und Demonstrationen gefolgt. In einer Erklärung hieß es, dass das Kabinett die Situation im Lande erneut überprüft habe. Der Präsident dankte der Bevölkerung für ihre Zurückhaltung bei den Demonstrationen und sprach die Hoffnung aus, dass es nicht zu weiteren Demonstrationen kommen werde. Kabinettsmitglieder sind über die Möglichkeit weiterer Ausschreitungen beunruhigt. Die Mitglieder des Luo-Stammes, dem Tom Mboya angehörte, sind der Auffassung, dass er von einem Kikuyu erschossen wurde.
Kenias Gesundheitsminister Joseph Otiende erklärte, das Attentat auf Mboya sei möglicherweise aus politischer Eifersucht erfolgt. Otiende, der ebenfalls einem der kleineren Stamme angehört, meinte, die Behauptung, Mboya sei von einer oppositionellen Gruppe ermordet worden, sei fragwürdig, da vor allem der Luo-Stamm die Opposition unterstütze. Otiende gab seine Meinung in Montreal kund, wo er einen Kongress besucht.
ZWEITER TERRORISTENPROZESS IN WINDHOEK
Windhoek - Ein zweiter Prozess gegen mutmaßliche Terroristen soll noch in diesem. Jahr vor dem Obergericht in Windhoek geführt werden. Aus zuverlässiger Queue verlautet, dass einige der Komplizen der acht Angeklagten, die sich im Rahmen des Terroristengesetzes zur Zeit vor dem Windhoeker Obergericht verantworten müssen, inzwischen von der Polizei verhaftet worden sind. Sie werden wahrscheinlich noch von. Ende des Jahres vor Gericht gestellt.
Der gegenwärtige Prozess läuft bereits seit dem 1. Juli und wurde heute Vormittag fortgesetzt. Insgesamt 21 Zeugen haben bereits Aussagen für den Staat gemacht. Neun davon werden im Anhang zur Klageschrift als Komplicen geführt. Aufgrund einer gerichtlichen Verfügung dürfen diese Zeugen nicht identifiziert werden. Die übrigen zwölf Kronzeugen waren Weiße und Nichtweiße. Unter den nichtweißen Zeugen war auch der Ovambohäuptling Oshona Shiimi, der Chef der Exekutive Ovambolands. Die Zeugenaussagen der Weißen beschränkten sich hauptsächlich auf die Schilderung der Ereignisse bei dem Überfall auf die Staatsniederlassung Oshikango sowie auf die Polizeirazzia auf ein Ausbildungslager für Guerillakampfer im Ovamboland.
SOWJTSERKUNDEN „NÄHERE MONDUMGEBUNG“
Moskau/Kap Kennedy - Am vergangenen Sonntag Iancierte die Sowjetunion ein unbemanntes Raumschiff, das nach Angaben von Radio Moskau eine Erkundung der „näheren Mondumgebung“ vornehmen soll. Nähere Einzelheiten über den Auftrag gaben die Sowjetrussen nicht bekannt. Kommunistischen Quellen kann jedoch entnommen werden, dass „Lima 15“ auf der Mondoberfläche landen, auf mechanischem Wege einige Mondproben an Bord nehmen und danach zur Erde zurückkehren soll. Obwohl eine größere Anzahl von sowjetrussischen Mondsonden den Mond umkreiste und auch auf seiner Oberfläche landete, ist noch keine dieser Kapseln zur Erde zurückgekehrt. In den vergangenen drei Monaten ließen informierte Quellen verlauten, dass die Sowjets in naher Zukunft den Versuch unternehmen würden, ein Mondschiff, das einige „Mondproben“ zur Erde zurückbringen soll, in Richtung Mond zu schießen. „Luna 15“ wird den Mond erreicht haben, nachdem die drei amerikanischen Astronauten auf Kap Kennedy ihre historische Interplanetarreise angetreten haben werden.
Amerikanische Raumexperten halten ein wachsames Auge auf das sowjetische Mondschiff. Doch meinen Experten, dass der sowjetische Versuch bezüglich detaillierter Informationen der Mondoberfläche dem amerikanischen weit unter-legen sein werde. Wohl werde das sowjetische Unternehmen der historischen Mission der Amerikaner in gewisser Hinsicht die Schau stehlen, doch meinen Beobachter, dass „Luna 15“ keinerlei Einfluß auf die Apollo-11-Mission haben werde. Sollte der sowjetische Versuch erfolgreich ausgeführt werden, so könnten die Russen lediglich die Ehre für sich in Anspruch nehmen, einen ähnlichen Versuch wie die Amerikaner ausgeführt zu haben, ohne dabei das Leben von Menschen zu riskieren.
MORD AUS POLITISCHER EIFERSUCHT?
Nairobi - Präsident Jomo Kenyatta hielt am Sonntag eine Sondersitzung seines Kabinetts, die zweite seit der Ermordung Tom Mboyas, in Nairobi ab. Tom Mboya, Minister für wirtschaftliche Planung und Entwicklung, wurde am 5. Juli in Nairobi erschossen. Dem Attentat war eine Woche der Unruhen und Demonstrationen gefolgt. In einer Erklärung hieß es, dass das Kabinett die Situation im Lande erneut überprüft habe. Der Präsident dankte der Bevölkerung für ihre Zurückhaltung bei den Demonstrationen und sprach die Hoffnung aus, dass es nicht zu weiteren Demonstrationen kommen werde. Kabinettsmitglieder sind über die Möglichkeit weiterer Ausschreitungen beunruhigt. Die Mitglieder des Luo-Stammes, dem Tom Mboya angehörte, sind der Auffassung, dass er von einem Kikuyu erschossen wurde.
Kenias Gesundheitsminister Joseph Otiende erklärte, das Attentat auf Mboya sei möglicherweise aus politischer Eifersucht erfolgt. Otiende, der ebenfalls einem der kleineren Stamme angehört, meinte, die Behauptung, Mboya sei von einer oppositionellen Gruppe ermordet worden, sei fragwürdig, da vor allem der Luo-Stamm die Opposition unterstütze. Otiende gab seine Meinung in Montreal kund, wo er einen Kongress besucht.
ZWEITER TERRORISTENPROZESS IN WINDHOEK
Windhoek - Ein zweiter Prozess gegen mutmaßliche Terroristen soll noch in diesem. Jahr vor dem Obergericht in Windhoek geführt werden. Aus zuverlässiger Queue verlautet, dass einige der Komplizen der acht Angeklagten, die sich im Rahmen des Terroristengesetzes zur Zeit vor dem Windhoeker Obergericht verantworten müssen, inzwischen von der Polizei verhaftet worden sind. Sie werden wahrscheinlich noch von. Ende des Jahres vor Gericht gestellt.
Der gegenwärtige Prozess läuft bereits seit dem 1. Juli und wurde heute Vormittag fortgesetzt. Insgesamt 21 Zeugen haben bereits Aussagen für den Staat gemacht. Neun davon werden im Anhang zur Klageschrift als Komplicen geführt. Aufgrund einer gerichtlichen Verfügung dürfen diese Zeugen nicht identifiziert werden. Die übrigen zwölf Kronzeugen waren Weiße und Nichtweiße. Unter den nichtweißen Zeugen war auch der Ovambohäuptling Oshona Shiimi, der Chef der Exekutive Ovambolands. Die Zeugenaussagen der Weißen beschränkten sich hauptsächlich auf die Schilderung der Ereignisse bei dem Überfall auf die Staatsniederlassung Oshikango sowie auf die Polizeirazzia auf ein Ausbildungslager für Guerillakampfer im Ovamboland.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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