Vor 50 Jahren
1970-10-29
KATUTURA DOPPELT SO GROSS?
Windhoek — Im Zuge der gestrigen Sitzung des Windhoeker Stadtrates gab Stadtdirektor Arnold auf Anregung des Vorsitzenden der Ratsversammlung, Dr. Yssel, gewisse Entwicklungsvorhaben für Katutura bekannt. Angeblich soll Katutura auf die doppelte der gegenwärtigen Größe gebracht werden. Angesichts der Regierungspolitik, Bantus aus den städtischen Gebieten in die Heimatländer zu bringen, erscheint eine solche Planung etwas voreilig. Stadtdirektor Arnold gab bekannt, dass gewisse Entwicklungsplanungen notwendig seien, weil man sich nicht durch plötzliche Anforderungen überraschen lassen wolle. Aus diesem Grund werde über die ursprünglichen Grenzen Katuturas hinaus geplant. Diese Planung stehe nur auf dem Papier und beschränke sich auf die zu erwartenden Anforderungen.
STADTRAT LEHNTE ANTRAG AB
Windhoek — Im Laufe seiner gestrigen Oktobersitzung lehnte der Windhoeker Stadtrat einen Antrag der Firma Südwest Autohaus auf den Bau eines Multimillionen-Rand-Projekts in der Bachstraße, Windhoek West, ab. Die Antragsteller hatten sich für den Bau eines Industrieunternehmens um das Grundstück beworben. Zur Begründung der Ablehnung führten erst Stadtsekretär Arnold und später auch Ratsherr Spies an, dass die Rechte des Antragstellers zwar respektiert werden müssten, der Firma die Rechte zum Bau des Projekts jedoch nie erteilt worden seien. Auf Gesuch des Antragstellers sollte das zonal als Wohngebiet erklärte Grundstück für Industriezwecke freigegeben werden.
WEIBLICHER MILITÄRDIENST
Windhoek — Die Namen der Südwester Bewerberinnen für den freiwilligen, weiblichen Militärdienst in Südafrika sind soeben bekanntgegeben worden. Weibliche Matrikulanten im Alter von 17 bis 22 Jahren können sich zu einem zehnmonatigen Militärdienst in der Republik melden. Die Ausbildung findet jeweils vom 1. Februar bis Ende November in George statt. Der erste Kursus beginnt am 1. Februar 1971. Neun junge Damen hatten sich aus Südwestafrika für diesen Militärdienst gemeldet. Sechs von ihnen haben die Musterung, die Anfang Oktober stattfand, bestanden. Es sind dies: E. Bajoret, Otavi, J. E. Conradie, Gobabis, H. A. Marais, Outjo, M. Steyn, Kamanjab, E. van Staden, Outjo, und G. M. Wahl, Windhoek.
WASSERKARNEVAL IN HARDAP
Mariental — Der Wasserkarneval, der am Samstag auf dem Hardap-Stausee stattfindet, wirft seine Schatten voraus. Dirk Thiart, der Verbindungssekretär des Ministers für das Wasserwesen, S. P. Botha, ist bereits in Hardap eingetroffen, desgleichen der Koordinator der Regierung für die fünf großen südafrikanischen Wasserfeste im Wasserjahr 1970, J. C. Cloete. Der Minister wird am Samstag früh mit einem Hubschrauber in Hardap eintreffen. Zurzeit werden von der Wehrmacht 70 Zelte aufgeschlagen. Funkwagen und Generatoren haben ihre Standorte unter den schattenspendenden Bäumen eingenommen. Für 5 000 Zuschauer sind Sitzplätze auf den Tribünen vorhanden. Eine Hercules der südafrikanischen Luftwaffe wird 180 Teilnehmer an dem Wasserkarneval nach Mariental bringen. Rennboote werden Geschwindigkeiten bis zu 160 Stundenkilometern entwickeln. Umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen sind für den Fall, dass ein Teilnehmer oder Besucher in Wassernot gerät, getroffen worden. Fast zehn Tonnen Nahrungsmittel und die entsprechenden Getränkemengen sind bereits bestellt, um Besucher und Teilnehmer zu verpflegen. Zu den Höhepunkten werden die Vorführungen der Fallschirmspringer und verschiedener Wassersportklubs aus der Republik gehören.
