Vor 50 Jahren

DEMONSTRATION IN OWAMBOOndangwa - Heute Vormittag fand in Owambo eine friedliche Demonstration von etwa 500 Schülern dreier Schulen, darunter Ongwediva, statt. Der Zug bewegte sich nach Ondangwa. Hier sollte dem Generalkommissar und dem Vorsitzenden der Exekutive von Owambo, Oshona Shiimi, ein Schreiben überreicht werden. Da sich beide Adressaten nicht in Ondangwa befanden, wurde der Brief Hauptdirektor Lubbe überreicht, der die Schreiben weiterleitet. Ohne weitere Vorkommnisse löste sich der Demonstrationszug auf. Der InhaIt der Schreiben ist bisher nicht bekannt. Es wird angenommen, dass er zum Teil im Tenor der Kirchenerklärungen gehalten ist. ABBRUCH DIPLOMATISCHER BEZIEHUNGEN Kairo - Wie der Rundfunk in Khartum mitteilte, hat die sudanesische Regierung ihre Botschafter in der Sowjetunion und Bulgarien abberufen. In beiden Staaten war der im Sudan herrschende „blutige Terror“, dem führende Kommunisten zum Opfer gefallen sind, scharf verurteilt. Die Regierung bezeichnete dies als Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Sudans; sie drohte bereits letzte Woche mit dem Abbruch der Beziehungen. HERZ-LUNGEN-PATIENT ÜBERLEBTE DIE ERSTE WOCHE Kapstadt - Adrian Herbert lebt nun bereits eine Woche lang mit einem neuen Herz und zwei Lungen, die ihm Prof. Christian Barnard am 25. Juli eingesetzt hatte. Am letzten Mittwoch überstand der Patient eine Krise, die infolge Atmungsstörungen eingetreten war. Nach dem letzten Bulletin hat sich sein Zustand wieder fortschreitend gebessert. Es bestand hohe Gefahr, dass die neuen Organe abgestoßen werden. Die Ärzte konnten Herbert, einem Farbigen, das Leben mit starken Dosen Cortison retten. HEUTE ABFLUG ZUR ERDE Houston - Apollo 15 startet an diesem Montag von der Mondoberfläche mit der bisher größten „Mondfracht“ die von Menschen durch das Weltall zur Erde zurückgebracht wurde. Nach der erfolgreichen Landung am Samstag haben die Astronauten David Scott und James Irwin zwei Exkursionen mit ihrem Mondfahrzeug unternommen, die 13 Stunden dauerten und bei denen 47,5 Kilogramm Mondgestein gesammelt wurden. Vor ihrem Start werden sie eine Ausfahrt zu dem Fuss der Apenninenkette unternehmen. 162 TOTE IN JAPAN Tokio - Alle 162 Personen an Bord eines Boeing 727-Flugzeuges kamen ums Leben, als am Freitag ein F-86 Sabre-Düsenjäger mit dem Verkehrsflugzeug zusammenprallte. Das Flugzeug befand sich auf dem Flug von Sapporo auf der nordjapanischen Insel Hokkaido nach Tokio und hatte 155 Passagiere und sieben Besatzungsmitglieder an Bord, als es bei Shizukuishi, 450 Kilometer nördlich von Tokio, von dem Düsenjäger gerammt wurde. Der Pilot des Düsenjägers konnte sich durch Absprung retten. Er liegt im Krankenhaus. Etwa 4000 Personen suchen in einem Umkreis von fünf Kilometer in einer bewaldeten, gebirgigen Gegend nach den Todesopfern. Das Flugzeug explodierte in der Luft und fiel brennend in zwei Teilen auf die Erde. 37 FALLSCHIRMJÄGER GETÖTET Pau - Ein französisches Luftwaffentransportflugzeug ist am Freitag abgestürzt, kurz bevor die Fallschirmjäger zum Absprung ansetzen sollten. Zwei Offiziere waren zum voraus abgesprungen, um die Luftströmungen zu testen, und mussten dann zusehen, wie das Flugzeug brennend abstürzte, wobei alle 37 Fallschirmjäger ums Leben kamen. Es ist das siebente Unglück, das die französische Luftwaffe in diesem Jahr betroffen hat. LUFTSEILBAHN ABGESTÜRZT Alagno Valsesio - Im norditalienischen Winterkurort Alagno Valsesio sind zwei Kabinen einer Luftseilbahn abgestürzt. Die eine Kabine befand sich schon nahe der 1 800 Meter hoch gelegenen Endstation, als sie abstürzte und über den Abhang rollte. Die andere Kabine fiel aus einer Höhe von 15 Metern auf den Boden. Mindestens vier Personen wurden getötet. Die genaue Zahl der Toten und Verletzten steht noch nicht fest. „JUMBO“-NOTLANDUNG S San Franzisko - Ein „Jumbo“-Flugzeug musste in San Franzisko kurz nach dem Start zurückkehren, weil das Radgetriebe eingeklemmt war. Es befanden sich 199 Passagiere und 16 Besatzungsmitglieder an Bord. Bei der Notlandung wurde das Flugzeug von der Landepiste abgedrängt, konnte dann jedoch zum Stehen gebracht werden. Mindestens 15 Personen wurden verletzt. Ein Metallstück riss einem Marineoffizier einen Arm ab. TANKER GESUNKEN Kapstadt - Der in Liberia registrierte Tanker „Alkis“ ist 1 000 Kilometer östlich von Tristan da Cunha gesunken. Drei Wochen lang war versucht worden, den 18500-Tonnen-Tanker zu retten, der eine Ladung im Wert von 280000 Rand an Bord hatte. Der in Durban stationierte Schlepper „Statesman“ löste die Verbindungskabel im letzten Augenblick, kurz bevor der Tanker innerhalb zehn Minuten in den Fluten verschwand.

Vor 50 Jahren

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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