Vor 50 Jahren
4. Januar 1967
U Thant, Goldberg und SWA
New York (AZ/SAPA/Reuter) – Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, U Thant, sowie der ständige UNO-Botschafter der Vereinigten Staaten, Arthur J. Goldberg, führten gestern in New York Gespräche über das Südwestafrika-Problem. Über den Inhalt der Gespräche wurde nichts bekannt. Nach der Unterredung erklärte Goldberg vor der Presse, die Vereinigten Staaten hätten noch nicht ihren Vertreter für das Südwestafrika-Komitee ernannt. Das SWA-Komitee soll aus 14 Ländern bestehen und Mittel und Wege vorschlagen, wie die Vereinten Nationen die direkte Verantwortung für die Verwaltung Südwestafrikas übernehmen können. Außer den Vereinigten Staaten hat auch die Tschechoslowakei noch nicht ihren Vertreter für den SWA-Ausschuss ernannt.
Am 27. Oktober beschloß die Generalversammlung der Vereinten Nationen, das Mandat Südafrikas über Südwestafrika zu beenden und einen 14köpfigen Ausschuss einzusetzen, der bis spätestens zum April berichten soll, wie die Vereinten Nationen die Verantwortung für die Verwaltung Südwestafrikas übernehmen können. Die Zusammenstellung des Ausschusses machte erhebliche Schwierigkeiten. Am 21. November gelang es dem Präsidenten der Generalversammlung, das Komitee aus folgenden Ländern zusammenzustellen: USA, UdSSR, Äthiopien, Japan, Nigeria, Pakistan, Senegal, Vereinigte Arabische Republik, Kanada, Italien, Finnland, Mexiko, Chile und Tschechoslowakei. Nach dem ursprünglichen Plan soll die Generalversammlung im April zu einer Sondersitzung einberufen werden, um den Bericht des SWA-Komitees in Empfang zu nehmen.
4. Januar 1967
Schweiz bleibt strikt neutral
Salisbury (AFP) – In Salisbury halten sich hartnäckig Gerüchte, nach denen die rhodesische Tabakernte von einem Schweizer Konsortium verkauft werde. Die Hälfte der Ernte des Jahres 1966 sei bereits abgesetzt worden. Weder von Schweizer noch rhodesischer Seite erfolgte bisher ein Dementi.
Seit Beginn der Sanktionen gegen Rhodesien werden keine offiziellen Angaben über die hauptsächlichen Exporte des Landes gemacht. Die Schweiz ist nicht Mitglied der Vereinten Nationen, die Zwangssanktionen gegen Rhodesien beschlossen. In Bern richteten zwei Mitglieder des Schweizer Parlaments Anfragen an die Regierung im Zusammenhang mit dem UNO-Beschluß gegen Rhodesien. Von Regierungsseite wurde geantwortet, daß die Schweizer die Regierung Smith seit der Ausrufung der Unabhängigkeit nicht anerkenne. Die Schweizer konsularische Vertretung in Salisbury werde jedoch beibehalten. Die Haltung der Schweizer Regierung gegenüber Rhodesien sei strikt neutral. Die Schweiz könne daher nicht zulassen, daß sie zur Umgehung der Sanktionen mißbraucht werde. Die Regierung habe im Übrigen rhodesische Guthaben in der Schweiz blockiert. Die Regierung sei jedoch nicht in der Lage, die Geschäftsbeziehungen privater Unternehmen in der Schweiz zu limitieren.
4. Januar 1967
Neujahrsbotschaft der VNSWP
Windhoek (AZ). Der Führer der VNSWP (Verenigde Suidwes Party), Advokat J. P. Niehaus, hat in seiner Neujahrsbotschaft unter anderem gesagt, daß die Bevölkerung von Südwest entschlossen sein, Gesetz und Ordnung im Lande beizubehalten und mit der Erziehungsaufgabe zum Vorteil aller Einwohner des Landes fortzufahren. Niehaus sagte: „Wir dürfen die Gefahr nicht unterschätzen und müssen uns auf schwierige Zeiten geistig vorbereiten. Gleichzeitig dürfen wir in der Welt kein Mißverständnis darüber auftreten lassen, daß wir gekommen sind, um hier in diesem Lande zu bleiben. Wir beabsichtigen nicht zum Rückzug zu blasen und Rassenselbstmord zu verüben.“
Weiter heißt es in der Niehaus-Botschaft: „Südwest hat geglaubt, daß das Jahr 1966 ein Jahr der Entscheidung werden würde und daß das Ende der Unsicherheit über die
Zukunft erreicht würde. Das Jahr
ist jedoch zu Ende gegangen, ohne daß die Unsicherheit ausgeräumt wurde. Die Vereinten Nationen haben beschlossen, Südafrikas Macht über unser Land zu beenden. Die UNO hat ein Komitee angestellt, das einen Bericht vorlegen soll, wie die Administration des Landes übernommen werden soll.“
U Thant, Goldberg und SWA
New York (AZ/SAPA/Reuter) – Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, U Thant, sowie der ständige UNO-Botschafter der Vereinigten Staaten, Arthur J. Goldberg, führten gestern in New York Gespräche über das Südwestafrika-Problem. Über den Inhalt der Gespräche wurde nichts bekannt. Nach der Unterredung erklärte Goldberg vor der Presse, die Vereinigten Staaten hätten noch nicht ihren Vertreter für das Südwestafrika-Komitee ernannt. Das SWA-Komitee soll aus 14 Ländern bestehen und Mittel und Wege vorschlagen, wie die Vereinten Nationen die direkte Verantwortung für die Verwaltung Südwestafrikas übernehmen können. Außer den Vereinigten Staaten hat auch die Tschechoslowakei noch nicht ihren Vertreter für den SWA-Ausschuss ernannt.
