Vor 50 Jahren
ABSCHIED UND EMPFANG FÜR BANDA
Blantyre - Hunderte von Malawis gaben Staatspräsident Kamuzu Banda heute Vormittag auf dem Chileka-Flughafen bei Blantyre einen begeisterten Abschied vor dem Abflug zu seinem Staatsbesuch in Südafrika. Die Abschiedskundgebung wurde von der Malawi Congress Party organisiert. Präsident Banda gehe nach Südafrika „mit dem vollen Mandat jedes einzelnen Malawis“, heißt es in einer Parteierklärung.
Dr. Banda wird von acht Beratern, darunter drei Ministern, begleitet. Er wird heute Nachmittag in Waterkloof erwartet, wo er von Staatspräsident Fouché begrüßt wird. Ministerpräsident Vorster wird ein Staatsbankett zu Ehren seines Gastes geben. Präsident Banda wird sich mit einem zweiten Bankett revanchieren.
WICHTIGER SÜDAFRIKANISCHER BEITRAG
Durban - Ohne die Hilfe und konstruktive Mitarbeit der südafrikanischen Raumortungsstation in einer Reihe wichtiger Navigationsexperimente hätten die bisherigen Apollo-Mondlandeunternehmen niemals so erfolgreich ausgeführt werden können, äußerte am Sonntag der zurzeit in Südafrika auf Besuch weilende ehemalige US-Astronaut Kapitän Walter Schirra kurz nach seiner Ankunft in Durban. Schirra verwies in diesem Zusammenhang auf die Ortungsstation in der Nähe von Pretoria, die kürzlich erheblich ausgebaut wurde. Die dort empfangenen Bahn- und Navigationsdaten seien von außerordentlich informativem Wert für das US-Amt für Luft- und Raumfahrt (NASA), besonders in Hinsicht auf bemannte Raumflüge. „Ohne sie (die Station) hätten wir Flüge dieser Art nicht ausführen können. Sie ist eine der wichtigsten Ortungsstationen überhaupt“, sagte Schirra.
DRITTE NOTOPERATION
Kapstadt - Ärzte des Groote-Schuur-Hospitals bezeichneten den Zustand ihres Herz-Lungen-Patienten, des 48-jährigen farbigen Zahnheilkundigen Adrian Herbert, der sich zum dritten Male einer Notoperation hatte unterziehen müssen in einem Bulletin am Sonntagabend als weiterhin zufriedenstellend. Die Operation, bei der ein „Leck“ im Bronchus abgedichtet werden musste, war am Freitagabend ausgeführt worden. Abschließend heißt es in dem Bulletin, dass Herz und Lungen des Patienten normal funktionierten.
Wie dagegen aus Valparaiso, Chile, verlautet, ist in der Nacht zum Samstag einer der am längsten überlebenden Herztransplantations-Patienten der Welt, der 24-jährige Chilene Nelson Oreliana, an den bisher nicht festgestellten Folgen eines Rückschlages gestorben. Ärzte hatten dem Schneidergesellen am 1. Oktober 1968 das Herz eines 17-jährigen eingepflanzt.
VERBOT BIOLOGISCHER WAFFEN
Genf - Ein Verbot der Entwicklung, Herstellung und Lagerung von biologischen und bakteriologischen Waffen und Giften sowie die Zerstörung derartiger bereits vorhandener Kampfmittel ist am 5. August in der Abrüstungskonferenz in Genf von den Delegationen der Sowjetunion und den USA vorgeschlagen worden. Der sowjetische Ko-Präsident der Abrüstungskonferenz, Botschafter Alexej Roschtschin, legte im Namen der an den Genfer Verhandlungen teilnehmenden kommunistischen Staaten einen achtseitigen Vertragsentwurf vor. Er ist völlig textgleich mit einem amerikanischen Entwurf, der von dem amerikanischen Ko-Präsidenten James F. Leonard am selben Tag der Konferenz unterbreitet wurde. Roschtschin erwähnte hierbei, dass dieser Entwurf auch die Zustimmung der DDR gefunden habe. In der Präambel des Vertrages wird auf das 1925 abgeschlossene Genfer Protokoll verwiesen, durch das die Verwendung von B-Waffen verboten wurde.
NATO ZIEHT SICH AUS MALTA ZURÜCK
Brüssel/La Valletta/Rom - Der Rat der NATO hat beschlossen, den Marinestützpunkt Malta für die Seestreitkräfte der NATO im Mittelmeer aufzugeben, nachdem es nicht gelungen war, den Ministerpräsidenten von Malta, Dom Mintoff, von seiner Forderung abzubringen. Wo das nächste Hauptquartier aufgeschlagen werden soll, steht noch nicht fest. In Italien, wo sich eine starke Strömung gegen die Verlegung des Hauptquartiers auf italienisches Territorium geltend macht, wird vermutet, dass die italienische Insel Pantelleria bei Sizilien in Frage kommen könnte. Ein Beschluss ist noch nicht gefasst worden.
In Malta wird heute das neue Parlament eröffnet, in dem Mintoff nur eine geringe Mehrheit hat. Es wird sich dabei entscheiden, ob Malta das britische Angebot auf eine Barentschädigung von fünf Millionen Pfund und eine jährliche Entwicklungshilfe von 3,5 Millionen Pfund annehmen wird, als Gegenleistung dafür, dass die britischen Seestreitkräfte ihren Stützpunkt in La Valetta aufrechterhalten können. Sodann wird ein Angebot Libyens zu prüfen sein, dass Malta Entwicklungshilfe verspricht, falls die Insel neutral bleibe und sich frei von politischen und militärischen Bindungen halte.
