Vor 50 Jahren
SELBSTVERWALTUNG FÜR DIE ZULUS
Benoni - Dr. P. Koornhof, der Vizeminister für Bantuverwaltung und Einwanderung, erklärte auf einer Wahlkundgebung in Benoni, das Zuluvolk werde sein eigenes „Parlament” noch vor Ende dieses Jahres erhalten. Diese Bantu-Nation ist die einzige in der Republik, die noch keine Form der Selbstverwaltung hat.
Der Vizeminister fügte hinzu, dass die Zulus schon vor geraumer Zeit die Selbstverwaltung erhalten hätten, wenn ihr Führer nicht gestorben wäre. Sie sind nämlich der Auffassung, dass wichtige verfassungsmäßige Änderungen nicht innerhalb eines Jahres nach dem Tode ihres Oberhäuptlings vorgenommen werden sollten. Aus diesem Grunde können die Zulus ihr eigenes Parlament und ihren eigenen Ministerpräsidenten nicht vor Ende dieses Jahres bekommen.
KURZ BERICHTET
Belfast - Auch am Donnerstag und in der Nacht zum Freitag gingen die Unruhen zwischen Katholiken und Protestanten sowie mit den Truppen und der Polizei weiter. Die Truppen mussten wiederum Tränengas verwenden, um einige hundert katholische Extremisten auseinanderzutreiben. Die Katholiken griffen besonders die schottischen Abteilungen der Armee an, die hauptsächlich nach Nordirland gerufen wurden, um die Protestanten zu schützen. In den gestrigen Straßenschlachten wurden 17 Soldaten verletzt, drei
Demonstranten wurden verhaftet.
Bradford (England) - Die britische nationale Studentenunion verlangte am Donnerstag von der Regierung, dass sie einen Druck auf Barclays Bank ausübe, damit sich die Tochtergesellschaft in Südafrika nicht am Cabora-Bassa-Projekt beteilige. Die Union repräsentiert etwa eine halbe Million Studenten. Alle Mitglieder wurden aufgefordert, ihre Bankkonten von der Barclays Bank zurückzuziehen.
ENTFÜHRTE PASSAGIERE FREIGELASSEN
Seoul - Die seit vier Tagen an Bord einer von extremistischen Studenten nach Seoul entführten japanischen Boeing 727 gefangengehaltenen Passagiere durften heute Morgen alle das Flugzeug verlassen. Viele der Fluggäste standen kurz vor dem Zusammenbruch. Die Freilassung der Passagiere erfolgte, nachdem zwischen den
Studenten und dem japanischen Vizeminister für Transport, Yamamura, ein Übereinkommen erzielt werden konnte. Die Passagiere durften die Boeing verlassen, nachdem der Minister sich bereit erklärt hatte, den Studenten von jetzt ab als Gegenleistung für die Freilassung der Passagiere als Geisel zu dienen. Yamamura begab sich heute Morgen um 8.30 Uhr (SA-Zeit) an Bord der Maschine. Bei Redaktionsschluss war nicht bekannt, ob die Boeing die südkoreanische Hauptstadt inzwischen verlassen durfte.
HOLLAND ALS EXIL?
Den Haag - Die niederländische Regierung hat sich bereit erklärt, König Moshoeshoe von Lesotho ein zeitweiliges Asyl zu gewähren. Ministerpräsident Jonathan hatte am Dienstag angekündigt, der König werde Lesotho mit unbestimmtem Ziel verlassen und Königin Mamohato werde als Regentin amtieren. Es ist nicht bekannt, wann der König in Holland eintreffen und wie lange er dort verweilen wird.
ZANDER-AUSSTELLUNG IN SWAKOPMUND
Swakopmund - Konni Zander, der im Rahmen der Kunstvereinigung eine zweite Swakopmunder Ausstellung veranstaltete, ließ von neuem und eindringlich sein großes Talent erkennen, das mit Recht immer stärkere Beachtung findet. Das bewies bereits die sehr große Beteiligung an der Eröffnung im Leseraum am Swakopmunder Museum. Die dort von Dr. W. Kellner gesprochenen Worte geben nicht nur eine knappe Entführung in Zanders Schaffen, sie bedeuten gleichzeitig eine Würdigung der Ausstellung.
