Vor 50 Jahren
1971-01-27
HEREROHÄUPTLINGE FÜR KAPUUO
Windhoek - In einer Presseerklärung, die im Namen von zehn Hererohäuptlingen ausgegeben wurde, wird festgestellt, dass sich sämtliche Häuptlinge für Clemens Kapuuo als Führer des Hererovolkes entschieden haben. Vor kurzem hat Frederick Tjamuaha aus Botswana erklärt, er habe das Angebot der Hereros, ihr Führer zu sein, angenommen.
In der jüngsten Verlautbarung der Südwester Hererohäuptlinge heißt es unter anderem, dass sieben Hereros nach Botswana gegangen seien. „Einige dieser Männer waren Mitglieder des Chefrates und wurden aus diesem Rat ausgeschlossen, bevor Hosea Kutako starb. Ehe sie nach Botswana gingen, besuchten die sieben Männer fast alle Eingeborenenreservate in Südwestafrika, die von Hereros bewohnt werden. Sie besuchten Aminuis, Waterberg, Otjituuo, Okondejatu, Otjinene, das östliche Reservat Ovitoto und Otjihorongo. Sie sandten auch Briefe an alle Häuptlinge des Kaokoveldes. Als sie die oben genannten Eingeborenenreservate besuchten, erläuterten sie den Hererohäuptlingen, es sei notwendig, dass einer der Nachkommen Tjamuahas Führer der Hereros in Südwestafrika werde.
RÜCKTRITT DES SWAKOPMUNDER BÜRGERMEISTERS
Swakopmund - Der Swakopmunder Bürgermeister H. M. G. Deetlefs hat am Dienstag sein Amt als Ratsherr niedergelegt. Am Dienstagabend hat er auf Drängen des Swakopmunder Stadtrates seine Einwilligung gegeben, bis zum März, dem Ende seines Amtstermines, im Stadtrat zu bleiben und auch das Amt des Bürgermeisters zu versehen. Deetlefs wurde Ende 1967 zum Bürgermeister der Küstenstadt gewählt und hatte das Amt seither inne. Er ist Leiter der Swakopmunder Grundschule.
Der amtierende Swakopmunder Stadtsekretär H. Pretorius erklärte auf eine Anfrage der AZ heute Vormittag zu der Rücktrittserklärung des Bürgermeisters: „Davon weiß ich nichts. Fragen Sie bitte Ihren Informanten“. Außerdem bedeutete er, nachdem er in Deutsch angesprochen worden war, er möchte in Afrikaans angesprochen werden.
Bürgermeister Deetlefs selbst bestätigte, dass er sein Amt als Ratsherr aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt habe. Er betonte jedoch, dass er nach Rücksprache mit dem Stadtrat übereingekommen wäre, bis zum Ende seines Termines im Amt zu bleiben. Bürgermeister Deetlefs wies außerdem darauf hin, dass er seit geraumer Zeit nicht mehr ganz gesund sei. Die Bürgermeisterwahl findet Mitte März statt.
OBOTE WILL ZURÜCKKEHREN
Daressalam — Der abgesetzte Präsident Ugandas, Dr. Milton Obote, ist in der Hauptstadt Tansanias eingetroffen, wo er mit allen Ehren, die einem. besuchenden Staatsoberhaupt zukommen, empfangen wurde. Obote hatte die erste Nacht nach seiner Rückkehr von Singapur in Nairobi verbracht. Bereits auf dem Flug über den Indischen Ozean hörte er vom Staatsstreich des Generalmajors Idi Amin. Obote erklärte Pressevertretern, in Uganda werde weitergekämpft, und er werde nach Kampala zurückkehren. Hinter dem Putsch stünden ausländische Elemente. Besonders sei Israel dafür verantwortlich, das die Luftwaffe Ugandas ausbilde.
LEICHTE BRISEN HINDERLICH
Kapstadt — Ein sehr leichter Ostwind hat die Segelgeschwindigkeit der Teilnehmer an der Kap-Rio-Regatta sehr stark reduziert, und fast alle Jachten haben ihre bisher kürzesten Entfernungen zurückgelegt. Es fällt ihnen auch schwer, ihre Spinaker mit Wind gefüllt zu halten. Von den größeren Jachten liegen „Graybeard“, „Pen Duick“ und „Stormy“ bei dem leichten Wind relativ gut, während die britische Jacht „Ocean Spirit“ offensichtlich etwas stärkere Brisen benötigt.
Inzwischen hat Kapitän Cousens der „SAS Tafelberg“ alle Jachten gebeten, auf der Ausschau nach brasilianischen Marineschiffen zu bleiben. Diese werden voraussichtlich am Wochenende die Begleitung der Regatta bis nach Rio de Janeiro übernehmen.