KEIN SCHWEIZER ASYL FÜR OJUKWU
Bern — Die schweizerische Regierung hat ein Gesuch des früheren Biafra-Führers, Odumegwu Ojukwu, ihm, seinen Angehörigen und seiner Dienerschaft Asyl in der Schweiz zu gewähren, abgelehnt. Ojukwu wollte sich am Genfer See in der französischsprachigen Schweiz niederlassen. Bundeskanzler Dr. Karl Huber erklärte, eine genaue Prüfung habe ergeben, dass Ojukwu immer noch Gelegenheit habe, an der Elfenbeinküste zu leben. Er befinde sich also in keiner Gefahr, und es bestehe daher kein Grund, das Asylrecht anzurufen. Sollte sich die Lage ändern, werde die Regierung den Fall von neuem prüfen. Die nigerianische Regierung hatte die Schweiz ersucht, Ojukwu den Aufenthalt zu verweigern. Die Schweizer Behörden ließen sich in ihrem Entscheid nicht von dem nigerianischen Gesuch beeinflussen.
WICHTIGES IN KÜRZE
Lusaka — Die beiden südafrikanischen Angler, Keith Ascot-Evans und Patrick Taylor, die aus Mangel an Treibstoff in ihrem Boot im Karibasee in sambische Gewässer abgetrieben worden waren, mussten am Dienstag in Lusaka zum zweiten Mal vor Gericht erscheinen, doch wurde ihr Fall nochmals vertagt. Die nächste Verhandlung findet am Donnerstag statt. Die rhodesische Regierung hat dazu eine Erklärung herausgegeben, in der es heißt, dass sie seinerzeit, als ein sambischer Korporal am Karibadamm irrtümlicherweise auf die rhodesische Seite geriet, diesen sofort wieder über die Grenze zurückgeschickt habe.
Lusaka — Sambia hat sechs Asiaten, die sich mit britischen Pässen auswiesen, als unerwünschte Einwanderer erklärt und sie nach Nairobi zurückgeschickt, wo sie jedoch auch keine Aufenthaltsbewilligung erhalten werden.
Den Haag — Ministerpräsident Jonathan aus Lesotho befindet sich gegenwärtig in Holland, wo er mit König Moshoeshoe Besprechungen über dessen Rückkehr nach Lesotho führt. Der König hatte sich im April nach Holland begeben, weil Jonathan der Meinung war, die Anwesenheit des Königs werde die Normalisierung der politischen Verhältnisse erschweren.
Windhoek — Im Zuge der gestrigen Sitzung des Windhoeker Stadtrates gab Stadtdirektor Arnold auf Anregung des Vorsitzenden der Ratsversammlung, Dr. Yssel, gewisse Entwicklungsvorhaben für Katutura bekannt. Angeblich soll Katutura auf die doppelte der gegenwärtigen Größe gebracht werden. Angesichts der Regierungspolitik, Bantus aus den städtischen Gebieten in die Heimatländer zu bringen, erscheint eine solche Planung etwas voreilig. Stadtdirektor Arnold gab bekannt, dass gewisse Entwicklungsplanungen notwendig seien, weil man sich nicht durch plötzliche Anforderungen überraschen lassen wolle. Aus diesem Grund werde über die ursprünglichen Grenzen Katuturas hinaus geplant. Diese Planung stehe nur auf dem Papier und beschränke sich auf die zu erwartenden Anforderungen.
STADTRAT LEHNTE ANTRAG AB
Windhoek — Im Laufe seiner gestrigen Oktobersitzung lehnte der Windhoeker Stadtrat einen Antrag der Firma Südwest Autohaus auf den Bau eines Multimillionen-Rand-Projekts in der Bachstraße, Windhoek West, ab. Die Antragsteller hatten sich für den Bau eines Industrieunternehmens um das Grundstück beworben. Zur Begründung der Ablehnung führten erst Stadtsekretär Arnold und später auch Ratsherr Spies an, dass die Rechte des Antragstellers zwar respektiert werden müssten, der Firma die Rechte zum Bau des Projekts jedoch nie erteilt worden seien. Auf Gesuch des Antragstellers sollte das zonal als Wohngebiet erklärte Grundstück für Industriezwecke freigegeben werden.
