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Vor 50 Jahren
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Claudia Reiter
SWANLA WIRBT WEITER ARBEITER

Windhoek — Die bestehenden Regelungen im Hinblick auf die Anwerbung von Arbeitern in Ovamboland sind erneut geprüft worden. Zu diesem Zweck suchte der Vizeminister für Bantuangelegenheiten, Dr. P. Koornhof, in diesen Tagen Windhoek auf. Er führte mit verschiedenen Instanzen in diesem Zusammenhang Verhandlungen. Im Anschluss darauf veröffentlichte er eine Erklärung, in der es heißt, dass ein befriedigendes Arrangement für die Zukunft gemacht werden konnte.

Wie in der Vergangenheit wird SWANLA weiterhin die Anwerbung der Arbeitskräfte innerhalb der Polizeizone vor-nehmen. In dieser Beziehung ändert sich nichts. Arbeitgeber werden auch in Zukunft der SWANLA ihre Anforderungen für Arbeitnehmer einreichen. Der Vizeminister verhandelte auch mit der Südwestafrikanischen Landwirtschaftsunion (SWALU), die sich mit der Neuregelung einverstanden erklärte.

SÜDWESTAFRIKA RESOLUTION

New York — Die Generalversammlung der Vereinten Nationen verurteilte in einer Routine-Resolution die Weigerung Südafrikas, die Administration Südwestafrikas aufzugeben. 95 Länder stimmten für die Resolution, sechs enthielten sich der Stimme, Südafrika and Portugal stimmten dagegen. Stimmenthaltung übten Australien, Botswana, England, Frankreich, die Elfenbeinküste und

SUCHAKTION EINGESTELLT

Pretoria — Die großangelegte Suchaktion nach einer vermissten Düsenmaschine der südafrikanischen Luftwaffe vom Typ „Buccaneer“ ist eingestellt worden. Das kündigte der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Generalleutnant J. P. Verster, nach Konsultationen mit Verteidigungsminister P. W. Botha am Mittwoch in Pretoria an.

Die Düsenmaschine wird seit dem 16. Oktober vermisst. Sie befand sich auf einem Übungsflug von Waterkloof nach Durban. An Bord befanden sich Major S. S. Odendaal und Major P. Webb.

Flugzeuge der Luftwaffe, die in Durban stationiert sind, werden jedoch noch Routineflüge unternehmen, um die Buccaneer zu finden. General Verster erklärte, dass nicht die geringste Spur von der Maschine trotz einer umfassenden Suchaktion gefunden werden konnte.

OPPOSITIONSPARTEI VERBOTEN

Nairobi — Die einzige Oppositionspartei Kenias ist am Donnerstag verboten worden. Das kündigte der Rundfunk Kenias einer Sondermeldung in der mittäglichen Nachrichtensendung an. In der Ankündigung hieß es, die Kenya Peoples' Union sei „für die gute Regierung Kenias gefährlich“ und werde „in zunehmendem Maße subversiv“.

Am Montag wurden die acht KPU-Parlamentsabgeordneten verhaftet und in Polizeigewahrsam genommen oder unter Hausarrest gestellt. Dieser Schritt folgte auf einen Zwischenfall in Kisumu, bei dem elf Menschen getötet und über 70 verletzt wurden, als die Sicherheitspolizei das Feuer auf eine Menschenmenge eröffnete, die Präsident Jomo Kenyatta bedrohte.

In Kenia bereitet man sich auf die ersten Parlaments-wahlen seit der Unabhängigkeit im Jahre 1963 vor. Diese werden voraussichtlich noch vor Juni nächsten Jahres statt-finden.

WAFFENSTILSTAND IM LIBANON

Kairo/Beirut — Seit Mitternacht herrscht zwischen dem Libanon und den palästinischen Befreiungsorganisationen Waffenstillstand. Das Abkommen wurde in Kairo bekanntgegeben, wo durch Vermittlung Präsident Nassers eine Einigung zwischen dem Oberkommandierenden der libanesischen Armee, General Emile Bustani, und dem Chef des Kommandos, Yasser Arafat, zustande gekommen war. Beide Unterhändler hatten zuerst Unterredungen mit Präsident Nasser, der schon vorher mit dem Kanzler des libanesischen Außenministeriums, Tewfik Shatila, gesprochen hatte. Auch der irakische stellvertretende Ministerpräsident und Innen-minister General Saleh Mandi Ammash, der nach Kairo gekommen war, hatte sich eingeschaltet und mit Präsident Nasser über die Möglichkeiten zur Lösung der Krise gesprochen.

“HUMANITÄRE GESTE” SÜDVIETNAMS

Saigon — Südvietnams President Nguyen Van Thieu hat am. Mittwoch im Namen seiner Regierung eine Amnestie erlassen. Etwa 310 politische Haftlinge unter ihnen der inhaftierte buddhistische Jugendführer Thich Thiele Minh — wurden freigelassen. Die Ankündigung der Amnestie erfolgte anlässlich eines südvietnamesischen Nationalfeiertages. Zuvor hatte die Regierung 88 Vietkong-Kriegsgefangenen die Freiheit geschenkt, Dieser Akt der Regierung wurde von einem Sprecher als „eine humanitäre Geste beschrieben.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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