Vor 50 Jahren

OAMITES-KUPFERMINE ERÖFFNET

Windhoek - Die Oamites-Kupfermine, etwa 60 km südwestlich von Windhoek im Bezirk Rehoboth gelegen, wurde am Montagnachmittag von Dirk Mudge, MdE, in Gegenwart von nahezu 150 Gästen offiziell eröffnet. „Da der Bergbau eine so wichtige Rolle in der Wirtschaft Südwestafrikas spielt, ist die Einweihung einer neuen Mine ein so bedeutendes Ereignis für uns“, sagte Mudge in seiner Eröffnungsansprache.

Die Oamites Mining Company gemeinsam mit dem kanadischen Unternehmen Falconbridge Exploration Company halten 75 Prozent und die südafrikanische Industrie-Entwicklungsgesellschaft 25 Prozent der Aktien. Mudge würdigte den Unternehmungsgeist dieser Bergbaugesellschaft, da hier nahezu fünf Millionen Rand investiert wurden, obwohl nur Kupfererz eines niedrigen Gehalts abgebaut wird und solche Unternehmen wegen des stark schwankenden Kupferpreises äußerst verletzbar sind. Der gegenwärtige Kupferpreis von etwa 700 Rand pro Tonne liege erheblich unter dem der Vergangenheit.

PAKISTAN MELDET INVASION

Dacca/Neu-Delhi - Nach Angaben von Radio Pakistan sollen zwölf indische Infanterie-Divisionen am Dienstag ohne vorherige Kriegserklärung die Grenze nach Ostpakistan überschritten und einen Großangriff gestartet haben Bei Gefechten um Jessore an der Grenze Ostpakistans mit dem indischen Westbengalen, bei denen sich die indischen Streitkräfte modernen sowjetischer MiG-Jäger und umfangreicher Panzerverbande bedient harten, seien am Montag mindestens 130 Inder getötet und weitere 500 verletzt wurden. Über Verluste auf pakistanischer Seite verlauteten keine näheren Einzelheiten. In Neu-Delhi dagegen wurden die Berichte aus Dacca von einem indischen Regierungssprecher als „völlig unwahr“ bezeichnet.

METALLARBEITESTREIK IN DER BRD

Stuttgart - Etwa 60 000 Metallarbeiter sind am Montag in Baden-Württemberg in Streik getreten. Es besteht die Gefahr, dass die Streikbewegung die ganze Bundesrepublik erfasst, da am Montagabend die Arbeiter von Nordrhein-Westfalen den Vorschlag des Vermittlers, die ohne der 1 200 000 Metallarbeiter um 7,3 Prozent im Jahr zu erhöhen, abgelehnt haben. Auch Arbeiter, die nicht der Metallgewerkschaft angehören, sollen gezwungen werden, sich am Streik zu beteiligen. Die Metallindustrie-Arbeitgeber der ganzen Bundesrepublik haben beschlossen, ihre Angebote für Lohnverbesserungen nicht zu erhöhen.

HAMBURGER FIRMENVERTRETER IN CHILE VERHAFTET

Santiago/Hamburg - Vertreter Hamburger Exportfirmen sind in Chile im Zusammenhang mit einem Prozess wegen Verstößen gegen Außenhandels- und Devisenbestimmungen verhaftet worden. Als „größten Betrugsprozess in der Geschichte des Landes“ hat Zentralbankpräsident Alfonso Inostroza vor der Presse in Santiago das Gerichtsverfahren bezeichnet. Ermittlungen hatten ergeben, dass bei der Einfuhr von Waren aus der Bundesrepublik ein bisher festgestellter Schaden von umgerechnet etwa 66 Millionen Mark entstanden sei.

PEKING FREUNDLICHER ZU INDIEN

Nets-Delhi - Zum ersten Mal seit Jahren hat Peking offiziell von einem freundschaftlichen Verhältnis zu Indien gesprochen. Wie in Neu-Delhi mitgeteilt wurde, drückte der chinesische Ministerpräsident Tsehou Enlai in einem Telegramm an Indira Gandhi die Hoffnung aus, dass die Freundschaft zwischen den - seit dem Himalaya-Krieg von 1962 verfeindeten Ländern - „täglich wachsen und sich entwickeln möge“. Dieses Telegramm ist eine Antwort auf einen Glückwunsch Frau Gandhis. zum UNO-Beitritt der Volksrepublik China, für den auch Indien gestimmt hatte.

DRAMATISCHE ENTWICKLUNGEN IN SALISBURY

Salisbury - Der Ausgang der britisch-rhodesischen Verhandlungen ist noch vollkommen ungewiss, doch wird nach einem Tag dramatischer Entwicklungen eine Erklärung noch heute oder spätestens morgen, Mittwoch, erwartet, da angenommen wird, die britische Delegation werde am Mittwoch abreisen. Wie ein britischer Sprecher voraussagte, fand am Dienstagvormittag wieder eine Vollkonferenz statt. Auf eine Frage der Pressevertreter, ob bereits am. Montag eine Entscheidung gefallen sei, antwortete der britische Vertreter ausdrücklich mit „Nein“.