Vor 50 Jahren
1970-08-05
BRANDBERGEXPEDITION ERFOLGLOS
Windhoek — Die Suche im Brandbergmassiv nach gewissen Vermessungsinstrumenten und einem Heliographen, die im August 1914 unmittelbar nach der Mobilmachung in Felsspalten versteckt worden waren, ist am Montag erfolglos verlaufen. Der Landmesser Claus Burfeindt hatte seinerzeit als Mitglied der Schutztruppe den Auftrag, den Brandberg zu vermessen. Während dieser Vermessungsarbeiten erreichte Burfeindt und seine Gruppe die Nachricht vom Ausbruch des Ersten Weitkrieges. Sämtliche Instrumente wurden versteckt.
Nach 56 Jahren ist dem heute 80-jahrigen Claus Burfeindt noch einmal beschieden gewesen, Südwestafrika zu besuchen. Diese Gelegenheit wollte er nicht vorbeigehen lassen, wiederum den Brandberg aufzusuchen, um dort unter Umständen nach den versteckten Instrumenten zu suchen. Trotz seines hohen Alters scheute er nicht die Anstrengungen eines Ausflugs zum Brandbergmassiv, der in Gesellschaft des Bergsteigerklubs der Privatschule Karibib unternommen wurde.
OHNE VERTRAG ZURÜCKGEKEHRT
Pretoria — Der Hauptgeschäftsführer der Iscor, J. P. Coetzee, ist ohne den Eisenerz-Lieferungsvertrag, der einen Wert von 120 Millionen Rand im Jahr darstellen sollte, aus Japan zurückgekehrt. Bei seiner Abreise hatte Coetzee gesagt, er werde mit dem fertigen Vertrag zurückkommen. Südafrika will Japan jährlich zwischen 10 und 15 Millionen Tonnen Eisenerz verkaufen. Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Eisenerzdepartementes der Nippon Steel Corporation erklärte, die Verhandlungen, die eine Woche dauerten, hätten noch zu keinem Vertragsabschluss geführt. Bei der Iscor nimmt man an, dass die Verhandlungen nicht abgebrochen worden seien. Die Japaner versuchten ein taktisches Manöver, um vielleicht bessere Bedingungen zu er-halten.
TANSANIA, KENIA UND UGANDA KONFERIEREN
Nairobi — Die Außenminister von Tansania, Kenia und Uganda diskutierten auf einer dreistündigen Konferenz die möglichen britischen Waffenheferungen an Südafrika. Es wurde kein Kommuniqué ausgegeben, und man nimmt an, dass die Außenminister heute nochmals zusammentreten werden. Die gegenwärtigen Beratungen setzen die Verhandlungen fort, die bereits vor zwei Wochen stattgefunden hatten.
NERVENGAS IM ATLANTIK VERSENKT
Washington — Die amerikanische Armee wird in Kürze 2 675 Tonnen Nervengas aus dem Zweiten Weltkrieg im Atlantischen Ozean versenken. Wie ein Armeesprecher mitteilte, werden die in Beton eingeschlossenen Gasgranaten vor der Küste Floridas versenkt werden, wo die Wassertiefe rund 4 800 m beträgt. Nach umfangreichen Untersuchungen und Tests hat das amerikanische Gesundheitsministerium die Möglichkeit ausgeschlossen, dass die Granaten rosten und das Gas ausströmen könnte.
Inzwischen hat der Gouverneur von Florida, Claude Kirk, zu verstehen gegeben, er werde alles in seiner Macht Stehende tun, um die Versenkung der Gasgranaten vor der Küste Floridas zu verhindern. Eine ähnliche Protestnote der Bermudainseln ist inzwischen bei dem amerikanischen Außenministerium eingegangen.
SÜDWESTER BEKOMMEN PERSONALAUSWEIS
Kapstadt — Der Volksrat verabschiedete am Dienstag das Gesetz über Personalausweise für die Einwohner Südwestafrikas in dritter Lesung mit 93 zu 43 Stimmen. Im Namen der Vereinigten Partei erklärte der Abgeordnete J. D. da P. Basson (Bezuidenhout), seine Partei sei gegen dieses Gesetz aus den im Laufe der Debatte bereits genannten Gründen, auch wenn diese Maßnahmen nicht so scharf und unbeugsam wie ihr Pendant in der Republik sei, müsse die Opposition dennoch ihre Stimme dagegen erheben. Basson fügte hinzu, dass dieses Gesetz den Gedanken der Vereinigten Partei über Personalausweise sehr nahekomme. Das Gesetz, wie es in Südwestafrika gelten werde, verweise in keiner Form auf die Rassenzugöhrigkeit oder Hautfarbe der Menschen im Lande. In Vergleich zu dem Gesetz über das Bevölkerungsregister in Südafrika wäre dies eine bedeutsame Entwicklung.
