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Vor 50 Jahren
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1970-07-10
Claudia Reiter
IAN SMITH IN PRETORIA

PRETORIA - Der rhodesische Ministerpräsident Ian Smith und seine Frau sind heute Morgen zu einem privaten Besuch in Pretoria eingetroffen. Während ihres Aufenthaltes in Südafrika sind sie Gäste des südafrikanischen Ministerpräsidenten B. J. Vorster und seiner Frau und werden in „Libertas“ in Pretoria wohnen. Ian Smith ist nach Südafrika gekommen, um sich morgen das Rugby-Spiel zwischen Transvaal und der neuseeländischen Nationalmannschaft in Ellis Park anzusehen. Vorster und rein rhodesischer Amtskollege haben sich das letzte Mal im Mai gesehen, als der südafrikanisch Premier Rhodesien offiziell besuchte.

FRANKREICH UNTERSTÜTZT BONNER OSTPOLITIK

Bonn – Frankreichs Staatspräsident George Pompidou unterstützt die aktuelle Ostpolitik des deutschen Bundeskanzlers Willy Brandt „gegenüber allen Gegnern“. Diese Versicherung hat Pompidou nach den Worten von Regierungssprecher Conrad Ahlers beim ersten Gespräch der beiden Politiker unter vier Augen in Bonn abgegeben. Beide traten dafür ein, im Hinblick auf Westberlin eine feste Haltung zu wahren. Nach Bonner Auffassung, sagte Ahlers, sei Westberlin „in der Obhut der drei Westmachte am besten aufgehoben“.

Pompidou war in Begleitung von Außenminister Maurice Schumann, Finanz- und Wirtschaftsminister Valéry Giscard d'Estaing sowie Wirtschaftsminister Francois Xavier Ortoli zu zweitägigen Konsultationsbesprechungen in die Bundeshauptstadt gekommen. Am Nachmittag kam auch Premierminister Jacques Chaban-Delmas in Bonn an und schaltete sich in das Gespräch Pompidou-Brandt ein.

Die Unterstützung Frankreichs für die Ostpolitik der Bundesregierung ist vorbehaltlos: Der französische Regierungssprecher Leo Haman suchte mit dieser Worten Informationen zu entkräften, dass es trotz der öffentlich bekundeten Zustimmung Reserven von Pariser Seite gegenüber den ostpolitischen Initiativen Bonns gebe. Wer von einer „französischen Bremse“ spreche, befinde sich auf dem Holzweg, sagte Hannon. Es gebe lediglich das gemeinsame Problem des Einbaus der Beziehungen der Bundesrepublik mit verschiedenen osteuropäischen Staaten in die Vierer-Verantwortung für Deutschland im Rahmen der nach Kriegsende getroffenen Abmachungen.

DOCKARBEITERSTREIK

London — Die 47 000 Dockarbeiter in Großbritannien haben beschlossen, am Dienstag in Streik zu treten. Es ist der erste vollständige Dockarbeiterstreik seit 1926, als alle Häfen geschlossen waren und die Regierung schließlich Militär aufbieten musste, um die wesentlichen Dienste aufrechtzuerhalten. Seit Wochen wird verhandelt, doch konnten die Forderungen der Dockarbeiter, die praktisch auf die Verdoppelung der Löhne hinausliefen, nicht erfüllt werden.

Die Arbeitet verlangen ein festes Angebot, bevor sie überhaupt bereit zum Verhandeln sind. Die Dockarbeiter sind mit dem bisherigen Angebot eines garantierten Wochenlohnies von 20 Pfund, ob sie arbeiten oder nicht und mehr, wenn sie arbeiten, nicht zufrieden und fordern einen Wochenlohn von 55 Pfund.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-24

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