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Vor 50 Jahren
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Nina Cerezo
12. Oktober 1967

Volksversammlung der Herero

Windhoek (AZ) – Hauptbantukommissar R. L. Eaton hat alle interessierten Herero zu einer Volksversammlung am 24. Oktober in Okakarara (Waterberg-Ost) eingeladen. Die Besprechungen in Okakarara sollen eine Woche, vom 23. bis zum 28. Oktober, dauern. Hauptbantukommissar Eaton will den Herero in Okakarara eine Botschaft des Ministers für Bantuverwaltung und –entwicklung sowie Bantuerziehung übermitteln; ferner wird der Generalkommissar für die Nichtweißen in Südwestafrika, Dr. M. J. Olivier, zu den Herero sprechen. An die Arbeitgeber ist der Appell gerichtet worden, den bei ihnen beschäftigen Herero vom 23. bis 28. Oktober freizugeben. Es werden auf der Volksversammlung sehr wichtige Angelegenheiten der Zukunft der Herero-Bevölkerung besprochen und beschlossen.

Am 5. Oktober hat der Hauptbantukommissar in seiner Dienststelle bereits in dieser Angelegenheit eine Unterredung mit Clemens Kapuuo, Rev. Bartholomeus Karuaera, George Kaembo und Petrus Tjijombo gehabt. Die vier Herero sind Mitglieder des Rates von Hosea Kutako. Bantukommissar Eaton hat sie gebeten, Häuptling Hosea Kutako über die beabsichtigte Volksversammlung zu unterrichten und ihn dazu einzuladen, falls er die Teilnahme trotz seines hohen Alters und seines angegriffenen Gesundheitszustandes wünscht. Die Mitglieder des Chefrates sind auch persönlich zu der Volksversammlung eingeladen.

Wie Clemens Kapuuo heute vormittag in einem Gespräch mit der AZ erklärte, habe Häuptling Hosea Kutako und sein Rat beschlossen, an der Volksversammlung in Okakarara nicht teilzunehmen. Als Begründung führte er an, daß der Wunsch nach einer Volksversammlung von Hereros ausgegangen sei, die von Hosea Kutako und seinem Rat nicht als Hereroführer angesehen werden.

Wie die AZ erfährt, ist der Wunsch nach einer Volksversammlung der Herero von verschiedenen Herero-Häuptlingen und Ratsmännern und vor allem von den Mbanderus unter Munjuku II ausgesprochen worden. Insgsamt stellen die Herero und Mbanderu mit etwa 40000 Stammesangehörigen 6,56 Prozent der Gesamtbevölkerung Südwestafrikas.

12. Oktober 1967

Wieder Petenten vor der UNO

New York (AZ-SAPA-Reuter) – Der Treuhandausschuss der Generalversammlung der Vereinten Nationen hat gestern gegen den Protest Südafrikas und Portugals beschlossen, Petenten aus Südwestafrika und Portugiesisch-Guinea anzuhören. Der südafrikanische Delegierte, A. L. Hattingh, protestierte im Treuhandausschuß gegen die Absicht der Anhörung von Petenten und erklärte, daß weder die Satzung des Völkerbundes noch die Charta der Vereinten Nationen die Möglichkeit zuließen, Petenten aus Südwestafrika anzuhören. Südafrika hat stets Einwände gegen die Anhörung von Petenten erhoben und den Ausführungen der Petenten nicht zugehört.

Wie bereits üblich, kam es nach dem südafrikanischen Protest zu Ausfällen verschiedener Delegierter gegenüber Südafrika. Der Vertreter Tansanias erklärte: „Der sogenannte südafrikanische Delegierte hat nicht das Recht, für die Millionen des südwestafrikanischen Volkes zu sprechen.“ Offensichtlich war er sich nicht über die Bevölkerungsziffern im Klaren.

Gegen den Protest billigte der Treuhandausschuß Gesuche um Anhörung von Jakob Kuhangua, Generalsekretär der South West Africa Peoples´ Organisation (SWAPO), Nathaniel Mbaeva und Mburumba Kerina. Die letzteren beiden Petenten geben vor, die South West Africa National United Front (SWANUF) zu vertreten. Eine derartige Organisation gibt es in Südwestafrika nicht. Der weiße anglikanische Geistliche Michael Scott will ebenfalls als südwestafrikanischer Petent auftreten. Er war 1954 kurzfristig in Südwestafrika.

Zwei Petenten, Zedekia Ngavirue und Markus Kooper, haben vor dem Treuhandausschuß vorbereitete Erklärungen verlesen. Ngavirue trat als Sprecher der South West Africa National Union (SWANU) auf, während Markus Kooper die in SWA nicht existierende South West Africa United National Independence Organisation zu vertreten vorgab. Die übrigen professionellen Petenten, die bei der Sondersitzung in New York anwesend waren, SWAPO-Präsident Sam Nujoma sowie Nathaniel Mbaeva und Mburumba Kerina, saßen auf den Zuhörerrängen, beteiligten sich aber nicht an dem Auftreten Ngavirues und Koopers.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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