Vor 50 Jahren
1971-03-08
WECKE UND VOIGTS PLANT GEBÄUDEKOMPLEX
Windhoek — Im Zentrum der Landeshauptstadt auf dem Gelände der alteingesessenen Firma Wecke & Voigts soll ein riesiger Gebäudekomplex entstehen. Die French Bank of South Africa in Partnerschaft mit der südafrikanischen Firma R. W. Spies (Pty) Ltd. und Wecke & Voigts Windhoek (Pty) Ltd. werden dieses Projekt gemeinsam in Angriff nehmen.
Die Firma Wecke & Voigts wird auf dem Grundstück, das ihr seit 1892 gehört, ihren gegenwärtigen Supermarket wesentlich vergrößern und modernisieren. Das Geschäft wird letzten Endes eine Fläche von 2 353 Quadratmetern in
Anspruch nehmen. Die Firma wird das Geschäft auf der bisherigen Basis weiterfahren. Die Großhandelsabteilung der Firma Wecke & Voigts, die besonders für den Bedarf der Farmer sorgt, bleibt erhalten.
Das neue Windhoeker Bürgerzentrum, dass im Laufe der Zeit auf dem gegenüberliegenden offenen Gelände entstehen wird, ist in das vorgesehene Projekt mit einbegriffen, indem ein Fußgängerweg geplant wird zu der Parkgarage mit 2 000 Parkplatzen.
Um einen besseren Zugang zu dem geplanten Gebäudekomplex zu erhalten, wird die Stübelstraße entsprechend verlängert. Der Einzelhandeisabschnitt des Gebäudekomplexes soll gegen Ende nächsten Jahres oder Anfang 1973 seiner Bestimmung übergeben werden. Zu einem späteren Zeitpunkt werden noch zwei Bürohäuser in diesen Komplex eingeschlossen. Dadurch steigen die Baukosten des gesamten Projekts auf etwa 8 Millionen Rand.
GROSSER LKW IN KATUTURA AUSGEBRANNT
Windhoek — Am Samstag kam es in der Eingeborenenwohnsiedlung Katutura zu einem Aufruhr, als sich zwei Verkehrsunfalle unmittelbar nacheinander ereigneten, bei denen ein Farbigenmädchen schwer verletzt und ein Bantu auf der Stelle getötet wurden. Mehrere hundert Eingeborene stürzten sich auf einen großen Lastkraftwagen und zündeten ihn an.
Die Unfälle ereigneten sich gegen 18 Uhr in der Nähe des Ledigenwohnheims für Ovambo. Ein großer Lastkraftwaggon überfuhr ein sechsjähriges Farbigenmädchen und etwa hundert Meter weiter einen Bantumann, der auf der Stelle getötet wurde. Der Lastkraftwagen verließ die Fahrbahn und landete in einem Graben neben der Straße. Zahlreiche Eingeborenen stürzen sich auf das Fahrzeug und legten Feuer an. Der Lastkraftwagen ist ein Wrack. Die Polizei ist noch mit den Ermittlungen beschäftigt. Ein Bantu wurde bereits in diesem Zusammenhang verhaftet.
Auf der Straße zwischen Usakos und Swakopmund überschlug sich ein Fahrzeug, nachdem ein Hinterreifen geplatzt war. Ein 25-jähriger Farbiger wurde bei diesem Unfall, der sich am Samstagmittag etwa 38 Meilen von Usakos entfernt ereignete, auf der Stelle getötet.
ERFOLGREICHE BERGUNGSAKTION
Kapstadt - Der am 27. Februar rund sechs Kilometer südlich von Kap Agulhas auf ein Felsenriff aufgelaufene Iiberische Tanker „Wafra“ befindet sich zur Zeit wieder auf offener See, nachdem es dem in Kapstadt stationierten deutschen Schlepper „Oceanic“ am Montagmittag gelungen war, den Riesentanker wieder freizuziehen. Mehrere am Sonntag ausgeführte Bergungsversuche waren mißlungen. Obwohl zuvor rund 3 000 Tonnen Rohöl und Wasser aus dem Rumpf der „Wafra“ gepumpt worden waren, konnte der leckgeschlagene Tanker nicht von der Stelle bewegt werden.
Wie ein Sprecher der Bergungsaktion zu verstehen gab, soll die „Wafra“ nun zu einem etwa 200 nautische Meilen südlich von Kap Agulhas gelegenen Punkt geschleppt werden. Dort angekommen soll der Versuch unternommen werden, die rund 60 000 Tonnen Rohöl an Bord eines anderen Tankers zu pumpen. Obwohl über das spätere Schicksal des Tankers gegenwärtig keine näheren Angaben vorliegen, sei die Möglichkeit einer Reparatur nicht ausgeschlossen.