Blantyre - Hunderte von Malawis gaben Staatspräsident Kamuzu Banda heute Vormittag auf dem Chileka-Flughafen bei Blantyre einen begeisterten Abschied vor dem Abflug zu seinem Staatsbesuch in Südafrika. Die Abschiedskundgebung wurde von der Malawi Congress Party organisiert. Präsident Banda gehe nach Südafrika „mit dem vollen Mandat jedes einzelnen Malawis“, heißt es in einer Parteierklärung.
Dr. Banda wird von acht Beratern, darunter drei Ministern, begleitet. Er wird heute Nachmittag in Waterkloof erwartet, wo er von Staatspräsident Fouché begrüßt wird. Ministerpräsident Vorster wird ein Staatsbankett zu Ehren seines Gastes geben. Präsident Banda wird sich mit einem zweiten Bankett revanchieren.
WICHTIGER SÜDAFRIKANISCHER BEITRAG
Durban - Ohne die Hilfe und konstruktive Mitarbeit der südafrikanischen Raumortungsstation in einer Reihe wichtiger Navigationsexperimente hätten die bisherigen Apollo-Mondlandeunternehmen niemals so erfolgreich ausgeführt werden können, äußerte am Sonntag der zurzeit in Südafrika auf Besuch weilende ehemalige US-Astronaut Kapitän Walter Schirra kurz nach seiner Ankunft in Durban. Schirra verwies in diesem Zusammenhang auf die Ortungsstation in der Nähe von Pretoria, die kürzlich erheblich ausgebaut wurde. Die dort empfangenen Bahn- und Navigationsdaten seien von außerordentlich informativem Wert für das US-Amt für Luft- und Raumfahrt (NASA), besonders in Hinsicht auf bemannte Raumflüge. „Ohne sie (die Station) hätten wir Flüge dieser Art nicht ausführen können. Sie ist eine der wichtigsten Ortungsstationen überhaupt“, sagte Schirra.
DRITTE NOTOPERATION
Kapstadt - Ärzte des Groote-Schuur-Hospitals bezeichneten den Zustand ihres Herz-Lungen-Patienten, des 48-jährigen farbigen Zahnheilkundigen Adrian Herbert, der sich zum dritten Male einer Notoperation hatte unterziehen müssen in einem Bulletin am Sonntagabend als weiterhin zufriedenstellend. Die Operation, bei der ein „Leck“ im Bronchus abgedichtet werden musste, war am Freitagabend ausgeführt worden. Abschließend heißt es in dem Bulletin, dass Herz und Lungen des Patienten normal funktionierten.
Wie dagegen aus Valparaiso, Chile, verlautet, ist in der Nacht zum Samstag einer der am längsten überlebenden Herztransplantations-Patienten der Welt, der 24-jährige Chilene Nelson Oreliana, an den bisher nicht festgestellten Folgen eines Rückschlages gestorben. Ärzte hatten dem Schneidergesellen am 1. Oktober 1968 das Herz eines 17-jährigen eingepflanzt.
VERBOT BIOLOGISCHER WAFFEN
Genf - Ein Verbot der Entwicklung, Herstellung und Lagerung von biologischen und bakteriologischen Waffen und Giften sowie die Zerstörung derartiger bereits vorhandener Kampfmittel ist am 5. August in der Abrüstungskonferenz in Genf von den Delegationen der Sowjetunion und den USA vorgeschlagen worden. Der sowjetische Ko-Präsident der Abrüstungskonferenz, Botschafter Alexej Roschtschin, legte im Namen der an den Genfer Verhandlungen teilnehmenden kommunistischen Staaten einen achtseitigen Vertragsentwurf vor. Er ist völlig textgleich mit einem amerikanischen Entwurf, der von dem amerikanischen Ko-Präsidenten James F. Leonard am selben Tag der Konferenz unterbreitet wurde. Roschtschin erwähnte hierbei, dass dieser Entwurf auch die Zustimmung der DDR gefunden habe. In der Präambel des Vertrages wird auf das 1925 abgeschlossene Genfer Protokoll verwiesen, durch das die Verwendung von B-Waffen verboten wurde.
NATO ZIEHT SICH AUS MALTA ZURÜCK
Brüssel/La Valletta/Rom - Der Rat der NATO hat beschlossen, den Marinestützpunkt Malta für die Seestreitkräfte der NATO im Mittelmeer aufzugeben, nachdem es nicht gelungen war, den Ministerpräsidenten von Malta, Dom Mintoff, von seiner Forderung abzubringen. Wo das nächste Hauptquartier aufgeschlagen werden soll, steht noch nicht fest. In Italien, wo sich eine starke Strömung gegen die Verlegung des Hauptquartiers auf italienisches Territorium geltend macht, wird vermutet, dass die italienische Insel Pantelleria bei Sizilien in Frage kommen könnte. Ein Beschluss ist noch nicht gefasst worden.
In Malta wird heute das neue Parlament eröffnet, in dem Mintoff nur eine geringe Mehrheit hat. Es wird sich dabei entscheiden, ob Malta das britische Angebot auf eine Barentschädigung von fünf Millionen Pfund und eine jährliche Entwicklungshilfe von 3,5 Millionen Pfund annehmen wird, als Gegenleistung dafür, dass die britischen Seestreitkräfte ihren Stützpunkt in La Valetta aufrechterhalten können. Sodann wird ein Angebot Libyens zu prüfen sein, dass Malta Entwicklungshilfe verspricht, falls die Insel neutral bleibe und sich frei von politischen und militärischen Bindungen halte.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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