Vor 50 Jahren
17. Oktober 1967
An einem toten Punkt
UNO-Kommission für Südwestafrika will Sicherheitsrat anrufen
New York (AZ-SAPA-AP) – Der afroasiatische Block bei den Vereinten Nationen forderte gestern in New York eine Aktion des Sicherheitsrates in Zusammenhang mit Südafrikas Weigerung, Südwestafrika unter UNO-Administration zu stellen. Sambias UNO-Botschafter Joseph Ben Mwemba macht sich zum Sprecher der Afroasiaten und Jugoslawiens. Südafrikas Mangel an Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der UNO-Kommission für Südwestafrika sollte Anlaß für den Sicherheitsrat sein, sich dieser Angelegenheit anzunehmen. Mwemba sprach bei einer Sitzung der UNO-Kommission für Südwestafrika, die aus elf Ländern besteht.
Die Bildung einer UNO-Kommission für Südwestafrika wurde im Mai dieses Jahres im Rahmen einer Sondersitzung der Vereinten Nationen beschlossen. Nachdem die Kommission unter vielen Schwierigkeiten zustande gekommen war, setzte sie sich mit Südafrika in Verbindung und bat um Vorschläge für die Übergabe der Verwaltung Südwestafrikas . Dieses Schreiben ist von Pretoria bisher nicht beantwortet worden.
17. Oktober 1967
Terroristenprozeß wird fortgesetzt
Pretoria (SAPA) – Der Terroristenprozeß vor dem Obergericht in Pretoria wurde am Montag fortgesetzt, nachdem er sechs Tage unterbrochen worden war. Einer der Angeklagten ist erkrankt und ist inzwischen gestorben. Die übrigen 36 müssen sich im Rahmen des Antiterroristengesetzes verantworten. Das Verfahren begann am Montag mit dem Kreuzverhör von Leutnant P. A. Ferreira, einem Mitglied der südafrikanischen Sicherheitspolizei, der dem Gericht eine Polizeirazzia in einem Terroristenlager in Ovamboland beschrieben hat. Hubschrauber wurden dabei verwendet.
Ferreira hatte berichtet, daß er und sein Vorgesetzter. T. J. Swanepoel, dieses Lager im vergangenen Jahr beobachtet haben. Sie hatten sich beide ihre Gesichter geschwärzt und später die Hubschrauberrazzia dorthin geleitet.
17. Oktober 1967
Vorster warnt Kenneth Kaunda
Johannesburg (AZ/SAPA) – Auf einer Kundgebung in Rustenburg am Samstag erklärte der südafrikanische Ministerpräsident B. J. Vorster, wenn Sambia Gewalt gegen Südafrika anwenden wolle, „werden wir so hart zurückschlagen, daß sie es nie vergessen werden“. Er befaßte sich in seiner Rede mit den Beziehungen Südafrikas zu seinen.
Vorster: „Meine Botschaft an Kaunda ist, hört mit der Angeberei auf und entwickelt Euer Land. Das wäre zum Vorteil Eures Volkes und des südlichen Afrika.“
Premier Vorster hatte etwa 10000 Zuhörer in Rustenburg, die größte Menschenmenge auf einer politischen Kundgebung seit seinem Amtsantritt als Nachfolger Dr. Verwoerds.
17. Oktober 1967
Sambia zurückhaltend
Lusaka (AZ/SAPA/AP) – Sambia-Präsident Kenneht Kaunde lehnte es gestern ab, zu der Warnung des südafrikanischen Ministerpräsidenten, die sich gegen Sambia richtet, Stellung zu nehmen. Vorster hatte in Rustenburg am Samstag erklärt, Südafrika werde Sambia so hart treffen, daß das Land es niemals vergessen werde, wenn es gegen Südafrika Gewalt anwenden sollte.
17. Oktober 1967
Ferdinand-Stich-Gedächtnis-Ausstellung
Swakopmund (AZ) – Das Swakopmunder Museum, ohnehin ein Kleinod Südwestafrikas, beherbergt zur Zeit zusätzlich in seinen Mauern eine äußerst wertvolle Ausstellung: ausgesuchte Africana, die Südwestafrika betreffen, aus der Bibliothek des verstorbenen Swakopmunder Buchhändlers Ferdinand Stich. Dr. A. Weber, Vater und Motor des Swakopmunder Museums, eröffnete die Gedächtnisausstellung im Rahmen eines Festaktes am Sonntagvormittag vor dem Museum. Ferdinand Stich, so erklärte Dr. Weber, sei 1911 mit 19 Jahren als Angestellter der Woermann-Linie nach Swakopmund gekommen. Er hatte sich bereits in Deutschland für Kunst und Bücher stark interessiert. Am Ende des Ersten Weltkrieges wurde er Buchhändler und übernahm die Swakopmunder Buchhandlung. Zeitweilig besaß die Swakopmunder Buchhandlung Filialen in Kapstadt und Johannesburg. Nach deren Schließung kehrte Stich 1939 für immer nach Südwestafrika zurück und trug durch den Aufbau seiner Kunsthandlung und durch seine verlegerische Tätigkeit zur Förderung der kulturellen Atmosphäre in Südwest bei.
„Die Africana-Sammlung, beginnend mit Werken aus dem 16. Und 17. Jahrhundert ist in unserem Museum zu sehen. Eine Sammlung, die nach dem Urteil von Fachleuten zu den besten gehört“, so Dr. Weber.