WAFFENRUHE OHNE WAFFENSTILLSTAND
Tel Aviv/Kairo — Am Sonntag um Mitternacht ist der Waffenstillstand am Suezkanal abgelaufen. Bis jetzt herrschte an der 165 Kilometer langen Wasserfront Ruhe. Es wurde eine Nachrichtensperre verhängt. In Tel Aviv nimmt man an, dass keine Feindseligkeiten eröffnet werden. Israel halte sich an den früheren Befehl des Sicherheitsrates vom Juni 1967, dass das Feuer eingestellt werden müsse. Der israelische Außenminister Abba Eban sagte am Sonntagabend, Israel werde sich an den Waffenstillstand haIten, obwohl Ägypten eine andere Haltung einnehme. In seiner Antwort an U Thant habe er Ägyptens Entschluß, ein Friedensabkommen zu schließen, begrüßt, aber gleichzeitig Israels Entschlossenheit betont, keine Grenzen, wie sie vor 1967 waren, zu akzeptieren. Israel sei bereit, palästinische Flüchtlinge für Land und Besitz, das sie aufgehen mussten, zu entschädigen. Ägypten müsse israelischen Schiffen die Durchfahrt durch den Suezkanal gestatten, und der Wirtschaftsboykott der Araber muss beendigt werden. Beide Seiten sollten verhandeln, ohne vorher Bedingungen zu stellen. Israel verlangte von neuern die Anerkennung und Sicherung neuer Grenzen.
MEHR TRUPPEN FÜR NORDIRLAND
London — Um der unsicheren Lage in Nordirland Herr zu werden, ist ein weiteres britisches Bataillon nach Belfast entsandt worden. Dies war letzte Woche beschlossen worden, als der britische Innenminister Reginald Maudling Belfast besuchte und Unterredungen mit dem nordirländischen Premierminister James Chichester-Clark hatte. Mit dem Zuzug von 450 Mann beträgt nun die Stärke der britischen Truppen in Nordirland ungefähr 8 000. Die britische Regierung ist bereit, noch mehr Truppen zu entsenden, falls dies notwendig werden sollte.
Windhoek — Im Zentrum der Landeshauptstadt auf dem Gelände der alteingesessenen Firma Wecke & Voigts soll ein riesiger Gebäudekomplex entstehen. Die French Bank of South Africa in Partnerschaft mit der südafrikanischen Firma R. W. Spies (Pty) Ltd. und Wecke & Voigts Windhoek (Pty) Ltd. werden dieses Projekt gemeinsam in Angriff nehmen.
Die Firma Wecke & Voigts wird auf dem Grundstück, das ihr seit 1892 gehört, ihren gegenwärtigen Supermarket wesentlich vergrößern und modernisieren. Das Geschäft wird letzten Endes eine Fläche von 2 353 Quadratmetern in
Anspruch nehmen. Die Firma wird das Geschäft auf der bisherigen Basis weiterfahren. Die Großhandelsabteilung der Firma Wecke & Voigts, die besonders für den Bedarf der Farmer sorgt, bleibt erhalten.
Das neue Windhoeker Bürgerzentrum, dass im Laufe der Zeit auf dem gegenüberliegenden offenen Gelände entstehen wird, ist in das vorgesehene Projekt mit einbegriffen, indem ein Fußgängerweg geplant wird zu der Parkgarage mit 2 000 Parkplatzen.
Um einen besseren Zugang zu dem geplanten Gebäudekomplex zu erhalten, wird die Stübelstraße entsprechend verlängert. Der Einzelhandeisabschnitt des Gebäudekomplexes soll gegen Ende nächsten Jahres oder Anfang 1973 seiner Bestimmung übergeben werden. Zu einem späteren Zeitpunkt werden noch zwei Bürohäuser in diesen Komplex eingeschlossen. Dadurch steigen die Baukosten des gesamten Projekts auf etwa 8 Millionen Rand.
GROSSER LKW IN KATUTURA AUSGEBRANNT
Windhoek — Am Samstag kam es in der Eingeborenenwohnsiedlung Katutura zu einem Aufruhr, als sich zwei Verkehrsunfalle unmittelbar nacheinander ereigneten, bei denen ein Farbigenmädchen schwer verletzt und ein Bantu auf der Stelle getötet wurden. Mehrere hundert Eingeborene stürzten sich auf einen großen Lastkraftwagen und zündeten ihn an.