Nach dem schönen einleitenden Ausspruch Friedrich Nietzsches: „Wie reich ist diese Erde an kleinen, guten, vollkommenen Dingen, an Wohlgeratenem! Stellt kleine, gute, vollkommene Dinge um euch, ihr Menschen! Deren goldene Reife heilt das Herz. Vollkommenes lehrt hoffen!” wurde von Dr. Kellner darauf hingewiesen, dass der moderne Mensch oft das wahrhaft, wertvolle achtlos am Wege liegen lasse
und sich dafür mit Abgeschmacktem und Sensationellem erfülle. Die „kleinen, vollkommenen Dinge” aber seien an anderer Stelle, etwa in bestimmten Bereichen der Kunst zu finden. Aus diesen Bereichen auch nur einen vollendet schönen Gegenstand, etwa, ein gutes-Bild, in unserer Nähe zu haben, erhöhe den Glanz der Tage. Seine „goldene Reife“ heile das Herz.
50 JAHRE TAEUBER & CORSSEN
Windhoek - Die Firma Taeuber & Corssen kann heute auf ihr 50-jähriges Bestehen in Südwestafrika zurückblicken. Obwohl die Taeuber & Corssen-Gruppe heute ihre Hauptgeschäftsstelle in Johannesburg und zahlreiche Filialen überall in der Republik hat sowie auch über Interessen in Rhodesien verfügt, ist es im Grunde genommen
ein Unternehmen, das auf Südwester
Boden entstanden ist.
Im Jahre 1920 siedelten Conrad Taeuber und seine Frau Elisabeth aus Natal nach Windhoek über, um hier das Geschäft Taeuber & Corssen zu gründen. Die ersten Geschäftsräume des Unternehmens befanden sich in dem immer noch bestehenden Gebäude an der Ecke Stübel- und Poststraße. Elisabeth Taeuber war seinerzeit die erste Sekretarin dieses Geschäftsunternehmens und auch die einzige weiße Angestellte. Ein Jahr nach der Geschäftsgründung wurde aus dieser Ehe Ernst Taeuber geboren, der heute Aufsichtsratevorsitzender der Firma ist.
Benoni - Dr. P. Koornhof, der Vizeminister für Bantuverwaltung und Einwanderung, erklärte auf einer Wahlkundgebung in Benoni, das Zuluvolk werde sein eigenes „Parlament” noch vor Ende dieses Jahres erhalten. Diese Bantu-Nation ist die einzige in der Republik, die noch keine Form der Selbstverwaltung hat.
Der Vizeminister fügte hinzu, dass die Zulus schon vor geraumer Zeit die Selbstverwaltung erhalten hätten, wenn ihr Führer nicht gestorben wäre. Sie sind nämlich der Auffassung, dass wichtige verfassungsmäßige Änderungen nicht innerhalb eines Jahres nach dem Tode ihres Oberhäuptlings vorgenommen werden sollten. Aus diesem Grunde können die Zulus ihr eigenes Parlament und ihren eigenen Ministerpräsidenten nicht vor Ende dieses Jahres bekommen.
KURZ BERICHTET
Belfast - Auch am Donnerstag und in der Nacht zum Freitag gingen die Unruhen zwischen Katholiken und Protestanten sowie mit den Truppen und der Polizei weiter. Die Truppen mussten wiederum Tränengas verwenden, um einige hundert katholische Extremisten auseinanderzutreiben. Die Katholiken griffen besonders die schottischen Abteilungen der Armee an, die hauptsächlich nach Nordirland gerufen wurden, um die Protestanten zu schützen. In den gestrigen Straßenschlachten wurden 17 Soldaten verletzt, drei
Demonstranten wurden verhaftet.
Bradford (England) - Die britische nationale Studentenunion verlangte am Donnerstag von der Regierung, dass sie einen Druck auf Barclays Bank ausübe, damit sich die Tochtergesellschaft in Südafrika nicht am Cabora-Bassa-Projekt beteilige. Die Union repräsentiert etwa eine halbe Million Studenten. Alle Mitglieder wurden aufgefordert, ihre Bankkonten von der Barclays Bank zurückzuziehen.
