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Vor 50 Jahren
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Claudia Reiter
HAILE SELASSIE IN PARIS

Paris — Der äthiopische Kaiser Haile Selassie führte am Donnerstag Besprechungen mit Präsident Georges Pompidou. Auf einer Pressekonferenz darüber befragt, was mit dem französischen Territorium von Afars und Issas (dem früheren französischen Somaliland mit dem Hafen Djibouti) geschehen werde und ob er sich mit Pompidou geeinigt habe, antwortete der Kaiser: „Warum nicht?“ und fügte hinzu: „Wenn Frankreich sich aus Djibouti zurückzieht, so hoffe ich, dass es von Äthiopien verwaltet werden kann, entsprechend dem Vertrag zwischen Äthiopien und Frankreich.“ Haile Selassie diskutierte mit Pompidou auch die Lage im Nahen Osten. Der Kaiser wird sich über Genf, wo er zu einem privaten Besuch weilt (er verbrachte seinerzeit sein Exil zum Teil in Genf), nach Kairo begeben, wo er mit Präsident Nasser zusammentreffen wird. Später wird er Japan and die Sowjetunion besuchen.

LUFTPIRAT FORDERTE 100 MILLION DOLLAR

Washington — Mit der Entführung einer Boeing 707 der TWA mit 51 Passagieren an Bord hoffte ein amerikanischer Luftpirat sich in den Besitz von 100 Millionen Dollar (70 Millionen Rand) bringen zu können, die er als Gegenleistung für die Freilassung der Maschine wie auch der Passagiere vom amerikanischen Schatzamt forderte. Der Coup des Entführers konnte jedoch am Donnerstagabend durch das geistesgegenwärtige Eingreifen mehrerer FBI-Beamten vereitelt werden, nachdem es ihnen gelungen war, den Entführer zu einer Landung auf dem Flughafen von Washington zu bewegen. Wertige Minuten nach der Landung durchschoss einer der Beamten einen Reifen der Maschine. Es folgte eine kurze Unterredung mit dem Piraten, woraufhin einer der Sicherheitsbeamten sich an Bord der Maschine begab und den Entführer nach einem kurzen Handgemenge dingfest machen konnte.

„OPERATION NASHORN“ ABGESCHLOSSEN

Windhoek - Die Abteilung Naturschutz und Fremdenverkehr der SWA Administration hat ihre „Operation Nashornfang“ im Nordwesten Südwestafrikas am Mittwoch erfolgreich abgeschlossen. Innerhalb von 26 Tagen wurden 21 schwarze Nashörner auf Farmen in der Umgebung von Outjo sowie auf Odendaal-Farmen gefangen und nach Halali im Etoscha-Nationalpark transportiert.

Zehn Nashörner wurden auf Farmen im Bezirk Outjo gefangen, wo diese Tiere zum Teil erheblichen Schaden angerichtet hatten. Soweit bisher festgestellt werden konnte, sind alle Nashörner aus dieser Gegend entfernt worden. Zum Fangen der Nashörner wurde ein Hubschrauber gechartert, da dieses Gelände sehr gebirgig und dicht bewachsen ist.

DURCHGEHENDE TEERSTRASSE

Windhoek — Südwestafrika verfügt seit dieser Woche über eine durchgehende Teerstraße von seiner nördlichen Grenze bis an den Oranje im Süden. Das letzte Stuck Teerstraße auf der Strecke zwischen Grünau und Noordoewer konnte in dieser Woche dem Verkehr übergeben werden.

OFFIZIELLE ERÖFFNUNG VON ROSH PINAH

Rosh Pinah — Die Errichtung einer Zink Mine in Rosh Pinah kann nicht nur nach der Produktion an Zinkkonzentraten, nach der geforderten Tonnage und nach den finanziellen Resultaten beurteilt werden, sagte am Donnerstag Wirtschaftsminister S. L. Muller bei der offiziellen Einweihung dieser neuesten südwestafrikanischen Mine. Man müsse die Eröffnung der neuen Grube als eine Erweiterung der wirtschaftlichen Grundlagen betrachten. Südafrika erstrebe nicht unter allen Umständen die Selbstversorgung. Dies wäre töricht, aber wo die Extrakosten nicht zu hoch seien, ziehe es Südafrika vor, soweit wie möglich die eigenen Quellen auszuschöpfen. Bei der Zinkgrube spielten auch strategische Überlegungen mit Südafrika könne sich nicht Langer auf Importe verlassen. Gerade in Südwestafrika wisse man sehr wohl, wie überall in der Welt Plane gegen SWA geschmiedet wurden und wie verlangt werde, dass Südafrika das Territorium aufgebe. Der Mineralreichtum Südwestafrikas habe das Land zu einem Nabobs-Weingarten gemacht, nach dem jedermann mit begehrenden Augen hinsehe.

WIEDER TODESSTRAFE IN ARGENTINIEN

Buenos Aires — Die argentinische Militärregierung hat wieder die Todesstrafe für Entführungen eingeführt. Die Maßnahme steht im Zusammenhang mit der Entführung des früheren Präsidenten Aramburu, der noch nicht gefunden werden konnte. Über sein Schicksal zirkulieren die verschiedensten Gerüchte.

Inzwischen hat sich die Spannung in Argentinien verschärft. In Cordoba, der drittgrößten Stadt Argentiniens, einem Zentrum der Automobilindustrie, besetzten 6 000 Arbeiter fünf Automobilwerke. Sie drohen, die Fabriken in Brand zu setzen, wenn ihrer Forderung auf höhere Löhne nicht nachgekommen wird. Die Arbeiter halten 700 Geiseln, meistenteils höhere Angestellte, gefangen. Studenten der Universität besetzten ein zur Universität gehörendes Krankenhaus. Sie errichteten Barrikaden und verlangen, dass die Universität wieder geöffnet werde, die geschlossen worden war, als der Jahrestag der Studenten- und Arbeiterunruhen gefeiert wurde. Cordoba ist bekannt als regierungsfeindliches Zentrum.

KURZ BERICHTET

Paris — Das französische Parlament hat ein Gesetz angenommen, wonach die Polizeigewalt gegenüber Aufständischen verschärft wird. Der Senat hatte das Gesetz mit 125 gegen 94 Stimmen angenommen. Es ist auch von der Deputiertenkammer gebilligt worden. Organisatoren Demonstrationen werden künftig mit Gefängnis zwischen sechs Monaten und drei Jahren bestraft. Personen, die weiter an Demonstrationen teilnehmen, die bereits in Gewalttätigkeiten ausgeartet sind, erhalten Gefängnisstrafen zwischen drei Monaten und zwei Jahren.

Maseru — Das Veröffentlichungsverbot für Lesothos erste Zeitung „Leselinyana“ ist aufgehoben worden. Die Zeitung war schon 1862 gegründet worden. Sie wurde verboten, weil ihr Redakteur Seeiso Serutla nach Jonathans Staatsstreich unter dem Notstandsgesetz verhaftet wurde. Die Zeitung hatte gegen die Aufhebung der Verfassung und gegen die Verhaftung von Mitgliedern der Kongresspartei protestiert.

Irun (Spanien) - Expräsident General Charles de Gaulle hat am Donnerstag die Grenze überschritten, um während dreier Wochen seine Ferien in Spanien zu verbringen. Wahrscheinlich wird er mit General Franco zusammentreffen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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