Die Unfälle ereigneten sich gegen 18 Uhr in der Nähe des Ledigenwohnheims für Ovambo. Ein großer Lastkraftwaggon überfuhr ein sechsjähriges Farbigenmädchen und etwa hundert Meter weiter einen Bantumann, der auf der Stelle getötet wurde. Der Lastkraftwagen verließ die Fahrbahn und landete in einem Graben neben der Straße. Zahlreiche Eingeborenen stürzen sich auf das Fahrzeug und legten Feuer an. Der Lastkraftwagen ist ein Wrack. Die Polizei ist noch mit den Ermittlungen beschäftigt. Ein Bantu wurde bereits in diesem Zusammenhang verhaftet.
Auf der Straße zwischen Usakos und Swakopmund überschlug sich ein Fahrzeug, nachdem ein Hinterreifen geplatzt war. Ein 25-jähriger Farbiger wurde bei diesem Unfall, der sich am Samstagmittag etwa 38 Meilen von Usakos entfernt ereignete, auf der Stelle getötet.
ERFOLGREICHE BERGUNGSAKTION
Kapstadt - Der am 27. Februar rund sechs Kilometer südlich von Kap Agulhas auf ein Felsenriff aufgelaufene Iiberische Tanker „Wafra“ befindet sich zur Zeit wieder auf offener See, nachdem es dem in Kapstadt stationierten deutschen Schlepper „Oceanic“ am Montagmittag gelungen war, den Riesentanker wieder freizuziehen. Mehrere am Sonntag ausgeführte Bergungsversuche waren mißlungen. Obwohl zuvor rund 3 000 Tonnen Rohöl und Wasser aus dem Rumpf der „Wafra“ gepumpt worden waren, konnte der leckgeschlagene Tanker nicht von der Stelle bewegt werden.
Wie ein Sprecher der Bergungsaktion zu verstehen gab, soll die „Wafra“ nun zu einem etwa 200 nautische Meilen südlich von Kap Agulhas gelegenen Punkt geschleppt werden. Dort angekommen soll der Versuch unternommen werden, die rund 60 000 Tonnen Rohöl an Bord eines anderen Tankers zu pumpen. Obwohl über das spätere Schicksal des Tankers gegenwärtig keine näheren Angaben vorliegen, sei die Möglichkeit einer Reparatur nicht ausgeschlossen.
WAFFENRUHE OHNE WAFFENSTILLSTAND
Tel Aviv/Kairo — Am Sonntag um Mitternacht ist der Waffenstillstand am Suezkanal abgelaufen. Bis jetzt herrschte an der 165 Kilometer langen Wasserfront Ruhe. Es wurde eine Nachrichtensperre verhängt. In Tel Aviv nimmt man an, dass keine Feindseligkeiten eröffnet werden. Israel halte sich an den früheren Befehl des Sicherheitsrates vom Juni 1967, dass das Feuer eingestellt werden müsse. Der israelische Außenminister Abba Eban sagte am Sonntagabend, Israel werde sich an den Waffenstillstand haIten, obwohl Ägypten eine andere Haltung einnehme. In seiner Antwort an U Thant habe er Ägyptens Entschluß, ein Friedensabkommen zu schließen, begrüßt, aber gleichzeitig Israels Entschlossenheit betont, keine Grenzen, wie sie vor 1967 waren, zu akzeptieren. Israel sei bereit, palästinische Flüchtlinge für Land und Besitz, das sie aufgehen mussten, zu entschädigen. Ägypten müsse israelischen Schiffen die Durchfahrt durch den Suezkanal gestatten, und der Wirtschaftsboykott der Araber muss beendigt werden. Beide Seiten sollten verhandeln, ohne vorher Bedingungen zu stellen. Israel verlangte von neuern die Anerkennung und Sicherung neuer Grenzen.
MEHR TRUPPEN FÜR NORDIRLAND
London — Um der unsicheren Lage in Nordirland Herr zu werden, ist ein weiteres britisches Bataillon nach Belfast entsandt worden. Dies war letzte Woche beschlossen worden, als der britische Innenminister Reginald Maudling Belfast besuchte und Unterredungen mit dem nordirländischen Premierminister James Chichester-Clark hatte. Mit dem Zuzug von 450 Mann beträgt nun die Stärke der britischen Truppen in Nordirland ungefähr 8 000. Die britische Regierung ist bereit, noch mehr Truppen zu entsenden, falls dies notwendig werden sollte.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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