Vor 50 Jahren
1971-04-22
OSONA-KLEINSIEDLER JETZT ZUFRIEDEN
Windhoek — Durch eine Reihe von Zugeständnissen der Regierung an die Osona-Kleinsiedler bei Okahandja sind alle Probleme, die durch den Bau der Swakop-Talsperre und die Abgabe der Wasserrechte oder den Verkauf der Kleinsiedlungen entstanden waren, nun befriedigend gelöst worden. Das geht aus einer Presseerklärung des Farmervereins Osona hervor.
Die Schwierigkeiten entstanden, als vor einigen Jahren mit dem Bau der Talsperre oberhalb der Kleinsiedlungen begonnen wurde. Inzwischen ist die Talsperre fertig. Im Hinblick auf die Wasserversorgung Windhoeks hat die Regierung beschlossen, die Kleinsiedler zu entschädigen und sie nicht mit Wasser zu einem unrentablen Preis zu beliefern. Im vergangenen Jahr wurde daraufhin ein Abschätzungsausschuss eingesetzt. Gegen Ende des Jahres wurde die Lage der Kleinsiedler kritisch, da ihre Wasserversorgung nachgelassen und in einigen Fällen ganz aufgehört hatte.
KARAKULEXPERTEN BESUCHEN EUROPA
Windhoek — Eine Abordnung des südafrikanischen Karakulrates fliegt am morgigen Freitag in die Bundesrepublik Deutschland, um dort an der Frankfurter Pelzmesse teilzunehmen. Leiter der Abordnung ist York von Schutz, der Vorsitzende des Karakulrates. Außerdem gehören ihr an W. Barnard, D. J. de Villiers and I. A. H. du Plooy, die alle bekannte Karakulzüchter in Südwestafrika sind, und C. D. Krüger vom Landwirtschaftsministerium (Wirtschaft und Vermarktung) in Pretoria.
Im Anschluss an die Frankfurter Pelzmesse wird die Delegation zur Mai-Auktion von SWAKARA-Fellen nach London weiterfliegen. Dort folgen Verhandlungen mit dem London Public Fur Sales Committee. Dann sind Verhandlungen mit allen Sektoren des Rauchwarenhandels in Italien, Deutschland und Schweden vorgesehen, um die Vortrefflichkeit des SWAKARA zu werben.
KAUNDAS INNERE SCHWIERIGKEITEN
Lusaka — Zweimal innerhalb einer Woche hat sich Präsident Kenneth Kaunda gezwungen gesehen, Mitglieder aus der Regierungspartei UNIP auszuschließen, weil sie angeblich Stammespolitik betrieben und sich „unbotmäßig“ verhalten hätten. Am Montag setzte Kaunda einen Kabinettsminister ab und schloss ihn für sechs Monate aus der Partei aus. Zwei Regionalsekretäre wurden aufgefordert, ihre Ämter zur Verfügung zu stellen und zur Berichterstattung nach Lusaka zu kommen. Paul Mwewa, ein Parteioffizieller in Mufulira, wurde ebenfalls seines Amtes enthoben, wobei ihm die Mitgliedschaft in der UNIP für sechs Monate entzogen wurde. Der Präsident der Handels- und Industriearbeitergewerkschaft, Mwalya Mufonka, musste sein Amt abtreten und wurde mit einem Parteibeamten auf ein Jahr aus der Partei ausgeschlossen. Kaunda gab keine besonderen Gründe für die Entlassungen an, doch verwies er auf seine Warnung, dass er 1971 „keinen Unsinn“ dulden werde.
ENGERE KONTAKTE IM SPORT
Johannesburg — Das südafrikanische Olympische Komitee hat sich im Prinzip dafür entschieden, dass Vertreter nichtweißer Sportverbände in Zukunft an seinen Beratungen teilnehmen können. Die ersten werden drei Verbindungsmänner des neugegründeten nichtweißen Komitees für olympische Fragen sein. Satzungsmaßnahmen und Fragen über das Stimmrecht sind noch nicht entschieden worden. Diese werden von der Exekutive und dem Rechtsberater des Komitees erst geprüft.
Der Präsident R. W. J. Opperman gab die Zusicherung, dass dies mit Einvernehmen mit der Regierung geschehen sei. Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen. Bei den Verhandlungen mit der Regierung wurde die Grundsatzerklärung über die Sportverwaltung von 1962 und 1963 noch einmal bestätigt. Nach diesen soll der Sport in Südafrika gesondert von Weißen und Nichtweißen betrieben werden, auf höchster nationaler Ebene können jedoch Verhandlungen zwischen weißen and nichtweißen Sportverbänden geführt und Kontakte gepflegt werden.
24 SÜDVIETNAMESISCHE ZIVILISTEN GETÖTET
Saigon — 24 südvietnamesische Zivilisten kamen gestern ums Leben, als zwei Autobusse im Mekong-Delta, beziehungsweise im zentralen Hochland auf von Vietkong Guerillas gelegte Minen aufliefen und dabei in Wracks verwandelt wurden. Zehn weitere Zivilisten wurden mit zum Teil schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Nach Ansicht südvietnamesischer Beobachter würden die Kommunisten auch in Zukunft ihre Guerilla-Tätigkeiten wieder erheblich aktivieren.
ETNA-VULKAN WIEDER AKTIV
Catania (Sizilien) — Zum zweiten Mal innerhalb nur weniger Wochen eruptierte gestern der Etna-Vulkan und spie dabei glühende Lava bis zu 200 Meter in die Höhe. Die unmittelbar an den Hängen des Etna gelegenen Dörfer und Urlaubsorte sind nach Angaben bekannter europäischer Vulkanologen auch diesmal nicht direkt von den Ausbrüchen bedroht.
