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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

Wiebke Schmidt
30. Januar 1970

DER MILCHPREIS WIRD ERHÖHT

Windhoek - Die Milch in der Landeshauptstadt Windhoek soll teurer werden. Das geht aus einer Erklärung des Molkereibeirates hervor, die am Donnerstag in Windhoek veröffentlicht wurde. Der städtische Milchwirtschaftsbetrieb wird offiziell am 1. Februar vom Molkereibeirat gemeinsam mit dem Milchproduzenten H. Pretorius aus Stellenbosch übernommen, d.h. er übernimmt die Maschinen und Einrichtungen käuflich und pachtet das Gebäude und das Gelände von der Stadtverwaltung. An demselben Tag übernimmt wiederum Pretorius den gesamten Betrieb vom Molkereibeirat, um ihn auf eigene Rechnung zu betreiben.

In der Erklärung des Beirates heißt es ferner, dass Pretorius ein erfahrener Geschäftsmann sei, der über eine reiche Erfahrung auf dem Gebiet der Molkereiwirtschaft verfüge. Er ist der Besitzer eines großen Milchwirtschaftsbetriebes in Stellenbosch. Der Molkereibeirat ist voller Vertrauen, dass Pretorius den Betrieb erfolgreich und zweckmäßig führen wird.

KABINETTSWECHSEL IN PRAG

Prag - Ministerpräsident Oldrich Cernik ist am Mittwoch von seinem Amt und auch als Parteipräsident zurückgetreten. Gleichzeitig erklärte Alexander Dubcek, der jetzt Botschafter in der Türkei ist, seinen Austritt aus dem Zentralkomitee der Partei. Dubcek, der infolge der sowjetrussischen Intervention mit seinen Reformen scheiterte, hat jetzt keine Parteiämter mehr inne. Auch der stellvertretende Ministerpräsident, drei weitere Minister und sechs Staatssekretäre sind zurückgetreten. Zum neuen Ministerpräsidenten wurde der „konservative“ Kommunist Dr. Lubomir Strougal ernannt. Der 45-jährige Strougal war früher Innenminister und ist ein ausgesprochener Mann Moskaus. Aus der kommunistischen Parteileitung wurden alle Mitglieder ausgeschaltet, die eine „Politik des mittleren Weges“ verfolgten. Cernik bleibt nur noch Vorsitzender des Komitees für technische Entwicklung und für Investitionen.

NIGERIA KONTRA HUMANITÄRE HILFE

Lagos - Zu je sechs Monaten Gefängnisstrafe verurteilte am vergangenen Donnerstag ein nigerianisches Gericht 20 ausländische Missionare, die das Land angeblich illegal betreten haben sollen. Unter den 20 Verurteilten befinden sich 17 irische und drei britische Missionare. In unterrichteten Kreisen wird jedoch angenommen, dass die Missionare in der kommenden Woche wieder freigelassen werden sollen, da ihr „Vergehen“ keinen kriminellen Charakter habe. Neben den Missionaren wurden auch fünf Nonnen wegen „illegaler Einreise“ zu Geldstrafen verurteilt.

Aus unterrichteten Quellen verlautet, dass sämtliche Missionare des Landes verwiesen werden sollen. Der größte Teil der Verurteilten befand sich seit Ende des nigerianischen Bürgerkrieges im Gefängnis. Bis zu diesem Zeitpunkt sollen mindestens 65 katholische Missionare in der ehemaligen Ostprovinz Biafra tätig gewesen sein. Weitere 28, die bis vor kurzem noch in Biafra gearbeitet haben, erhielten inzwischen Anordnungen, sich unverzüglich nach Port Harcourt zu begeben.

SAMMELFELDZUGS-DOKUMENTATION ÜBERREICHT

Pretoria - Im Polizeihauptquartier in Pretoria wurde am Donnerstag der Schlussstrich unter die bisher größte und erfolgreichste Sammelaktion in der Geschichte Südwestafrikas gesetzt, als, Kurt Dahlmann, Chefredakteur der „Allgemeinen Zeitung“, dem südafrikanischen Polizeichef General I. P. Joubert eine Dokumentation des AZ-Projekts „Denkt an unsere Grenzpolizisten übergab. Diese Dokumentation, die sämtliche Spendenaufrufe, Berichte über die Sammelaktion, Spendenlisten und Kontoauszüge der fünf Handelsbanken enthält, wird einen ständigen Platz in dem südafrikanischen Polizeimuseum linden.

ERÖFFNUNG DES PARLAMENTS

Kapstadt - Staatspräsident J. J. Fouche eröffnete heute Vormittag die fünfte und letzte Sitzung des dritten Parlaments der Republik Südafrika. Die Tragödie von Biafra werde auf viele Jahre hinaus noch einen dunklen Schatten über Afrika werfen. Diese Ereignisse erfordern einen Sinn für Realitäten, der die Realitäten Afrikas in Rechnung stellt und die Art und Weise erkennt, in der der Kommunismus Afrika stets fester in den Griff bekommt.

Als beunruhigend bezeichnete Präsident Fouché auch die zunehmenden Aktivitäten der sowjetischen Flotte im Mittelmeer. Er sehe vorläufig noch keinen Weg zur Entspannung in der kritischen Lage im Mittelosten. Er gab der Hoffnung Ausdruck, dass die westlichen Länder eine realistische Haltung gegenüber der Bedeutung des Südatlantiks und seiner Schifffahrtsrouten einnehmen werden. Diese gewinnen durch die fortgesetzte Schließung des Suezkanals laufend an Bedeutung für den Welthandel und die Strategie.

STÜRZT JONATHAN?

Maseru - Nach den zuletzt bekanntgegebenen Resultaten hat in den Parlamentswahlen vom Dienstag die oppositionelle Kongress-Partei (die einzige noch erlaubte afrikanische Kongress-Partei im südlichen Afrikas unter der Führung des heftigsten Gegners Jonathans, Ntsu Mokhehle, bis jetzt 21 Sitze erhalten, während Jonathan erst über 20 verfügt. Alle übrigen Parteien und die Unabhängigen haben bis jetzt in keinem Wahlkreis gesiegt, so dass der Kampf allein zwischen den beiden großen Parteien ausgetragen wird. Bis jetzt hatten sich beide Parteien mit Gewinnen und Verlusten die Waage gehalten, doch hatte am Donnerstagabend Mokhehle zum ersten Mal einen Vorsprung.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-30

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