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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

Wiebke Schmidt
16. März 1970

GRÖSSERE ABWÄSSERUNGSKLÄRANLAGE

Nicht zuletzt beschloss der Windhoeker Stadtrat auch die Vergrößerung der Gammams-Abwasserkläranlagen. Die zuständigen technischen Berater haben dem Stadtrat empfohlen, die Kapazität der Wasserwiedergewinnungsanlage in Gammams von 6800 Kubikmeter am Tag auf 11405 Kubikmeter pro Tag zu erhöhen. Zusätzlich soll die Kapazität der Goreangab-Umlaufpipeline durch Verstärker-Pumpinstallationen verdoppelt werden. Für dieses Projekt soll nach Beschluss des Stadtrats ein Darlehen in Höhe von 418000 Rand zu einem Zinssatz von 31/2 Prozent, rückzahlbar über 20 Jahre, bei der Administration beantragt werden. Tenderangebote für den Ausbau der Gammams-Klaranlage sollen eingeholt werden.

USA PLANEN NEUEN PANAMAKANAL

Washington - Die USA beschäftigen sich mit dem Bau eines zweiten Panamakanals. Der Kongreß hat nennenswerte Gelder für eine Studie über den Bau eines zweiten Kanals zwischen dem Atlantik und dem Pazifik zur Verfügung gestellt. In dieser Studie soll ermittelt werden, wann spätestens der neue Kanal fertiggestellt sein muss und wo er angelegt werden soll. Denn Amerika hat ernste Sorgen um seine Verkehrsader Nr. 1. Die Unruhen in der wie ein dünner Faden quer durch den Staat Panama laufenden Kanalzone, die seit 1903 unter amerikanischer Hoheit steht, flammen immer wieder auf. Oft kommt es dabei zu blutigen Zusammenstößen zwischen US-Polizeitruppen und aufgebrachten nationalistischen Panamaern, die den Kanal für ihr Land zurückfordern. Kleinere Attentate auf die empfindlichen technischen Kanalanlagen und Schleusen halten die militärischen Kanalwachen in ständiger Alarmbereitschaft.

DIE SITUATION IST NICHT HOFFNUNGSLOS

Johannesburg - Südafrika müsse eine „etwas offenere Haltung einnehmen, wenn es nicht im internationalen Tennissport vollkommen isoliert werden wolle. Das erklärte Alf Chalmers, der Präsident des südafrikanischen Tennisverbandes nach seiner Rückkehr aus London, wo er an der Sitzung der Davispokal-Nationen teilgenommen hat. Bei dieser Sitzung wurde Südafrika von einem neugebildeten Sonderausschuss von der Teilnahme an den diesjährigen Davis-Pokalspielen ausgeschlossen.

Chalmers meinte, wenn Südafrika „nur etwas nachgiebiger“ wäre, sei es nur eine Frage der Zeit, bis die Republik wieder an den Davis-Pokalspielen teilnehmen könne.

KURZ BERICHTET

Salisbury - Wie aus Den Haag berichtet wird, soll das holländische Konsulat in Salisbury am 1. April geschlossen werden. Der Schließungsbeschluss war bereits früher gefasst worden. Der amtierende Konsul H. J. Tadema Wielandt wird zur Konsularabteilung der niederländischen Botschaft in Pretoria übersiedeln, wo er die Interessen der Holländer in Rhodesien und Mosambik wahrnehmen wird. Die Griechen müssen ihre Konsularangelegenheiten im griechischen Konsulat in Beira in Mosambik erledigen, das auch für die Griechen in Malawi zuständig ist.

Zomba - Ein ehemaliges Parlamentsmitglied sei für die Mord- und Gräueltaten verantwortlich, die kürzlich in den Vororten Blantyres und Zombas begangen worden seien, erklärte Präsident Banda einem erstaunten Parlament. Es seien zwölf Personen verhaftet wurden. Seit dem letzten November seien etwa 27 Personen in brutaler Weise verstümmelt und getötet worden. Es wurden dabei die seltsamsten Gerüchte verbreitet, indem behauptet wurde, Malawi opfere die Leute, um mit deren Blut die südafrikanische Anleihe zurückzuzahlen. Banda teilte dem Parlament auch mit, dass der Hauptrechtsberater Malawis, Winston McCalla, letzte Woche aus Malawi ausgewiesen worden sei, weil er Zeugen eingeschüchtert und liederliche ausländische Frauen vor dem Zugriff der Polizei geschützt habe.

Neu-Delhi - Der indische Botschafter in Washington will angeblich auf höchster Ebene die Besorgnis seiner Regierung über Pläne eines Verkaufs von 100 amerikanischen Panzern nach Pakistan vortragen. Die USA sollen beabsichtigen, die Türkei zur Weitergabe von 100 US-Panzern an Pakistan zum Nominalpreis zu veranlassen. Die Türkei werde dafür Ersatz erhalten.

Tokio - 23000 japanische Arbeitnehmer auf US-Stützpunkten in Japan traten am vergangenen Mittwoch in einen 24stündigen Streik, der als ein Protest gegen Massenentlassungen und als Forderung nach einer 90-tägigen Kündigungsfrist gedacht ist.

Manila - Proteste gegen drastische Fahrpreiserhöhungen der öffentlichen Verkehrsmittel arteten in den vergangenen Tagen in der philippinischen Hauptstadt Manila in Straßenschlachten aus. Demonstranten zwangen Fahrgäste, aus Omnibussen und Taxen auszusteigen, und bewarfen die Fahrzeuge mit Steinen. Erst später gelang es der Polizei, die Menge unter Einsatz von Tränengas auseinanderzutreiben.

New York - Den Höhepunkt einer Serie neuer Bombenattentate in New York bildete kürzlich ein Sprengstoffanschlag auf eine überfüllte Diskothek. Mindestens 13 Personen wurden mit zum Teil ernsten Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Der Sprengkörper soll nach Angaben der Polizei nur geringfügigen Schaden angerichtet haben. Bei den Verletzten handelt es sich hauptsachlich um Jugendliche.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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