Windhoek — Durch eine Reihe von Zugeständnissen der Regierung an die Osona-Kleinsiedler bei Okahandja sind alle Probleme, die durch den Bau der Swakop-Talsperre und die Abgabe der Wasserrechte oder den Verkauf der Kleinsiedlungen entstanden waren, nun befriedigend gelöst worden. Das geht aus einer Presseerklärung des Farmervereins Osona hervor.
Die Schwierigkeiten entstanden, als vor einigen Jahren mit dem Bau der Talsperre oberhalb der Kleinsiedlungen begonnen wurde. Inzwischen ist die Talsperre fertig. Im Hinblick auf die Wasserversorgung Windhoeks hat die Regierung beschlossen, die Kleinsiedler zu entschädigen und sie nicht mit Wasser zu einem unrentablen Preis zu beliefern. Im vergangenen Jahr wurde daraufhin ein Abschätzungsausschuss eingesetzt. Gegen Ende des Jahres wurde die Lage der Kleinsiedler kritisch, da ihre Wasserversorgung nachgelassen und in einigen Fällen ganz aufgehört hatte.
KARAKULEXPERTEN BESUCHEN EUROPA
Windhoek — Eine Abordnung des südafrikanischen Karakulrates fliegt am morgigen Freitag in die Bundesrepublik Deutschland, um dort an der Frankfurter Pelzmesse teilzunehmen. Leiter der Abordnung ist York von Schutz, der Vorsitzende des Karakulrates. Außerdem gehören ihr an W. Barnard, D. J. de Villiers and I. A. H. du Plooy, die alle bekannte Karakulzüchter in Südwestafrika sind, und C. D. Krüger vom Landwirtschaftsministerium (Wirtschaft und Vermarktung) in Pretoria.
Im Anschluss an die Frankfurter Pelzmesse wird die Delegation zur Mai-Auktion von SWAKARA-Fellen nach London weiterfliegen. Dort folgen Verhandlungen mit dem London Public Fur Sales Committee. Dann sind Verhandlungen mit allen Sektoren des Rauchwarenhandels in Italien, Deutschland und Schweden vorgesehen, um die Vortrefflichkeit des SWAKARA zu werben.
KAUNDAS INNERE SCHWIERIGKEITEN
Lusaka — Zweimal innerhalb einer Woche hat sich Präsident Kenneth Kaunda gezwungen gesehen, Mitglieder aus der Regierungspartei UNIP auszuschließen, weil sie angeblich Stammespolitik betrieben und sich „unbotmäßig“ verhalten hätten. Am Montag setzte Kaunda einen Kabinettsminister ab und schloss ihn für sechs Monate aus der Partei aus. Zwei Regionalsekretäre wurden aufgefordert, ihre Ämter zur Verfügung zu stellen und zur Berichterstattung nach Lusaka zu kommen. Paul Mwewa, ein Parteioffizieller in Mufulira, wurde ebenfalls seines Amtes enthoben, wobei ihm die Mitgliedschaft in der UNIP für sechs Monate entzogen wurde. Der Präsident der Handels- und Industriearbeitergewerkschaft, Mwalya Mufonka, musste sein Amt abtreten und wurde mit einem Parteibeamten auf ein Jahr aus der Partei ausgeschlossen. Kaunda gab keine besonderen Gründe für die Entlassungen an, doch verwies er auf seine Warnung, dass er 1971 „keinen Unsinn“ dulden werde.
ENGERE KONTAKTE IM SPORT
Johannesburg — Das südafrikanische Olympische Komitee hat sich im Prinzip dafür entschieden, dass Vertreter nichtweißer Sportverbände in Zukunft an seinen Beratungen teilnehmen können. Die ersten werden drei Verbindungsmänner des neugegründeten nichtweißen Komitees für olympische Fragen sein. Satzungsmaßnahmen und Fragen über das Stimmrecht sind noch nicht entschieden worden. Diese werden von der Exekutive und dem Rechtsberater des Komitees erst geprüft.
Der Präsident R. W. J. Opperman gab die Zusicherung, dass dies mit Einvernehmen mit der Regierung geschehen sei. Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen. Bei den Verhandlungen mit der Regierung wurde die Grundsatzerklärung über die Sportverwaltung von 1962 und 1963 noch einmal bestätigt. Nach diesen soll der Sport in Südafrika gesondert von Weißen und Nichtweißen betrieben werden, auf höchster nationaler Ebene können jedoch Verhandlungen zwischen weißen and nichtweißen Sportverbänden geführt und Kontakte gepflegt werden.
24 SÜDVIETNAMESISCHE ZIVILISTEN GETÖTET
Saigon — 24 südvietnamesische Zivilisten kamen gestern ums Leben, als zwei Autobusse im Mekong-Delta, beziehungsweise im zentralen Hochland auf von Vietkong Guerillas gelegte Minen aufliefen und dabei in Wracks verwandelt wurden. Zehn weitere Zivilisten wurden mit zum Teil schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Nach Ansicht südvietnamesischer Beobachter würden die Kommunisten auch in Zukunft ihre Guerilla-Tätigkeiten wieder erheblich aktivieren.
ETNA-VULKAN WIEDER AKTIV
Catania (Sizilien) — Zum zweiten Mal innerhalb nur weniger Wochen eruptierte gestern der Etna-Vulkan und spie dabei glühende Lava bis zu 200 Meter in die Höhe. Die unmittelbar an den Hängen des Etna gelegenen Dörfer und Urlaubsorte sind nach Angaben bekannter europäischer Vulkanologen auch diesmal nicht direkt von den Ausbrüchen bedroht.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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