Vor 50 Jahren

5. März 1970 WERDA ERHIELT DEN ZUSCHLAG Windhoek - Der Windhoeker Stadtrat erteilte auf seiner letzten ordentlichen Monatssitzung am Mittwoch der noch zu gründenden Gesellschaft Werda Dorpsontwikkelaars (Edms.) Bpk. den Zuschlag für die Blockentwicklung im nördlichen Eros. Die zweite Gruppe, die ebenfalls ein Angebot dafür eingereicht hatte, war die SA Mutual Life Assurance Society gemeinsam mit De Beers Consolidated Mines Ltd. Nachdem der Vorsitzende der städtischen Exekutive Ratsherr S. J. Spies die Empfehlungen dieses Gremiums erläutert hatte, bat Bürgermeister Joachim von Prittwitz darum, dass der Stadtrat in dieser Angelegenheit noch keinen Beschluss fassen sollte. Von Prittwitz vertrat dabei die Auffassung, dass dies eine Aufgabe für den in der nächsten Woche neu zu wählenden Windhoeker Stadtrat wäre. Diese Blockentwicklung sollte die Verantwortung des neuen Stadtrates sein. Er halte es deshalb für richtiger, wenn der neu gewählte Stadtrat das gesamte Projekt anvertraut bekomme. FRANZÖSISCHES UNTERSEEBOOT GESUNKEN Paris - Ein französisches Unterseeboot der Daphne-Klasse, die „Eurydice“, ist am Mittwoch nach einer Explosion vor der französischen Riviera-Küste gesunken. An Bord des Bootes sollen sich nach Angaben eines Regierungs-sprechers 57 Besatzungsmitglieder befunden haben. Wie der Sprecher ferner bekanntgab, seien kurz nach der Explosion Schockwellen registriert worden, durch die der genaue Ort der Detonation ermittelt werden konnte. Kurze Zeit später entdeckten Aufklärungsflugzeuge Wrackteile und Ölflecken, die auf der Meeresoberfläche über dem Explosionsherd dahintrieben. Die „Eurydice“ (850 BRT) war am Morgen zuvor aus ihrem Stützpunkt bei St. Tropez ausgelaufen. Die Tauchtiefe des Bootes wird mit etwa 700 Meter angegeben. Die See war als ruhig beschrieben worden. Etwa eine Stunde später - der Funkkontakt mit der Besatzung war inzwischen abgebrochen, registrierten Wissenschaftler eines an der Küste gelegenen geophysikalischen Laboratoriums eine verheerende Explosion. Eine Marineeinheit erhielt daraufhin aus Toulon den Befehl, den Explosionsherd abzukommen, nachdem die Funkverbindung weiterhin unterbrochen blieb. Etwa neun Kilometer südlich von St. Tropez entdeckten die Kriegsschiffe die Wrackteile des Unterseebootes. PARISER UNIVERSITÄT GESCHLOSSEN Paris - Auf Anordnung des französischen Erziehungsministers Olivier Guichard ist die Pariser Universität in Nanterre für die nächsten zwei Tage geschlossen worden. Während der vergangenen Tage war es auf dem Universitätsgelände mehrmals zu blutigen Zusammenstößen zwischen linksgerichteten Studenten und Polizisten gekommen, wobei mindestens 60 der Demonstranten mit zum Teil ernsten Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Die Intervention der Polizeistreitkräfte erfolgte auf Gesuch der Universitätsbehörden, nachdem es mehrmals zu Auseinandersetzungen, zwischen links- und rechtsgerichteten Studenten gekommen war. B-52-BOMBER SETZEN REIHENABWÜRFE FORT Saigon - Amerikanische B-52-Bomber belegen seit gestern die Gebiete um die strategisch wichtigen Ben Het Ager - Sitz der amerikanischen Elitetruppe, der Green Berets - mit Bombenteppichen. Die Lager sind etwa 450 Kilometer nördlich der südvietnamesischen Hauptstadt an der kambodschanischen Grenze gelegen und von etwa einem Dutzend amerikanischen Sondereinheiten besetzt. Wie im vergangenen Jahr sind die Lager auch diesmal das Ziel nordvietnamesischer Angriffe. Mit den Reihenabwürfen ist eine Austreibung der Kommunisten aus ihren Untergrundlagern bezweckt, aus denen sie ihre Angriffe starten. HOCHWASSER FORDERT ELF TODESOPFER Hamburg - Das Hochwasser in weiten Teilen Westdeutschlands hat bis zum. 25. Februar vermutlich elf Todesopfer gefordert. In vielen der von der Hochwasserwelle betroffenen und überschwemmten Gebiete gingen die Wasserstände der Flüsse und Bäche stark zurück. Nur am Unterlauf des Rheins und am Main bei Frankfurt scheint der Höhepunkt noch bevorzustehen. Bayern ist nach Ansicht der Landesstelle für Gewässerkunde in München „haarscharf an einer Hochwasserkatastrophe“ vorbeigegangen. BLOCKADE BEIRAS WIRD BEIBEHALTEN London - Von Zeit zu Zeit wird die britische Regierung im Unterhaus von Oppositionsmitgliedern aufgefordert, die See- und Luftblockade Beiras aufzuheben. Seit Inkrafttreten der Sanktionen befinden sich ständig britische See- und Luftpatrouillen im Kanal von Mosambik, um die Erdölzufuhr nach Rhodesien über den Hafen von Beira zu verhindern. Die Blockade kostet Großbritannien jährlich 400000 Pfund. Der Unterstaatssekretär der Marine, Dr. David Owen, erklärte im Unterhaus, die Blockade werde aufrechterhalten bleiben. Sie erfolge auf Grund eines Beschlusses der UNO, an den sich Großbritannien zu halten habe. Ein Oppositionssprecher machte darauf aufmerksam, dass in Rhodesien das Benzin, wenn auch rationiert, billiger sei als in Großbritannien. (Die Haupteinfuhr für Rhodesien erfolgt über Lourenço Marques und die Limpopobahn.)

Vor 50 Jahren

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-29

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen

Vor 50 Jahren

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-29

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen

ANMELDUNG