Vor 50 Jahren
1971-06-17
IM MITTELPUNKT DES WELTINTERESSES
Kapstadt — Dr. Otto von Habsburg, der österreichische Thronprätendent und Präsident der Pan-Europa-Bewegung, ist am Mittwoch in Kapstadt eingetroffen. Die Pan-Europa-Bewegung fußt auf den Ideen des Grafen Coudenhove-Kalerghi (1923). Ihr Ziel war der Zusammenschluss der kontinental-europäischen Staaten (ohne die Sowjet-Union) zu einem europäischen Staatenbund und Zollverein. Nach dem Zweiten Weltkrieg bildeten sich viele Parallelorganisationen, deren Ziel die „Vereinigten Staaten von Europa“ unter Einschluss Großbritanniens ist.
Dr. Otto von Habsburg ist eine anerkannte Autorität in internationalen Fragen und der Verfasser einer wöchentlichen Rubrik, die in nahezu dreißig Zeitungen überall in der Welt veröffentlicht wird. In jedem Jahr unternimmt er eine Reise in das Land, das aus dem internationalen Gesichtspunkt am bedeutendsten ist. In diesem Jahr fiel seine Wahl auf Südafrika. Nach seinen Worten ist die Seeroute um das Kap die wichtigste der Welt. Die Bedeutung des Indischen Ozeans habe für die größeren Nationen der Welt zugenommen und Südafrika sei in den Mittelpunkt des Weltinteresses geraten. Dr. von Habsburg besucht die Republik und Südwestafrika als Gast der Südafrika-Stiftung.
DIE NEUEN LUFTPOSTTARIFE
Windhoek — Das Post- und Fernmeldewesen erinnert noch einmal daran, dass neue Luftposttarife mit Wirkung vom 1. Juli dieses Jahres infolge neuer Bestimmungen der Weltpostunion in Kraft treten werden. Nachstehend einige der wichtigsten Tarife: Seepost: Briefe (bis zu 20 Gramm) 9 Cent. Postkarten 6 Cent, Drucksachen (bis zu 20 Gramm) 4 Cent, kleine Pakete (bis zu 1oo Gramm) 9 Cent, Pakete (die verschiedenen Tarife sind bei jedem Postamt erhältlich).
KURZ BERICHTET
Sydney — Ärzte des Royal Hospital in Sydney bewerten die Überlebungschancen der beiden einzigen überlebenden Sauglinge der am vergangenen Wochenende geborenen Neunlinge nach wie vor pessimistisch. Die erste kritische Phase scheint jedoch überwunden, nachdem bisher keine Atmungskomplikationen bei den beiden Frühgeborenen — einem Knaben (340 Gramm) und einem Mädchen (450 Gramm) — eingetreten sind.
AUS SICHERHEITSGRÜNDEN
Kapstadt — Die Befunde einer Untersuchungskommission, die sich zurzeit mit der Luftkatastrophe vom 26. Mai befasst, bei der drei neue zweistrahlige Düsenflugzeuge vom Typ Mercurius der Luftwaffe im Formationsflug oberhalb des Rhodes-Denkmals bei Rondebosch mit einer Bergwand kollidiert waren, werden wahrscheinlich nie veröffentlicht werden. Das gab gestern ein Sprecher des Militärhauptquartiers in Pretoria bekannt. Eine solche Maßnahme würde in das übliche Schema der vom Verteidigungsministerium verfolgten Politik fallen und erfolge aus Sicherheitsgründen. Nicht einmal die Angehörigen der ums Leben Gekommenen würden von den Ergebnissen der Untersuchungskommission in Kenntnis gesetzt werden. Bei den Abstürzen waren elf Menschen — unter ihnen führende Militärs — ums Leben gekommen.
BRITISCHER UNTERHÄNDLER WAR IN RHODESIEN
London — Das britische Außenministerium bestätigte, dass Außenminister Sir Alec Douglas-Home den führenden Rechtsexperten Lord Goodman nach Salisbury entsandte, um festzustellen, ob irgendeine Grundlage für die Wiederaufnahme von Verhandlungen zur Beilegung des schon fünfeinhalb Jahre dauernden Konflikts zwischen Großbritannien und Rhodesien vorhanden sei. Die Mission gehört zu Kontakten, die die britische Regierung seit einigen Monaten über die britische und die rhodesische diplomatische Vertretung in Südafrika mit der rhodesischen Regierung pflegte. Lord Goodman war Berater des früheren Premierministers Harold Wilson und war schon 1968 mit einer ähnlichen Mission in Salisbury beauftragt. Damals wie heute ist das britische Beharren auf den sogenannten Riff-Prinzipien als Voraussetzung einer Verständigung der Hemmschuh erfolgreicher Verhandlungen. Eins dieser Prinzipien sieht vor, dass Rhodesien fortschreitend den Weg für eine afrikanische Mehrheitsregierung freigeben müsse.
