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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1971-06-11
Claudia Reiter
KARIBIB BIS STANDARD 10?

Karibib — „Der Sonnenspiegel“, das Mitteilungsblatt der Privatschule Karibib, veröffentlicht in seiner jüngsten Ausgabe Auszüge aus einer Rede des ersten Vorsitzenden des Schulvereins V. Rodenwoldt, in der er sich mit der Zukunft der Schule befasst. Trotz erheblicher Schwierigkeiten sei der Aufbau bis Standard 10 die beste Lösung.

In dem Bericht des „Sonnenspiegels“ heißt es unter anderem:

Rodenwoldt wies auf die schwierige Lage hin, in der sich die Privatschule befindet, seit das Standard-8-Abschlussexamen abgeschafft wurde. Eng verbunden mit den dadurch entstandenen Problemen sei die Frage, wieweit künftig mit der finanziellen Unterstützung der südwestafrikanischen Administration und der Bundesrepublik Deutschland zu rechnen sei. Eine annähernd richtige Prognose zu stellen, sei wohl kaum möglich.

FLUGVERBINDUNG NACH JAPAN?

Windhoek — Japan Air Lines wollen ab 1973 erstmals Afrika anfliegen. Der Flug soll von Tokio über Hongkong, Bangkok und Bombay nach Nairobi führen. Dies gab der Geschäftsführer für Südafrika von Japan Airlines, Anthony Speir, der zurzeit in Windhoek weilt, bekannt. Speir gab der Hoffnung Ausdruck, dass es JAL gelingen werde, die Flugroute von Nairobi nach Johannesburg weiterzuführen.

GROSSRAZZIA IM OWAMBOCOMPOUND

Windhoek — Die südafrikanische Polizei hat heute in den frühen Morgenstunden in dem Ledigenheim für Ovambo in Katutura mit einer größeren Einheit und mit Hilfe der gesamten städtischen Polizei eine Großrazzia durchgeführt. Über 800 Einwohner des Ledigenheimes wurden verhaftet, weil sie entweder nicht im Besitz einer Arbeitserlaubnis, Wohnerlaubnis für Windhoek oder im Besitz mutmaßlichen Diebesgutes usw. waren. Die Razzia begann in den frühen Morgenstunden und dauerte bis in den späten Vormittag. Es kam dabei zu keinerlei Zwischenfällen.

RHODESIEN VERURTEILT TERRORISTENHILFE

Salisbury — Das rhodesische Parlament hat auf Antrag des Justizministers Desmond Lardner-Burke beschlossen, den am 5. November 1965 kurz vor der Unabhängigkeitserklärung proklamierten Notstand, der immer wieder verlängert wurde, angesichts der verstärkten Hilfe des Auslandes, besonders der westlichen Welt, für die Terroristen ab 26. Juni für weitere zwölf Monate in Kraft zu behalten. Es sei bis jetzt nicht möglich gewesen, den Notstand aufzuheben, erklärte Lardner-Burke im Parlament. Die gleichen zwei Hauptgründe, die vor einem Jahr zur Verlängerung angeführt wurden, seien immer noch ausschlaggebend: die Bedrohung durch terroristische Infiltrationen aus Sambia und das Weiterbestehen der UNO-Sanktionen gegen die Wirtschaft Rhodesiens. Obwohl im letzten Berichtsjahr keine Terroristen über die Grenze gekommen seien, bestehe die Gefahr weiter, solange es Terroristenlager in Sambia und Tansania gebe.

KEINE EINREISE FÜR RHODESIENS SPORTLER

Bonn/Salisbury — Ein gemischtrassiges Kontingent rhodesischer Leichtathleten, das nach Westdeutschland eingeladen worden war, hat keine Einreiseerlaubnis erhalten. Das gab das Auswärtige Amt in Bonn am Donnerstag bekannt. Ein Sprecher des Amtes erklärte dazu, dass die Bundesrepublik Deutschland sich strikt an die Resolution des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen von 1968 halte, nach der allen Inhabern rhodesischer Pässe die Einreise verboten wird. Ausnahmen werden nur aus humanitären Gründen gemacht, fügte der Sprecher hinzu.

Ein 14-köpfiges Leichtathletenkontingent sollte im Südheide-Leichtathletikzentrum in der Nähe Hannovers am kommenden Mittwoch mit westdeutschen Sportlern konkurrieren. Im vergangenen Jahr waren Südheider Leichtathleten in Rhodesien zu Gast. Unter afrikanischen Nationen führte das zu lautstarken Protesten.

SÜDAFRIKAS ZUCKERQUOTE GERETTET

Washington — Das Repräsentantenhaus hat mit 213 gegen 166 Stimmen jeden Zusatz zu der neuen Zuckerakte, die drei Jahre in Kraft bleiben wird, abgelehnt. Damit wurden alle Versuche zunichte, mit einem Zusatzantrag Südafrikas zugeteilte Importquote von 60 000 Tonnen Zucker zu streichen. Es besteht nun kein Zweifel mehr, dass das Haus die Zuckerakte annehmen wird. Die Apartheidsgegner haben allerdings noch eine Chance im Senat, wo Senator Edward Kennedy (Demokrat, Massachusetts) versuchen will, Afrika von der Liste der Zuckerlieferanten zu streichen. Der Vorsitzende des landwirtschaftlichen Komitees im Repräsentantenhaus, W. R. Poage (Demokrat, Texas), sprach sich gegen jede Änderung der Zuteilungen aus, da sonst das sorgsam ausgearbeitete System der Zuckerquoten aus dem Gleichgewicht gebracht würde. Das Gesetz tritt im Dezember in Kraft. Zum ersten Mal erhalten und auch andere Afrikastaaten Zuckerquoten, wie Malawi und Uganda, die je 15 000 Tonnen Zucker liefern können.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-15

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