BRITISCHES WEISSBUCH ÜBER SIMONSTOWN-ABKOMMEN
London — Premierminister Edward Heath kündigte im Parlament an, dass der Generalstaatsanwalt Sir Peter Rawlinson ein Weißbuch über die Interpretation des Simonstown-Abkommens von 1955 demnächst veröffentlichen werde. Unter diesem Vertrag habe die damalige konservative Regierung Südafrika die Lieferung von maritimen Verteidigungswaffen versprochen. Demgegenüber behauptete der Labourführer Harold Wilson, dass in dem Abkommen keine Klausel über die Lieferung neuer Waffen enthalten sei, sondern nur das Versprechen, Ersatzteile für bereits gelieferte Waffen abzugeben. Wilson begrüßte jedoch die Veröffentlichung eines Weißbuches. Er betonte noch einmal, dass Waffenlieferungen nicht im britischen Interesse seien. Wenn Heath dies doch tue, so werde er zum „Liquidator des Commonwealth“.
ZUCHTSTIER FÜR SOPHIA LOREN
Mailand — Was man verspricht, das soll man halten. So heißt es jedenfalls im Allgemeinen, im Besonderen aber wohl dann, wenn man einer so attraktiven Frau wie Sophia Loren etwas zusagt. Marschall Tito löste ein Versprechen, das er der schönen Ponti-Gattin gegeben hatte, über alle wirtschaftspolitischen Bedenken hinweg ein. Ein Zuchtstier, dessen Export in Jugoslawien untersagt ist, traf kürzlich auf dem Besitz von Carlo Ponti in Buegnardo, vierzig Kilometer von Mailand entfernt, ein. Absender war Jugoslawiens Staatschef höchstpersönlich.
Das Ehepaar Ponti, das sich offenbar mit Tito besonders gut versteht, hatte anlässlich eines Jugoslawien-Besuches mit dem Marschall und seiner Frau Jovanka in einer berühmten Zucht die besondere Rasse bestaunt. Angesichts der bewundernden Blicke seines schönen Gastes sagte Tito impulsiv: „Wenn die Tiere Ihnen so gut gefallen, dann werde ich Ihnen — trotz Ausfuhrverbot — ein Exemplar schenken.“
Windhoek - In einer Presseerklärung, die im Namen von zehn Hererohäuptlingen ausgegeben wurde, wird festgestellt, dass sich sämtliche Häuptlinge für Clemens Kapuuo als Führer des Hererovolkes entschieden haben. Vor kurzem hat Frederick Tjamuaha aus Botswana erklärt, er habe das Angebot der Hereros, ihr Führer zu sein, angenommen.
In der jüngsten Verlautbarung der Südwester Hererohäuptlinge heißt es unter anderem, dass sieben Hereros nach Botswana gegangen seien. „Einige dieser Männer waren Mitglieder des Chefrates und wurden aus diesem Rat ausgeschlossen, bevor Hosea Kutako starb. Ehe sie nach Botswana gingen, besuchten die sieben Männer fast alle Eingeborenenreservate in Südwestafrika, die von Hereros bewohnt werden. Sie besuchten Aminuis, Waterberg, Otjituuo, Okondejatu, Otjinene, das östliche Reservat Ovitoto und Otjihorongo. Sie sandten auch Briefe an alle Häuptlinge des Kaokoveldes. Als sie die oben genannten Eingeborenenreservate besuchten, erläuterten sie den Hererohäuptlingen, es sei notwendig, dass einer der Nachkommen Tjamuahas Führer der Hereros in Südwestafrika werde.
RÜCKTRITT DES SWAKOPMUNDER BÜRGERMEISTERS
Swakopmund - Der Swakopmunder Bürgermeister H. M. G. Deetlefs hat am Dienstag sein Amt als Ratsherr niedergelegt. Am Dienstagabend hat er auf Drängen des Swakopmunder Stadtrates seine Einwilligung gegeben, bis zum März, dem Ende seines Amtstermines, im Stadtrat zu bleiben und auch das Amt des Bürgermeisters zu versehen. Deetlefs wurde Ende 1967 zum Bürgermeister der Küstenstadt gewählt und hatte das Amt seither inne. Er ist Leiter der Swakopmunder Grundschule.
Der amtierende Swakopmunder Stadtsekretär H. Pretorius erklärte auf eine Anfrage der AZ heute Vormittag zu der Rücktrittserklärung des Bürgermeisters: „Davon weiß ich nichts. Fragen Sie bitte Ihren Informanten“. Außerdem bedeutete er, nachdem er in Deutsch angesprochen worden war, er möchte in Afrikaans angesprochen werden.