BRITANNIEN LIEFERT RADARAUSRÜSTUNG
London — Hohe britische Beamte gaben am Dienstag zu, dass der ehemalige Ministerpräsident Harold Wilson den Verkauf von militärischer Radarausrüstung an Südafrika im Wert von einigen Millionen Rand bewilligt habe. Ein Sprecher des britischen Außenministeriums wies allerdings darauf hin, dass diese Transaktion nicht das Waffenembargo des Weltsicherheitsrates vom Jahre 1963 umgangen habe.
Diese Enthüllung hat den Streit zwischen Wilsons Labour Party und der regierenden Konservativen Partei über die künftigen Beziehungen zu Südafrika noch weiter kompliziert. Die Labour Party ist unerbittlich gegen die Absicht des Ministerpräsidenten Heath, die Waffenlieferungen an Südafrika, wiederaufzunehmen.
NIXON WILL DEN KONGO BESUCHEN
Washington — Präsident Nixon sagte dem Präsidenten Mobutu vom Kongo-Kinshasa, der gegenwärtig in den USA auf Besuch weilt, er werde im Laufe seiner Amtszeit den Kongo besuchen. Sonst verlautete nichts über den Inhalt der Unterredung der beiden Präsidenten. Der Sprecher des Weißen Hauses, Ronald Ziegler, erklärte, der Besuch werde nicht mehr in diesem Jahr stattfinden, jedoch während der Amtszeit des Präsidenten ausgeführt werden. His jetzt hat noch nie ein amtierender amerikanischer Präsident Schwarzafrika besucht. Der einzige, der eine Jagdsafari unternahm, war Theodor Roosevelt, der aber zu jenem Zeitpunkt das Weiße Haus schon verlassen hatte. Nixon forderte seine Landsleute auf, im Kongo zu investieren.
Windhoek — Die Suche im Brandbergmassiv nach gewissen Vermessungsinstrumenten und einem Heliographen, die im August 1914 unmittelbar nach der Mobilmachung in Felsspalten versteckt worden waren, ist am Montag erfolglos verlaufen. Der Landmesser Claus Burfeindt hatte seinerzeit als Mitglied der Schutztruppe den Auftrag, den Brandberg zu vermessen. Während dieser Vermessungsarbeiten erreichte Burfeindt und seine Gruppe die Nachricht vom Ausbruch des Ersten Weitkrieges. Sämtliche Instrumente wurden versteckt.
Nach 56 Jahren ist dem heute 80-jahrigen Claus Burfeindt noch einmal beschieden gewesen, Südwestafrika zu besuchen. Diese Gelegenheit wollte er nicht vorbeigehen lassen, wiederum den Brandberg aufzusuchen, um dort unter Umständen nach den versteckten Instrumenten zu suchen. Trotz seines hohen Alters scheute er nicht die Anstrengungen eines Ausflugs zum Brandbergmassiv, der in Gesellschaft des Bergsteigerklubs der Privatschule Karibib unternommen wurde.
OHNE VERTRAG ZURÜCKGEKEHRT
Pretoria — Der Hauptgeschäftsführer der Iscor, J. P. Coetzee, ist ohne den Eisenerz-Lieferungsvertrag, der einen Wert von 120 Millionen Rand im Jahr darstellen sollte, aus Japan zurückgekehrt. Bei seiner Abreise hatte Coetzee gesagt, er werde mit dem fertigen Vertrag zurückkommen. Südafrika will Japan jährlich zwischen 10 und 15 Millionen Tonnen Eisenerz verkaufen. Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Eisenerzdepartementes der Nippon Steel Corporation erklärte, die Verhandlungen, die eine Woche dauerten, hätten noch zu keinem Vertragsabschluss geführt. Bei der Iscor nimmt man an, dass die Verhandlungen nicht abgebrochen worden seien. Die Japaner versuchten ein taktisches Manöver, um vielleicht bessere Bedingungen zu er-halten.
