Vor 50 Jahren
1971-02-16
MILZBRAND AUF VIEHTRANSPORT
Windhoek — Auf einem Viehtransport von Gobabis in die Republik ist unter den Rindern bei Upington und De Aar Milzbrand ausgebrochen. Das teilte das Veterinäramt in Windhoek heute Vormittag in einer Presseerklärung mit. Insgesamt 16 Rinder sind bereits eingegangen. Diese Tiere wurden vor zehn Monaten und länger zurück gegen Milzbrand geimpft und waren daher gegen diese Krankheit nicht mehr immun.
Um weitere Milzbrandausbrüche zu verhüten, wird das Verladen von Rindern entlang der Strecke Omitara bis Gobabis bis auf weiteres untersagt. Nur Rinder, die mindestens 14 Tage bis zu drei Monaten vor dem Verladen gegen den Milzbrand unter offizieller Aufsicht geimpft worden sind, können in Südwestafrika oder in die Republik transportiert werden.
Das Veterinäramt ist unermüdlich bemüht, den Seuchenherd festzustellen. Alle Ermittlungen blieben jedoch bisher noch ohne Erfolg.
„BETRUNKENE“ ELEFANTEN GEFÄHRDEN DÖRFER
Johannesburg — Im Krüger-Nationalpark sollen 2 000 Elefanten getötet werden. Das Massenabschlachten ist notwendig geworden, weil in dem Park nur 7 000 Elefanten Futter finden können. Aber 9 000 Dickhäuter ziehen zurzeit durch den Naturpark.
Die Elefanten sind auch deshalb eine ständige Gefahr, weil sie häufig „betrunken“ sind. Ein einziger Elefant kann einen ganzen Marula-Baum kahlfressen. Die Beeren dieser Frucht fangen an, im Bauch des Elefanten zu garen, wenn er seine Tagesration von rund 400 Liter Wasser trinkt. Die betrunkenen Elefanten sind dann kaum zu bändigen und können, wenn sie sich einem Eingeborenendorf nähern, nicht, wie sonst üblich, abgelenkt werden.
Wahrscheinlich wird die Tötung von 2 000 Elefanten nicht genügen, um den übrigen einen ausreichenden Futtervorrat zu garantieren. Deshalb sollen voraussichtlich jährlich weiterhin jeweils 800 Elefanten abgeschossen werden. Die Tiere werden mit einem Pfeil angeschossen, der sie betäubt, und erst anschließend getötet.
SÜDVIETNAMESEN BESETZTEN HO-TSCHI-MINH-PFAD
Saigon/Peking — Angriffsspitzen der südvietnamesischen Armee in Laos sollen nach offiziell bestätigten Berichten große Teile des als kommunistischer Lebensnerv geltender Ho-Tschi-Minh-Pfades besetzt und somit umfangreiche Nachschübe aus Nordvietnam blockiert haben. Der gesamte nordvietnamesische Truppennachschub über den Pfad soll zum Erliegen gekommen sein. Einzelheiten über den Vormarsch liegen zurzeit nicht vor. Politischen Beobachtern zufolge haben Sicherheitsinteressen offenbar das Oberkommando in Saigon zur Zurückhaltung von Operationsdetails veranlasst.
SEEKOU TOURÉ BEFÜRCHTET NEUEN „ANGRIFF“
Paris — In einem Interview in der französischen Zeitschrift „Jeune Afrique“ sagte der Präsident von Guinea, Sekou Touré, dass vom benachbarten Portugiesisch-Guinea aus ein neuer Angriff auf sein Land vorbereitet werde. Ein Freund, der Kontakte mit den Angreifern habe, hatte ihm in einem Brief mitgeteilt, dass die Bundesrepublik, Frankreich und die Vereinigten Staaten in Portugiesisch-Guinea Guerillas ausbildeten. Die Bundesrepublik habe allein 500 Söldner zur Verfügung gestellt. Portugal habe keine weißen Söldner aufgeboten, doch stelle es das Territorium von Guinea-Bissau zur Ausbildung der Söldner und zum Ausgangspunkt des Angriffs auf Guinea zur Verfügung.
AUF DEM TOTEN PUNKT
Jerusalem/New York — Der israelische Außenminister Abba Eban forderte Ägypten auf, mit Israel zu unterhandeln und den Waffenstillstand über den 7. März hinaus ohne weiteres Datum zu verlängern. Auf einer Versammlung, auf der Israels Außenpolitik besprochen wurde, erklärte Eban, Ägypten sei für den toten Punkt in den Friedensvermittlungen verantwortlich. Israel warte auf eine Antwort Ägyptens — durch Vermittlung von Dr. Jarring ob Kairo einen Frieden wünsche. Wenn Ägypten zustimme, so werde Israel bereit sein, alle anderen Probleme zu diskutieren, einschließlich des Problems der arabischen Flüchtlinge, des Rückzugs der israelischen Truppen aus den besetzten Gebieten and der Probleme der Grenzziehung, um zu einem wirklichen, dauernden Frieden zu gelangen. Israel werde auf die von Dr. Jarring vorgelegten Fragen nicht antworten, bevor Ägyptens Antwort vorliege.