Bürgermeister Deetlefs selbst bestätigte, dass er sein Amt als Ratsherr aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt habe. Er betonte jedoch, dass er nach Rücksprache mit dem Stadtrat übereingekommen wäre, bis zum Ende seines Termines im Amt zu bleiben. Bürgermeister Deetlefs wies außerdem darauf hin, dass er seit geraumer Zeit nicht mehr ganz gesund sei. Die Bürgermeisterwahl findet Mitte März statt.
OBOTE WILL ZURÜCKKEHREN
Daressalam — Der abgesetzte Präsident Ugandas, Dr. Milton Obote, ist in der Hauptstadt Tansanias eingetroffen, wo er mit allen Ehren, die einem. besuchenden Staatsoberhaupt zukommen, empfangen wurde. Obote hatte die erste Nacht nach seiner Rückkehr von Singapur in Nairobi verbracht. Bereits auf dem Flug über den Indischen Ozean hörte er vom Staatsstreich des Generalmajors Idi Amin. Obote erklärte Pressevertretern, in Uganda werde weitergekämpft, und er werde nach Kampala zurückkehren. Hinter dem Putsch stünden ausländische Elemente. Besonders sei Israel dafür verantwortlich, das die Luftwaffe Ugandas ausbilde.
LEICHTE BRISEN HINDERLICH
Kapstadt — Ein sehr leichter Ostwind hat die Segelgeschwindigkeit der Teilnehmer an der Kap-Rio-Regatta sehr stark reduziert, und fast alle Jachten haben ihre bisher kürzesten Entfernungen zurückgelegt. Es fällt ihnen auch schwer, ihre Spinaker mit Wind gefüllt zu halten. Von den größeren Jachten liegen „Graybeard“, „Pen Duick“ und „Stormy“ bei dem leichten Wind relativ gut, während die britische Jacht „Ocean Spirit“ offensichtlich etwas stärkere Brisen benötigt.
Inzwischen hat Kapitän Cousens der „SAS Tafelberg“ alle Jachten gebeten, auf der Ausschau nach brasilianischen Marineschiffen zu bleiben. Diese werden voraussichtlich am Wochenende die Begleitung der Regatta bis nach Rio de Janeiro übernehmen.
BRITISCHES WEISSBUCH ÜBER SIMONSTOWN-ABKOMMEN
London — Premierminister Edward Heath kündigte im Parlament an, dass der Generalstaatsanwalt Sir Peter Rawlinson ein Weißbuch über die Interpretation des Simonstown-Abkommens von 1955 demnächst veröffentlichen werde. Unter diesem Vertrag habe die damalige konservative Regierung Südafrika die Lieferung von maritimen Verteidigungswaffen versprochen. Demgegenüber behauptete der Labourführer Harold Wilson, dass in dem Abkommen keine Klausel über die Lieferung neuer Waffen enthalten sei, sondern nur das Versprechen, Ersatzteile für bereits gelieferte Waffen abzugeben. Wilson begrüßte jedoch die Veröffentlichung eines Weißbuches. Er betonte noch einmal, dass Waffenlieferungen nicht im britischen Interesse seien. Wenn Heath dies doch tue, so werde er zum „Liquidator des Commonwealth“.
ZUCHTSTIER FÜR SOPHIA LOREN
Mailand — Was man verspricht, das soll man halten. So heißt es jedenfalls im Allgemeinen, im Besonderen aber wohl dann, wenn man einer so attraktiven Frau wie Sophia Loren etwas zusagt. Marschall Tito löste ein Versprechen, das er der schönen Ponti-Gattin gegeben hatte, über alle wirtschaftspolitischen Bedenken hinweg ein. Ein Zuchtstier, dessen Export in Jugoslawien untersagt ist, traf kürzlich auf dem Besitz von Carlo Ponti in Buegnardo, vierzig Kilometer von Mailand entfernt, ein. Absender war Jugoslawiens Staatschef höchstpersönlich.
Das Ehepaar Ponti, das sich offenbar mit Tito besonders gut versteht, hatte anlässlich eines Jugoslawien-Besuches mit dem Marschall und seiner Frau Jovanka in einer berühmten Zucht die besondere Rasse bestaunt. Angesichts der bewundernden Blicke seines schönen Gastes sagte Tito impulsiv: „Wenn die Tiere Ihnen so gut gefallen, dann werde ich Ihnen — trotz Ausfuhrverbot — ein Exemplar schenken.“
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen