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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1970-10-27
Claudia Reiter
„MIDNIGHT COWBOY”

Windhoek – Im „Odeon“ in Windhoek läuft zur Zeit der Film „Midnight Cowboy“, der in großen Städten der Republik viel Beachtung und gute Kritiken fand. Dies war offenbar der Grund dafür, dass die erste Vorstellung in Windhoek fast ausverkauft war. Die rührselig-brutale Handlung dreht sich um den schlechten guten Midnight Cowboy, einen Allroundstrich, der für seinen todkranken Freund, der ihn auf die schiefe Bahn gebracht hat, anschafft. Die künstlerische Stärke des Films liegt wohl in den angedeuteten Eindeutigkeiten oder umgekehrt, Der Film läuft im Odeon noch bis zum Samstag. In den Hauptrollen Dustin Hoffman und Jon Voight. Personen unter 21 Jahren sind nicht zugelassen.

TANZAM-FEIERN

Daressalam — Der Baubeginn an der Eisenbahnlinie von Daressalam nach dem Kupfergürtel von Sambia wurde am Montag in Anwesenheit der Präsidenten Kaunda und Nyerere sowie des rotchinesischen Außenhandelsministers Fang Yi gefeiert. Eine zweite Feier wird am Mittwoch am andern Ende der Linie, in Kapiri Mposhi in Sambia stattfinden. Kaunda sagte in seiner Rede, der Westen habe es aus politischen Gründen abgelehnt, den Bahnbau zu finanzieren. Die Chinesen hatten sich als die wahren Freunde erwiesen. Der rotchinesische Minister Yi meinte, solange die drei Nationen zusammenstünden, werde der Imperialismus keinen Erfolg haben. Er wünschte Tansania und Sambia neue and noch erfolgreichere Siege „über die Kräfte des Imperialismus und des Kolonialismus“, um die nationale Unabhängigkeit wahren und die nationalen Wirtschaften entwickeln zu können.

WICHTIGES IN KÜRZE

London — Der sowjetische Außenminister Andrej Gromyko ist am Montag in London eingetroffen, wo er den ersten offiziellen Besuch seit fünf Jahren macht. Gromyko hatte bereits in New York Gelegenheit, mit dem britischen Außenminister Sir Alec Douglas-Home zu sprechen. Die Gespräche werden zwei Tage dauern. Gromyko wird am Donnerstag nach Moskau zurückkehren.

Washington — Präsident Nixon hatte am Montag eine zweistündige Unterredung mit dem rumänischen Präsidenten Nicolae Ceausescu. Wie der Sprecher des Weißen Hauses erklärte, wurden die rumänisch-amerikanischen Wirtschaftsbeziehungen, die Lage im Nahen Osten, die Sicherheit Europas, die Lage in Indochina und die Ost-Westbeziehungen besprochen.

NUJOMA „NAMIBISCHE FORDERUNGEN“

New York — Sam Nujoma, Präsident der militanten SWAPO, trat vor dem Treuhand-Komitee der UNO als Petent auf und erklärte, Südafrika habe Südwestafrika in einen Polizeistaat verwandelt. Über 1 000 „Patrioten“ saßen in Gefängnissen. Menschen würden von ihrem Land weggeholt und in Konzentrationslager geworfen. Selbst Wasserquellen seien vergiftet worden. Nujoma beschuldigte Frankreich, England, die USA, Westdeutschland, Belgien, Italien und die Schweiz, Pretoria zu unterstützen. So kämpfen die Südwestafrikaner nicht nur gegen die südafrikanischen Streitkräfte, sondern auch indirekt gegen die westlichen Länder, meinte der Swapo-Präsident.

URAN AUS SWA ODER AUSTRALIEN?

Bonn — Die Beteiligung bundesdeutscher Firmen an der Gewinnung und Verarbeitung von Uran im Konzessions-gebiet der Bossing Uranium Company hangt in der Schwebe. Ein Konsortium von vier deutschen Großfirmen, angeführt von der Deutschen Metallgesellschaft, hat zwar nach wie vor die Absicht, sich mit zehn Prozent an dem Bossing-Unternehmen zu beteiligen. Der Bundesregierung Brandt/ Scheel sind jedoch offensichtlich Bedenken gekommen, eine solche Beteiligung finanziell zu unterstützen.

Entwicklungshilfe-Minister Eppler hatte bereits kurzem erklärt, dass er gegen eine Unterstützung des Südwestafrika-Projekts im bundesdeutschen Kabinett stimmen werde. Sambias Präsident Kenneth Kaunda hatte im Rahmen seines jüngsten Bonn-Besuchs erneut gegen die Beteiligung bundesdeutscher Firmen mit Regierungsbürgschaften am Bau des Cabora-Bassa-Projekts protestiert. Offenbar ist bei dem Gespräch mit Bonn auch das Uran-Projekt zur Sprache gekommen.

SUCHAKTION KANADISCHER ARMEE-EINHEITEN

Montreal — Kanadische Armee-Einheiten durchkämmten am Montagmittag die westlichen und nordwestlichen Regionen Quebecs, in der Hoffnung, dabei auf etwaige Unterschlüpfe der franko-kanadischen Separatistengruppe „Befreiungsfront von Quebec“ zustoßen. Obwohl den Suchaktionen nach Angaben aus gewöhnlich gut unterrichteten Quellen nicht der erhoffte Erfolg zuteil geworden sei, sollen künftig auch andere Gebiete Quebecs systematisch durchsucht werden.

Dagegen gelang es der Polizei, drei weitere verdächtige und anscheinend in enger Verbindung mit der Befreiungsfront stehende Personen zu verhaften. Die drei Verhafteten hatten sich der illegalen Flugblattverteilung — es handelte sich dabei um Literatur der Befreiungsfront — schuldig gemacht. Wie ein Polizeisprecher jedoch zu verstehen gab, handele es sich bei den Personen nicht um die in Zusammenhang mit der Ermordung des Arbeitsministers Pierre Laporte auf der Fahndungsliste der Polizei geführten Flüchtigen, von denen nach wie vor noch jede Spur fehlt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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