Kapstadt — Dr. Otto von Habsburg, der österreichische Thronprätendent und Präsident der Pan-Europa-Bewegung, ist am Mittwoch in Kapstadt eingetroffen. Die Pan-Europa-Bewegung fußt auf den Ideen des Grafen Coudenhove-Kalerghi (1923). Ihr Ziel war der Zusammenschluss der kontinental-europäischen Staaten (ohne die Sowjet-Union) zu einem europäischen Staatenbund und Zollverein. Nach dem Zweiten Weltkrieg bildeten sich viele Parallelorganisationen, deren Ziel die „Vereinigten Staaten von Europa“ unter Einschluss Großbritanniens ist.
Dr. Otto von Habsburg ist eine anerkannte Autorität in internationalen Fragen und der Verfasser einer wöchentlichen Rubrik, die in nahezu dreißig Zeitungen überall in der Welt veröffentlicht wird. In jedem Jahr unternimmt er eine Reise in das Land, das aus dem internationalen Gesichtspunkt am bedeutendsten ist. In diesem Jahr fiel seine Wahl auf Südafrika. Nach seinen Worten ist die Seeroute um das Kap die wichtigste der Welt. Die Bedeutung des Indischen Ozeans habe für die größeren Nationen der Welt zugenommen und Südafrika sei in den Mittelpunkt des Weltinteresses geraten. Dr. von Habsburg besucht die Republik und Südwestafrika als Gast der Südafrika-Stiftung.
DIE NEUEN LUFTPOSTTARIFE
Windhoek — Das Post- und Fernmeldewesen erinnert noch einmal daran, dass neue Luftposttarife mit Wirkung vom 1. Juli dieses Jahres infolge neuer Bestimmungen der Weltpostunion in Kraft treten werden. Nachstehend einige der wichtigsten Tarife: Seepost: Briefe (bis zu 20 Gramm) 9 Cent. Postkarten 6 Cent, Drucksachen (bis zu 20 Gramm) 4 Cent, kleine Pakete (bis zu 1oo Gramm) 9 Cent, Pakete (die verschiedenen Tarife sind bei jedem Postamt erhältlich).
KURZ BERICHTET
Sydney — Ärzte des Royal Hospital in Sydney bewerten die Überlebungschancen der beiden einzigen überlebenden Sauglinge der am vergangenen Wochenende geborenen Neunlinge nach wie vor pessimistisch. Die erste kritische Phase scheint jedoch überwunden, nachdem bisher keine Atmungskomplikationen bei den beiden Frühgeborenen — einem Knaben (340 Gramm) und einem Mädchen (450 Gramm) — eingetreten sind.
AUS SICHERHEITSGRÜNDEN
Kapstadt — Die Befunde einer Untersuchungskommission, die sich zurzeit mit der Luftkatastrophe vom 26. Mai befasst, bei der drei neue zweistrahlige Düsenflugzeuge vom Typ Mercurius der Luftwaffe im Formationsflug oberhalb des Rhodes-Denkmals bei Rondebosch mit einer Bergwand kollidiert waren, werden wahrscheinlich nie veröffentlicht werden. Das gab gestern ein Sprecher des Militärhauptquartiers in Pretoria bekannt. Eine solche Maßnahme würde in das übliche Schema der vom Verteidigungsministerium verfolgten Politik fallen und erfolge aus Sicherheitsgründen. Nicht einmal die Angehörigen der ums Leben Gekommenen würden von den Ergebnissen der Untersuchungskommission in Kenntnis gesetzt werden. Bei den Abstürzen waren elf Menschen — unter ihnen führende Militärs — ums Leben gekommen.
BRITISCHER UNTERHÄNDLER WAR IN RHODESIEN
London — Das britische Außenministerium bestätigte, dass Außenminister Sir Alec Douglas-Home den führenden Rechtsexperten Lord Goodman nach Salisbury entsandte, um festzustellen, ob irgendeine Grundlage für die Wiederaufnahme von Verhandlungen zur Beilegung des schon fünfeinhalb Jahre dauernden Konflikts zwischen Großbritannien und Rhodesien vorhanden sei. Die Mission gehört zu Kontakten, die die britische Regierung seit einigen Monaten über die britische und die rhodesische diplomatische Vertretung in Südafrika mit der rhodesischen Regierung pflegte. Lord Goodman war Berater des früheren Premierministers Harold Wilson und war schon 1968 mit einer ähnlichen Mission in Salisbury beauftragt. Damals wie heute ist das britische Beharren auf den sogenannten Riff-Prinzipien als Voraussetzung einer Verständigung der Hemmschuh erfolgreicher Verhandlungen. Eins dieser Prinzipien sieht vor, dass Rhodesien fortschreitend den Weg für eine afrikanische Mehrheitsregierung freigeben müsse.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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