TANSANIA, KENIA UND UGANDA KONFERIEREN
Nairobi — Die Außenminister von Tansania, Kenia und Uganda diskutierten auf einer dreistündigen Konferenz die möglichen britischen Waffenheferungen an Südafrika. Es wurde kein Kommuniqué ausgegeben, und man nimmt an, dass die Außenminister heute nochmals zusammentreten werden. Die gegenwärtigen Beratungen setzen die Verhandlungen fort, die bereits vor zwei Wochen stattgefunden hatten.
NERVENGAS IM ATLANTIK VERSENKT
Washington — Die amerikanische Armee wird in Kürze 2 675 Tonnen Nervengas aus dem Zweiten Weltkrieg im Atlantischen Ozean versenken. Wie ein Armeesprecher mitteilte, werden die in Beton eingeschlossenen Gasgranaten vor der Küste Floridas versenkt werden, wo die Wassertiefe rund 4 800 m beträgt. Nach umfangreichen Untersuchungen und Tests hat das amerikanische Gesundheitsministerium die Möglichkeit ausgeschlossen, dass die Granaten rosten und das Gas ausströmen könnte.
Inzwischen hat der Gouverneur von Florida, Claude Kirk, zu verstehen gegeben, er werde alles in seiner Macht Stehende tun, um die Versenkung der Gasgranaten vor der Küste Floridas zu verhindern. Eine ähnliche Protestnote der Bermudainseln ist inzwischen bei dem amerikanischen Außenministerium eingegangen.
SÜDWESTER BEKOMMEN PERSONALAUSWEIS
Kapstadt — Der Volksrat verabschiedete am Dienstag das Gesetz über Personalausweise für die Einwohner Südwestafrikas in dritter Lesung mit 93 zu 43 Stimmen. Im Namen der Vereinigten Partei erklärte der Abgeordnete J. D. da P. Basson (Bezuidenhout), seine Partei sei gegen dieses Gesetz aus den im Laufe der Debatte bereits genannten Gründen, auch wenn diese Maßnahmen nicht so scharf und unbeugsam wie ihr Pendant in der Republik sei, müsse die Opposition dennoch ihre Stimme dagegen erheben. Basson fügte hinzu, dass dieses Gesetz den Gedanken der Vereinigten Partei über Personalausweise sehr nahekomme. Das Gesetz, wie es in Südwestafrika gelten werde, verweise in keiner Form auf die Rassenzugöhrigkeit oder Hautfarbe der Menschen im Lande. In Vergleich zu dem Gesetz über das Bevölkerungsregister in Südafrika wäre dies eine bedeutsame Entwicklung.
BRITANNIEN LIEFERT RADARAUSRÜSTUNG
London — Hohe britische Beamte gaben am Dienstag zu, dass der ehemalige Ministerpräsident Harold Wilson den Verkauf von militärischer Radarausrüstung an Südafrika im Wert von einigen Millionen Rand bewilligt habe. Ein Sprecher des britischen Außenministeriums wies allerdings darauf hin, dass diese Transaktion nicht das Waffenembargo des Weltsicherheitsrates vom Jahre 1963 umgangen habe.
Diese Enthüllung hat den Streit zwischen Wilsons Labour Party und der regierenden Konservativen Partei über die künftigen Beziehungen zu Südafrika noch weiter kompliziert. Die Labour Party ist unerbittlich gegen die Absicht des Ministerpräsidenten Heath, die Waffenlieferungen an Südafrika, wiederaufzunehmen.
NIXON WILL DEN KONGO BESUCHEN
Washington — Präsident Nixon sagte dem Präsidenten Mobutu vom Kongo-Kinshasa, der gegenwärtig in den USA auf Besuch weilt, er werde im Laufe seiner Amtszeit den Kongo besuchen. Sonst verlautete nichts über den Inhalt der Unterredung der beiden Präsidenten. Der Sprecher des Weißen Hauses, Ronald Ziegler, erklärte, der Besuch werde nicht mehr in diesem Jahr stattfinden, jedoch während der Amtszeit des Präsidenten ausgeführt werden. His jetzt hat noch nie ein amtierender amerikanischer Präsident Schwarzafrika besucht. Der einzige, der eine Jagdsafari unternahm, war Theodor Roosevelt, der aber zu jenem Zeitpunkt das Weiße Haus schon verlassen hatte. Nixon forderte seine Landsleute auf, im Kongo zu investieren.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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