An einem toten Punkt
UNO-Kommission für Südwestafrika will Sicherheitsrat anrufen
New York (AZ-SAPA-AP) – Der afroasiatische Block bei den Vereinten Nationen forderte gestern in New York eine Aktion des Sicherheitsrates in Zusammenhang mit Südafrikas Weigerung, Südwestafrika unter UNO-Administration zu stellen. Sambias UNO-Botschafter Joseph Ben Mwemba macht sich zum Sprecher der Afroasiaten und Jugoslawiens. Südafrikas Mangel an Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der UNO-Kommission für Südwestafrika sollte Anlaß für den Sicherheitsrat sein, sich dieser Angelegenheit anzunehmen. Mwemba sprach bei einer Sitzung der UNO-Kommission für Südwestafrika, die aus elf Ländern besteht.
Die Bildung einer UNO-Kommission für Südwestafrika wurde im Mai dieses Jahres im Rahmen einer Sondersitzung der Vereinten Nationen beschlossen. Nachdem die Kommission unter vielen Schwierigkeiten zustande gekommen war, setzte sie sich mit Südafrika in Verbindung und bat um Vorschläge für die Übergabe der Verwaltung Südwestafrikas . Dieses Schreiben ist von Pretoria bisher nicht beantwortet worden.
17. Oktober 1967
Terroristenprozeß wird fortgesetzt
Pretoria (SAPA) – Der Terroristenprozeß vor dem Obergericht in Pretoria wurde am Montag fortgesetzt, nachdem er sechs Tage unterbrochen worden war. Einer der Angeklagten ist erkrankt und ist inzwischen gestorben. Die übrigen 36 müssen sich im Rahmen des Antiterroristengesetzes verantworten. Das Verfahren begann am Montag mit dem Kreuzverhör von Leutnant P. A. Ferreira, einem Mitglied der südafrikanischen Sicherheitspolizei, der dem Gericht eine Polizeirazzia in einem Terroristenlager in Ovamboland beschrieben hat. Hubschrauber wurden dabei verwendet.
Ferreira hatte berichtet, daß er und sein Vorgesetzter. T. J. Swanepoel, dieses Lager im vergangenen Jahr beobachtet haben. Sie hatten sich beide ihre Gesichter geschwärzt und später die Hubschrauberrazzia dorthin geleitet.
17. Oktober 1967
Vorster warnt Kenneth Kaunda
Johannesburg (AZ/SAPA) – Auf einer Kundgebung in Rustenburg am Samstag erklärte der südafrikanische Ministerpräsident B. J. Vorster, wenn Sambia Gewalt gegen Südafrika anwenden wolle, „werden wir so hart zurückschlagen, daß sie es nie vergessen werden“. Er befaßte sich in seiner Rede mit den Beziehungen Südafrikas zu seinen.
Vorster: „Meine Botschaft an Kaunda ist, hört mit der Angeberei auf und entwickelt Euer Land. Das wäre zum Vorteil Eures Volkes und des südlichen Afrika.“
Premier Vorster hatte etwa 10000 Zuhörer in Rustenburg, die größte Menschenmenge auf einer politischen Kundgebung seit seinem Amtsantritt als Nachfolger Dr. Verwoerds.
17. Oktober 1967
Sambia zurückhaltend
Lusaka (AZ/SAPA/AP) – Sambia-Präsident Kenneht Kaunde lehnte es gestern ab, zu der Warnung des südafrikanischen Ministerpräsidenten, die sich gegen Sambia richtet, Stellung zu nehmen. Vorster hatte in Rustenburg am Samstag erklärt, Südafrika werde Sambia so hart treffen, daß das Land es niemals vergessen werde, wenn es gegen Südafrika Gewalt anwenden sollte.
17. Oktober 1967
Ferdinand-Stich-Gedächtnis-Ausstellung
Swakopmund (AZ) – Das Swakopmunder Museum, ohnehin ein Kleinod Südwestafrikas, beherbergt zur Zeit zusätzlich in seinen Mauern eine äußerst wertvolle Ausstellung: ausgesuchte Africana, die Südwestafrika betreffen, aus der Bibliothek des verstorbenen Swakopmunder Buchhändlers Ferdinand Stich. Dr. A. Weber, Vater und Motor des Swakopmunder Museums, eröffnete die Gedächtnisausstellung im Rahmen eines Festaktes am Sonntagvormittag vor dem Museum. Ferdinand Stich, so erklärte Dr. Weber, sei 1911 mit 19 Jahren als Angestellter der Woermann-Linie nach Swakopmund gekommen. Er hatte sich bereits in Deutschland für Kunst und Bücher stark interessiert. Am Ende des Ersten Weltkrieges wurde er Buchhändler und übernahm die Swakopmunder Buchhandlung. Zeitweilig besaß die Swakopmunder Buchhandlung Filialen in Kapstadt und Johannesburg. Nach deren Schließung kehrte Stich 1939 für immer nach Südwestafrika zurück und trug durch den Aufbau seiner Kunsthandlung und durch seine verlegerische Tätigkeit zur Förderung der kulturellen Atmosphäre in Südwest bei.
„Die Africana-Sammlung, beginnend mit Werken aus dem 16. Und 17. Jahrhundert ist in unserem Museum zu sehen. Eine Sammlung, die nach dem Urteil von Fachleuten zu den besten gehört“, so Dr. Weber.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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