Am 27. Oktober beschloß die Generalversammlung der Vereinten Nationen, das Mandat Südafrikas über Südwestafrika zu beenden und einen 14köpfigen Ausschuss einzusetzen, der bis spätestens zum April berichten soll, wie die Vereinten Nationen die Verantwortung für die Verwaltung Südwestafrikas übernehmen können. Die Zusammenstellung des Ausschusses machte erhebliche Schwierigkeiten. Am 21. November gelang es dem Präsidenten der Generalversammlung, das Komitee aus folgenden Ländern zusammenzustellen: USA, UdSSR, Äthiopien, Japan, Nigeria, Pakistan, Senegal, Vereinigte Arabische Republik, Kanada, Italien, Finnland, Mexiko, Chile und Tschechoslowakei. Nach dem ursprünglichen Plan soll die Generalversammlung im April zu einer Sondersitzung einberufen werden, um den Bericht des SWA-Komitees in Empfang zu nehmen.
4. Januar 1967
Schweiz bleibt strikt neutral
Salisbury (AFP) – In Salisbury halten sich hartnäckig Gerüchte, nach denen die rhodesische Tabakernte von einem Schweizer Konsortium verkauft werde. Die Hälfte der Ernte des Jahres 1966 sei bereits abgesetzt worden. Weder von Schweizer noch rhodesischer Seite erfolgte bisher ein Dementi.
Seit Beginn der Sanktionen gegen Rhodesien werden keine offiziellen Angaben über die hauptsächlichen Exporte des Landes gemacht. Die Schweiz ist nicht Mitglied der Vereinten Nationen, die Zwangssanktionen gegen Rhodesien beschlossen. In Bern richteten zwei Mitglieder des Schweizer Parlaments Anfragen an die Regierung im Zusammenhang mit dem UNO-Beschluß gegen Rhodesien. Von Regierungsseite wurde geantwortet, daß die Schweizer die Regierung Smith seit der Ausrufung der Unabhängigkeit nicht anerkenne. Die Schweizer konsularische Vertretung in Salisbury werde jedoch beibehalten. Die Haltung der Schweizer Regierung gegenüber Rhodesien sei strikt neutral. Die Schweiz könne daher nicht zulassen, daß sie zur Umgehung der Sanktionen mißbraucht werde. Die Regierung habe im Übrigen rhodesische Guthaben in der Schweiz blockiert. Die Regierung sei jedoch nicht in der Lage, die Geschäftsbeziehungen privater Unternehmen in der Schweiz zu limitieren.
4. Januar 1967
Neujahrsbotschaft der VNSWP
Windhoek (AZ). Der Führer der VNSWP (Verenigde Suidwes Party), Advokat J. P. Niehaus, hat in seiner Neujahrsbotschaft unter anderem gesagt, daß die Bevölkerung von Südwest entschlossen sein, Gesetz und Ordnung im Lande beizubehalten und mit der Erziehungsaufgabe zum Vorteil aller Einwohner des Landes fortzufahren. Niehaus sagte: „Wir dürfen die Gefahr nicht unterschätzen und müssen uns auf schwierige Zeiten geistig vorbereiten. Gleichzeitig dürfen wir in der Welt kein Mißverständnis darüber auftreten lassen, daß wir gekommen sind, um hier in diesem Lande zu bleiben. Wir beabsichtigen nicht zum Rückzug zu blasen und Rassenselbstmord zu verüben.“
Weiter heißt es in der Niehaus-Botschaft: „Südwest hat geglaubt, daß das Jahr 1966 ein Jahr der Entscheidung werden würde und daß das Ende der Unsicherheit über die
Zukunft erreicht würde. Das Jahr
ist jedoch zu Ende gegangen, ohne daß die Unsicherheit ausgeräumt wurde. Die Vereinten Nationen haben beschlossen, Südafrikas Macht über unser Land zu beenden. Die UNO hat ein Komitee angestellt, das einen Bericht vorlegen soll, wie die Administration des Landes übernommen werden soll.“
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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