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Vor 50 Jahren
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Vor 50 Jahren

Nina Cerezo
7. März 1968

Hunde gegen Tollwut impfen

Windhoek (AZ). Die Windhoeker Stadtverwaltung hat noch einmal einen dringenden Aufruf an die Bevölkerung der Landeshauptstadt erlassen, ihre Hunde im Alter über sechs Monate gegen Tollwut impfen zu lassen. Tierärzte stehen zu diesem Zweck beim städtischen Gesundheitsamt an der Neserstraße täglich von 7 – 13 Uhr und von 15—18 Uhr (und nicht bis 20 Uhr, wie irrtümlich berichtet wurde) zur Verfügung. Es wird darauf hingewiesen, daß diese Impfungen verpflichtend und kostenlos sind. Windhoek ist Tollwutgebiet.

7. März 1968

Schadenersatz

Kapstadt (SAPA). Zwei Beamte des Ministeriums für Bantuverwaltung und Entwicklung, die bei einem Terroristenüberfall im Ovamboland 1966 ihr ganzes Hab und Gut verloren haben erhalten einen Schadenersatz von insgesamt Rand 3719. Dieser Betrag ist am Mittwoch auf Empfehlung des zuständigen stellvertretenden Ministers vom Volksrat bewilligt worden.

Vizeminister A. H. Vosloo, erklärte dazu, der persönliche Besitz dieser beiden Beamten sei durch einen Brand zerstört worden. Ihr Hab und Gut war nicht versichert. Sie waren auch nicht in der Lage, irgendetwas davon zu retten. In einem Rechtsgutachten werde festgestellt, daß keinerlei Nachlässigkeit seitens des Ministeriums vorliege. Ein Anspruch auf Schadensersatz könne nicht erhoben werden. Im Hinblick auf die besonderen Umstände, so sagte Vosloo, sei beschlossen worden, die beiden Beamten dennoch zu entschädigen. Einer habe 3081 Rand, der zweite 638 Rand ausbezahlt bekommen.

7. März 1968

Vorerst kein Fernsehen

Kapstadt (SAPA). Die Regierung lehnt die Einrichtung eines Fernsehdienstes für Südafrika vorläufig noch ab, erklärte der Minister für das Post- und Fernmeldewesen M. C. van Rensburg, am Dienstag im Volksrat. Als Begründung führte er den schädlichen Einfluß des Fernsehens auf die Jugend und die damit verbundenen immensen Kosten an. Er sei jedoch bereit, Lizenzen für „geschlossenes“ Fernsehen für Erziehungs-, Forschungs-, Industrie- und Handelszwecke zu erteilen. Auch Fernsehanlagen in Großkaufhäusern zur Bekämpfung der Ladendiebstähle werden bewilligt.

Es bleibe nun nur noch die Erteilung einer Lizenz für das allgemeine Fernsehen. Die erheblichen Kosten für einen derartigen Dienst erforderten zusätzliche Steuern. Da es sich dabei um ein reines Vergnügen handele, könne sich die Regierung das jetzt nicht leisten. Es gebe ausreichende Vergnügungsstätten und -möglichkeiten in Südafrika. Auch wenn bisher noch kein Kostenvoranschlag für einen 24-stündigen Fernsehdienst gemacht worden sei, haben gewisse Untersuchungen der südafrikanischen Rundfunkgesellschaft und des Post- und Fernmeldewesens ergeben, daß ein drei- bis vierstündiger Dienst am Tag über zehn Stationen 24,5 Millionen Rand kosten wird. Vorerst müßten derart umfangreiche Mittel, so führte der Minister aus, für wichtigere Zwecke, wie die Entwicklung des Landes und die Gewährleistung der Sicherheit bereitgestellt werden.

7. März 1968

Warnung vor Embargo-Folgen

London (SAPA/AP). Stimmen in Großbritannien, die vor den ernsten wirtschaftlichen Folgen des Waffenembargos für Südafrika warnen, mehren sich. Gegen die britische Weigerung, Waffen in die Republik zu liefern, sprach sich der Vorsitzende von English Electric (EEC), Lord Nelson of Stafford, in seinem Jahresbericht aus. Auch der britische Großreeder, Sir Eric Yarrow, verurteilte in einem Interview auf dem Johannesburger Flughafen Jan Smuts den englischen Waffenbann. Sir Eric ist Vorsitzender der Reederei Yarrow und Co., die Südafrikas modernste Fregatten, die „President Steyn“, die „President Kruger“ und die „President Pretorius“, gebaut hat. Er kündigte an, dass sein Unternehmen sehr wahrscheinlich Kriegsschiffe in Südafrika bauen werde.

Sir Eric Yarrow, der nach dreiwöchigen Besuch in Südafrika, bei dem er mit fünf Kabinettsmitgliedern darunter Verteidigungsminister P. W. Botha zusammengetroffen war, nach London zurückflog, erklärte vor Journalisten, er könne über den derzeitigen Stand der Gespräche mit Botha nicht mehr sagen. Zum Waffenembargo befragt, sagte er, als überzeugter Anhänger des freien Handels mißbillige er es. Nach Gesprächen mit Vertretern von Reedereien in Durban sei es nicht ausgeschlossen, daß seine Firma dem südafrikanischen Unternehmen Berater senden werde. Auch Lord Nelson wandte sich aus wirtschaftlichen Gründen gegen das Embargo, das zusammen mit anderen Lieferungsstopps dem Export des Landes sehr geschadet habe. Die Weigerung Waffen zu liefern, treffe nicht nur die Rüstungsindustrie, sondern wirke sich auf das gesamte Exportgeschäft Englands aus.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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