WEIBLICHER MILITÄRDIENST
Windhoek — Die Namen der Südwester Bewerberinnen für den freiwilligen, weiblichen Militärdienst in Südafrika sind soeben bekanntgegeben worden. Weibliche Matrikulanten im Alter von 17 bis 22 Jahren können sich zu einem zehnmonatigen Militärdienst in der Republik melden. Die Ausbildung findet jeweils vom 1. Februar bis Ende November in George statt. Der erste Kursus beginnt am 1. Februar 1971. Neun junge Damen hatten sich aus Südwestafrika für diesen Militärdienst gemeldet. Sechs von ihnen haben die Musterung, die Anfang Oktober stattfand, bestanden. Es sind dies: E. Bajoret, Otavi, J. E. Conradie, Gobabis, H. A. Marais, Outjo, M. Steyn, Kamanjab, E. van Staden, Outjo, und G. M. Wahl, Windhoek.
WASSERKARNEVAL IN HARDAP
Mariental — Der Wasserkarneval, der am Samstag auf dem Hardap-Stausee stattfindet, wirft seine Schatten voraus. Dirk Thiart, der Verbindungssekretär des Ministers für das Wasserwesen, S. P. Botha, ist bereits in Hardap eingetroffen, desgleichen der Koordinator der Regierung für die fünf großen südafrikanischen Wasserfeste im Wasserjahr 1970, J. C. Cloete. Der Minister wird am Samstag früh mit einem Hubschrauber in Hardap eintreffen. Zurzeit werden von der Wehrmacht 70 Zelte aufgeschlagen. Funkwagen und Generatoren haben ihre Standorte unter den schattenspendenden Bäumen eingenommen. Für 5 000 Zuschauer sind Sitzplätze auf den Tribünen vorhanden. Eine Hercules der südafrikanischen Luftwaffe wird 180 Teilnehmer an dem Wasserkarneval nach Mariental bringen. Rennboote werden Geschwindigkeiten bis zu 160 Stundenkilometern entwickeln. Umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen sind für den Fall, dass ein Teilnehmer oder Besucher in Wassernot gerät, getroffen worden. Fast zehn Tonnen Nahrungsmittel und die entsprechenden Getränkemengen sind bereits bestellt, um Besucher und Teilnehmer zu verpflegen. Zu den Höhepunkten werden die Vorführungen der Fallschirmspringer und verschiedener Wassersportklubs aus der Republik gehören.
KEIN SCHWEIZER ASYL FÜR OJUKWU
Bern — Die schweizerische Regierung hat ein Gesuch des früheren Biafra-Führers, Odumegwu Ojukwu, ihm, seinen Angehörigen und seiner Dienerschaft Asyl in der Schweiz zu gewähren, abgelehnt. Ojukwu wollte sich am Genfer See in der französischsprachigen Schweiz niederlassen. Bundeskanzler Dr. Karl Huber erklärte, eine genaue Prüfung habe ergeben, dass Ojukwu immer noch Gelegenheit habe, an der Elfenbeinküste zu leben. Er befinde sich also in keiner Gefahr, und es bestehe daher kein Grund, das Asylrecht anzurufen. Sollte sich die Lage ändern, werde die Regierung den Fall von neuem prüfen. Die nigerianische Regierung hatte die Schweiz ersucht, Ojukwu den Aufenthalt zu verweigern. Die Schweizer Behörden ließen sich in ihrem Entscheid nicht von dem nigerianischen Gesuch beeinflussen.
WICHTIGES IN KÜRZE
Lusaka — Die beiden südafrikanischen Angler, Keith Ascot-Evans und Patrick Taylor, die aus Mangel an Treibstoff in ihrem Boot im Karibasee in sambische Gewässer abgetrieben worden waren, mussten am Dienstag in Lusaka zum zweiten Mal vor Gericht erscheinen, doch wurde ihr Fall nochmals vertagt. Die nächste Verhandlung findet am Donnerstag statt. Die rhodesische Regierung hat dazu eine Erklärung herausgegeben, in der es heißt, dass sie seinerzeit, als ein sambischer Korporal am Karibadamm irrtümlicherweise auf die rhodesische Seite geriet, diesen sofort wieder über die Grenze zurückgeschickt habe.
Lusaka — Sambia hat sechs Asiaten, die sich mit britischen Pässen auswiesen, als unerwünschte Einwanderer erklärt und sie nach Nairobi zurückgeschickt, wo sie jedoch auch keine Aufenthaltsbewilligung erhalten werden.
Den Haag — Ministerpräsident Jonathan aus Lesotho befindet sich gegenwärtig in Holland, wo er mit König Moshoeshoe Besprechungen über dessen Rückkehr nach Lesotho führt. Der König hatte sich im April nach Holland begeben, weil Jonathan der Meinung war, die Anwesenheit des Königs werde die Normalisierung der politischen Verhältnisse erschweren.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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