Windhoek — Auf einem Viehtransport von Gobabis in die Republik ist unter den Rindern bei Upington und De Aar Milzbrand ausgebrochen. Das teilte das Veterinäramt in Windhoek heute Vormittag in einer Presseerklärung mit. Insgesamt 16 Rinder sind bereits eingegangen. Diese Tiere wurden vor zehn Monaten und länger zurück gegen Milzbrand geimpft und waren daher gegen diese Krankheit nicht mehr immun.
Um weitere Milzbrandausbrüche zu verhüten, wird das Verladen von Rindern entlang der Strecke Omitara bis Gobabis bis auf weiteres untersagt. Nur Rinder, die mindestens 14 Tage bis zu drei Monaten vor dem Verladen gegen den Milzbrand unter offizieller Aufsicht geimpft worden sind, können in Südwestafrika oder in die Republik transportiert werden.
Das Veterinäramt ist unermüdlich bemüht, den Seuchenherd festzustellen. Alle Ermittlungen blieben jedoch bisher noch ohne Erfolg.
„BETRUNKENE“ ELEFANTEN GEFÄHRDEN DÖRFER
Johannesburg — Im Krüger-Nationalpark sollen 2 000 Elefanten getötet werden. Das Massenabschlachten ist notwendig geworden, weil in dem Park nur 7 000 Elefanten Futter finden können. Aber 9 000 Dickhäuter ziehen zurzeit durch den Naturpark.
Die Elefanten sind auch deshalb eine ständige Gefahr, weil sie häufig „betrunken“ sind. Ein einziger Elefant kann einen ganzen Marula-Baum kahlfressen. Die Beeren dieser Frucht fangen an, im Bauch des Elefanten zu garen, wenn er seine Tagesration von rund 400 Liter Wasser trinkt. Die betrunkenen Elefanten sind dann kaum zu bändigen und können, wenn sie sich einem Eingeborenendorf nähern, nicht, wie sonst üblich, abgelenkt werden.
Wahrscheinlich wird die Tötung von 2 000 Elefanten nicht genügen, um den übrigen einen ausreichenden Futtervorrat zu garantieren. Deshalb sollen voraussichtlich jährlich weiterhin jeweils 800 Elefanten abgeschossen werden. Die Tiere werden mit einem Pfeil angeschossen, der sie betäubt, und erst anschließend getötet.
SÜDVIETNAMESEN BESETZTEN HO-TSCHI-MINH-PFAD
Saigon/Peking — Angriffsspitzen der südvietnamesischen Armee in Laos sollen nach offiziell bestätigten Berichten große Teile des als kommunistischer Lebensnerv geltender Ho-Tschi-Minh-Pfades besetzt und somit umfangreiche Nachschübe aus Nordvietnam blockiert haben. Der gesamte nordvietnamesische Truppennachschub über den Pfad soll zum Erliegen gekommen sein. Einzelheiten über den Vormarsch liegen zurzeit nicht vor. Politischen Beobachtern zufolge haben Sicherheitsinteressen offenbar das Oberkommando in Saigon zur Zurückhaltung von Operationsdetails veranlasst.
SEEKOU TOURÉ BEFÜRCHTET NEUEN „ANGRIFF“
Paris — In einem Interview in der französischen Zeitschrift „Jeune Afrique“ sagte der Präsident von Guinea, Sekou Touré, dass vom benachbarten Portugiesisch-Guinea aus ein neuer Angriff auf sein Land vorbereitet werde. Ein Freund, der Kontakte mit den Angreifern habe, hatte ihm in einem Brief mitgeteilt, dass die Bundesrepublik, Frankreich und die Vereinigten Staaten in Portugiesisch-Guinea Guerillas ausbildeten. Die Bundesrepublik habe allein 500 Söldner zur Verfügung gestellt. Portugal habe keine weißen Söldner aufgeboten, doch stelle es das Territorium von Guinea-Bissau zur Ausbildung der Söldner und zum Ausgangspunkt des Angriffs auf Guinea zur Verfügung.
AUF DEM TOTEN PUNKT
Jerusalem/New York — Der israelische Außenminister Abba Eban forderte Ägypten auf, mit Israel zu unterhandeln und den Waffenstillstand über den 7. März hinaus ohne weiteres Datum zu verlängern. Auf einer Versammlung, auf der Israels Außenpolitik besprochen wurde, erklärte Eban, Ägypten sei für den toten Punkt in den Friedensvermittlungen verantwortlich. Israel warte auf eine Antwort Ägyptens — durch Vermittlung von Dr. Jarring ob Kairo einen Frieden wünsche. Wenn Ägypten zustimme, so werde Israel bereit sein, alle anderen Probleme zu diskutieren, einschließlich des Problems der arabischen Flüchtlinge, des Rückzugs der israelischen Truppen aus den besetzten Gebieten and der Probleme der Grenzziehung, um zu einem wirklichen, dauernden Frieden zu gelangen. Israel werde auf die von Dr. Jarring vorgelegten Fragen nicht antworten, bevor Ägyptens Antwort vorliege.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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