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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1971-07-21
Claudia Reiter
GROSSE GRUNDSTÜCKSTRANSAKTION

Windhoek — Das bekannte südafrikanische Wein- und Spirituosengroßunternehmen Stellenbosch & Sedgwick Tayler hat im nördlichen Industrieviertel Windhoeks ein Grundstück mit Gebäude für 240 000 Rand von dem Unternehmen L.T.A. erworben. Das Grundstück ist 10 000 Quadratmeter groß.

Frank Pragt, der Geschäftsführer dieses Unternehmens in Südwestafrika, erklärte dazu, dass seine Firma den Bau von großen Lagerräumen auf dem neuerworbenen Grundstück plane. Das bestehende Gebäude wird für Verwaltungszwecke verwendet. Die zusätzlichen Gebäude werden 100 000 bis 150 000 Rand kosten. Die Pläne dafür befinden sich bereits auf dem Reißbrett. Sobald sie von der Windhoeker Stadtverwaltung genehmigt worden sind, soll mit dem Bau der Lagerhallen begonnen werden.

Frank Pragt betonte, dass diese Investition ein Zeichen des Vertrauens seiner Firma in die Zukunft Südwestafrikas sei. Stellenbosch & Sedgwick Tayler hat vor nicht allzu Ianger Zeit sein Anwesen für 200 000 Rand in Walvis Bay ausgebaut. Ein besonderer Vorteil des neuerworbenen Grundstücks im Windhoeker Industrieviertel ist ein Verladegleis, auf das dieses Unternehmen bisher verzichten musste.

DIE LEISTUNGEN DER TSUMEB CORPORATION

Tsumeb — Die Tsumeb Corporation Limited hat von Januar 1947 bis Ende letzten Jahres 116 074 688 Rand an Steuern gezahlt. Der gab Justizminister P. C. Pelser am Dienstag im Rahmen der Eröffnung des umgebauten und renovierten Magistratsgerichtsgebäudes in Tsumeb bekannt. In demselben Zeitraum hat die TCL Minerale und Erze mit einem Gesamtwert von 702 306 582 Rand abgesetzt. Diese Mineralverkaufe der Tsumeb Mine haben maßgeblich zu der Wohlfahrt Südwestafrikas beigetragen.

DIE BEDEUTUNG DES GEMEINDEWESENS

Windhoek — Südwestafrika stehe an der Schwelle großer Entwicklungen auf jedem Gebiet. Deshalb gewinne die Planung an zunehmender Bedeutung in der weiteren Entwicklung des Landes, erklärte Willem Odendaal, MdL, der Präsident des Südwestafrikanischen Gemeindetages, am Dienstag in Windhoek in seinem Rechenschaftsbericht. Er ermahnte zur Anpassung aller Gemeindetätigkeit an die Anforderungen der Zeit und fügte hinzu, dass die Planung keine Verzögerungen verursachen dürfe, plädierte für eine rechtzeitige Stadtplanung, damit künstlich hochgetriebene Bodenpreise durch ein unzulängliches Angebot an Baugelände vermieden werden.

NEUE FELSMALEREIEN AM BRANDBERG

Windhoek — Der Kapstädter Buchhalter und archäologischer Feldarbeiter aus Passion, Hermann Jipsen, entdeckte jetzt auf seiner achten Expedition im Brandbergmassiv unweit der 2 000-Meter-Höhenlinie eine große Grotte mit teilweise interessanten Malereien. Diese Grotte im Granit ist viertelmondförmig und 25 m lang. Sie erreicht eine Höhe bis zu drei Metern. Die Malereien bedecken eine Höhe von etwa 17 m Länge und einer Breite, die von einem Meter bis fünf Metern wechselt, wovon etwa ein Drittel durch Abflüsse teilweise zerstört ist. Auf dem Boden ist eine Kulturschicht von mehr als 40 cm Höhe.

Unter den Malereien befinden sich: ein Mann in drei Farben mit Verzierungen und Schuhen; eine große Menschenfigur mit Kopf in Straußenei-Größe (Schultern 60 cm breit), deren Beine jedoch bis auf einen kurzen Streifen nicht mehr erhalten sind; eine sehr naturnahe Giraffenkomposition; drei Elefanten mit einem Jungen (im Gänsemarsch); ein Klippspringer sowie zahlreiche Menschen und Tiere in verschiedenen Malstilen

UMSTRITTENER EMPFANG

Washington — Senator Edward Kennedy zeigte sich von einer Antwort des Staatsdepartements nicht befriedigt. Er hatte um Auskunft gefragt, warum zu einem Empfang auf der amerikanischen Botschaft am 1. Juni 1971 in Kapstadt nur Weiße eingeladen waren. Senator Kennedy erhielt zur Antwort, dass südafrikanische Regierungsbeamte an keinem multirassischen Empfang teilnahmen. Deshalb seien nur Weiße eingeladen worden, die jedoch auch politische Meinungen vertreten würden, die der Regierungspolitik entgegengesetzt seien. Die Einladung zum Empfang bedeute nicht, dass die amerikanische Regierung nicht mehr an multirassischen Empfängen, besonders am Nationalfeiertag am 4. Juli, festhalte. Senator Kennedy hält die Begründung für eine schwache Entschuldigung. Er will mehr Erkundigungen einziehen und sicherstellen, dass der umstrittene Empfang keine Abkehr von der bisherigen Praxis bedeute.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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