Vor 50 Jahren

SÜDWESTER DENKMÄLER

Windhoek - Die südwestafrikanischen Mitglieder des Rates für Nationale Denkmäler werden an der in Kapstadt stattfindenden allgemeinen Versammlung des Rates vom 8. bis 12. November teilnehmen. Die Mitglieder sind F. Gaerdes, Dr. A.M. Weber, S.J Schoeman, Hauptarchivar von Südwestafrika, und C. G. Coetzee, Direktor des Staatsmuseums. Verschiedene für Südwestafrika wichtige Fragen sollen diskutiert und entschieden werden. Unter anderem sollen folgende Sehenswürdigkeiten zu nationalen Denkmälern proklamiert werden. Das Woermannhaus in Swakopmund, das. Bahnhofgebäude in Swakopmund, das Leuchtturmhaus in Lüderitzbucht, die „Moordkoppie“ in Okahandja, das Augustineum in Okahandja, das Gefechtsgelände beim Franketurm in Omaruru, das Grab Axel Eriksons in Grootfontein, der Otjikotosee bei Tsumeb und der Spitzkuppe-Komplex.

Wie der Sekretär des Rates für Nationale Denkmaler in Südwestafrika, S. J. Schoeman, mitteilt; sollen drastische Maßnahmen zur Bekämpfung des Vandalismus ergriffen werden. Der Chef der Polizei in Südwestafrika, Brig. Brand, hat angeordnet, daß die Polizei ein wachsames Auge auf Denkmaler und Soldatengräber wirft. Die Beschädigung nationaler Denkmäler kann strafrechtlich verfolgt werden. Der Inhalt aller Höhlen, alle Felszeichnungen und Gravuren stehen unter Denkmalschutz.

EXPRESSDIENST ERWEITERT

Windhoek - Eisenbahnbetriebsleiter D.K. Morkel hat in Windhoek angekündigt, dass der bestehende Expressgüterdienst zwischen Kapstadt und Windhoek erweitert worden ist. Bisher stand dieser Dienst nur montags zur Verfügung. Mit Wirkung vom 19. Oktober dieses Jahres wurde ein zweiter Expressdienst donnerstags eingerichtet. Nach den Worten Morkels wird diese Erweiterung zur ständigen Einrichtung, wenn sie sich der notwendigen Unterstützung seitens der Öffentlichkeit erfreut.

ENTSCHLOSSENHEIT, DAS LAND ZU ENTWICKELN

Windhoek - Der neue Administrator von Südwestafrika, B.J. van der Walt, hat gestern seine Dienstgeschäfte in Windhoek aufgenommen. Er empfing am Vormittag die Mitglieder der Südwester Exekutive und die Chefs der Abteilungen der Administration. Der Nachmittag begann mit einem Gespräch mit der AZ. „Wir müssen all unsere Kräfte einspannen als Antwort auf unsere Kritiker, um sie davon zu überzeugen, dass wir es ehrlich meinen in unseren Anstrengungen, das Land zu entwickeln“, erklärte van der Walt. Die Regierung sei fest entschlossen, dieses Gebiet mit all seinen Problemen auf dem Gebiet der Wasserversorgung, der gro8en Entfernungen und der kleinen Bevölkerung so schnell wie möglich zu entwickeln. Hierzu sei es notwendig, das Land wirtschaftlich stark zu machen, sagte der Administrator.

KURZ BERICHTET

Brazzaville - Der Oberste Gerichtshof von Kongo-Brazzaville hat entschieden, dass der Entschluss von Kongo-Kinshasa, den Namen des größten Afrikaflusses in Zaire abzuändern, international nicht rechtsgültig sei. Der Kongo sei durch die Konvention von Berlin im Jahre 1885 als internationaler. Wasserweg anerkannt worden, und Präsident Mobutu habe nicht das Recht, den Namen des Flusses zu ändern. Dagegen kann Kongo-Brazzaville, dessen offizielle Bezeichnung Kongo-Volksrepublik heißt, nichts dagegen unternehmen, dass Kongo-Kinshasa den Namen des Staates in Zaire umgeändert hat.

London - Auf dem Londoner Flughafen herrscht beträchtliches Chaos, da die Arbeiter, die mit der Gepäckbeförderung beauftragt sind, streiken, denen sich auch andere Flughafenarbeiter anschlossen. Es streiken etwa 7 000 Personen. Die Luftverkehrsgesellschaften mussten zahlreiche Flüge absagen.

PARLAMENTSERÖFFNUNG IN LONDON

London - Mit dem üblichen traditionellen Pomp wurde am Dienstag im britischen Oberhaus von Königin Elizabeth II. die neue Parlamentssession eröffnet. Es waren außergewöhnliche Sicherheitsmaßnahmen getroffen worden, wie sie das Parlament bisher nicht kannte, da in den letzten Tagen zwei Bombenexplosionen Ungewissheit and Unruhe schufen. In einem anonymen Telefonanruf hieß es, der Westminster-Turm solle in die Luft gesprengt werden.