ENTFÜHRTE PASSAGIERE FREIGELASSEN
Seoul - Die seit vier Tagen an Bord einer von extremistischen Studenten nach Seoul entführten japanischen Boeing 727 gefangengehaltenen Passagiere durften heute Morgen alle das Flugzeug verlassen. Viele der Fluggäste standen kurz vor dem Zusammenbruch. Die Freilassung der Passagiere erfolgte, nachdem zwischen den
Studenten und dem japanischen Vizeminister für Transport, Yamamura, ein Übereinkommen erzielt werden konnte. Die Passagiere durften die Boeing verlassen, nachdem der Minister sich bereit erklärt hatte, den Studenten von jetzt ab als Gegenleistung für die Freilassung der Passagiere als Geisel zu dienen. Yamamura begab sich heute Morgen um 8.30 Uhr (SA-Zeit) an Bord der Maschine. Bei Redaktionsschluss war nicht bekannt, ob die Boeing die südkoreanische Hauptstadt inzwischen verlassen durfte.
HOLLAND ALS EXIL?
Den Haag - Die niederländische Regierung hat sich bereit erklärt, König Moshoeshoe von Lesotho ein zeitweiliges Asyl zu gewähren. Ministerpräsident Jonathan hatte am Dienstag angekündigt, der König werde Lesotho mit unbestimmtem Ziel verlassen und Königin Mamohato werde als Regentin amtieren. Es ist nicht bekannt, wann der König in Holland eintreffen und wie lange er dort verweilen wird.
ZANDER-AUSSTELLUNG IN SWAKOPMUND
Swakopmund - Konni Zander, der im Rahmen der Kunstvereinigung eine zweite Swakopmunder Ausstellung veranstaltete, ließ von neuem und eindringlich sein großes Talent erkennen, das mit Recht immer stärkere Beachtung findet. Das bewies bereits die sehr große Beteiligung an der Eröffnung im Leseraum am Swakopmunder Museum. Die dort von Dr. W. Kellner gesprochenen Worte geben nicht nur eine knappe Entführung in Zanders Schaffen, sie bedeuten gleichzeitig eine Würdigung der Ausstellung.
Nach dem schönen einleitenden Ausspruch Friedrich Nietzsches: „Wie reich ist diese Erde an kleinen, guten, vollkommenen Dingen, an Wohlgeratenem! Stellt kleine, gute, vollkommene Dinge um euch, ihr Menschen! Deren goldene Reife heilt das Herz. Vollkommenes lehrt hoffen!” wurde von Dr. Kellner darauf hingewiesen, dass der moderne Mensch oft das wahrhaft, wertvolle achtlos am Wege liegen lasse
und sich dafür mit Abgeschmacktem und Sensationellem erfülle. Die „kleinen, vollkommenen Dinge” aber seien an anderer Stelle, etwa in bestimmten Bereichen der Kunst zu finden. Aus diesen Bereichen auch nur einen vollendet schönen Gegenstand, etwa, ein gutes-Bild, in unserer Nähe zu haben, erhöhe den Glanz der Tage. Seine „goldene Reife“ heile das Herz.
50 JAHRE TAEUBER & CORSSEN
Windhoek - Die Firma Taeuber & Corssen kann heute auf ihr 50-jähriges Bestehen in Südwestafrika zurückblicken. Obwohl die Taeuber & Corssen-Gruppe heute ihre Hauptgeschäftsstelle in Johannesburg und zahlreiche Filialen überall in der Republik hat sowie auch über Interessen in Rhodesien verfügt, ist es im Grunde genommen
ein Unternehmen, das auf Südwester
Boden entstanden ist.
Im Jahre 1920 siedelten Conrad Taeuber und seine Frau Elisabeth aus Natal nach Windhoek über, um hier das Geschäft Taeuber & Corssen zu gründen. Die ersten Geschäftsräume des Unternehmens befanden sich in dem immer noch bestehenden Gebäude an der Ecke Stübel- und Poststraße. Elisabeth Taeuber war seinerzeit die erste Sekretarin dieses Geschäftsunternehmens und auch die einzige weiße Angestellte. Ein Jahr nach der Geschäftsgründung wurde aus dieser Ehe Ernst Taeuber geboren, der heute Aufsichtsratevorsitzender der Firma ist.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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