Vor 50 Jahren
1971-06-18
RUNDFUNKEMPFANG BLEIBT HOFFNUNGSLOS
Windhoek — Der AZ-Aktion zur Verbesserung des katastrophalen Rundfunkempfangs in Südwestafrika scheint kein Erfolg beschieden zu sein. Die in der AZ erschienenen Berichte sind vom Rundfunk ignoriert worden. Der Rundfunk konnte allerdings nicht die Aktion Hörerbriefe ignorieren. Eine Antwort der Südafrikanischen Rundfunkgesellschaft (SAUK) ist der AZ zugeleitet worden. Die Antwort ist völlig unbefriedigend und geht an den Tatsachen vorbei.
Unter anderen werden die Hörer in Südwestafrika wie folgt belehrt: „Hörer in Südwestafrika haben den völlig falschen Eindruck, wenn sie annehmen, dass die SAUK sie bewusst schlecht behandele. Das ist nicht der Fall. Geographische und atmosphärische Bedingungen, über die die SAUK keine Kontrolle hat, machen es schwierig, dass Sendungen so deutlich empfangen werden wie in der Republik.“
EXPORTQUOTE ERHÖHT
Windhoek — Die Rinderausfuhrquote Südwestafrikas zu den kontrollierten Märkten in der Republik ist in dieser Woche um 200 Rinder pro Woche erhöht worden. Die Kleinviehquote wurde um 520 Tiere pro Woche heraufgesetzt: Diese Erhöhung sei nach Angaben Frans Heydenrychs, des Geschäftsführers des Fleischhandelskontrollrates in Südwestafrika, ermöglicht worden, nachdem mehr Raum für Schlachtungen beim Johannesburger Markt zur Verfügung gestellt worden ist. Der zusätzliche Raum ermögliche das Schlachten von weiteren 200 Rindern pro Tag. Ein Tag in der Woche stehe Südwestafrika zur Verfügung. Heydenrych bestätigte, dass noch ein großer Rückstand bei der Vergabe von Exportpermits herrsche. Obwohl die erhöhte Quote nicht dazu beitragen werde, diesen Rückstand aus der Welt zu schaffen, bedeute sie jedenfalls eine Erleichterung.
FLUGZEUGTRÄGER „EAGLE“ IN KAPSTADT
Kapstadt — Das große Kriegsschiff der britischen Marine, der 43 000-Tonnen-FIugzeugträger „Eagle“, ist am Donnerstag zu einem fünftägigen Besuch in Kapstadt eingetroffen. Die Einfahrt in den Hafen von Kapstadt erfolgte unter der üblichen Zeremonie von Böllerschüssen und traditionellen militärischen Aufmärschen. Die „Eagle“ hat gerade eine Dienstreise durch den Fernen Osten absolviert und befindet sich auf dem Wege zu ihrem Heimathafen.
DIE GELBE GEFAHR IN AFRIKA
Naboomspruit — Die bestehende Gefahr der kommunistischen Infiltration des Indischen Ozeans könne, was Südafrika angehe, nicht stark genug betont werden, so Ministerpräsident B. J. Vorster bei einer Wahlkundgebung in Naboomspruit. Die größte Einzelbedrohung Südafrikas sei iedoch der Brückenkopf, den die Rotchinesen in Tansania bauten und im Begriff seien, auch in Sambia zu errichten. Das betreffe nicht nur den Bau einer Eisenbahnlinie zwischen Tansania und Sambia, sondern auch das gesamte Afrika, das ein Sprungbrett für Millionen überschüssiger Chinesen werden könnte. Man könne sich leicht vorstellen, was geschehen werde, wenn der Eisenbahnbau von Daressalam nach Lusaka fertig sei und die chinesischen Techniker, die an diesem Bau beteiligt waren, beschließen würden in Afrika zu bleiben. Wer einmal die Kontrolle über diese Eisenbahn besitze, könne das gesamte südliche Afrika vom übrigen Afrika abschneiden und Südafrika systematisch ins Meer treiben. Der Kampf gegen schwarze Terroristen am Sambesi sei etwas anderes als die Bekämpfung roter Chinesen am Limpopo.
GROSSER VERLUST FÜR ISRAEL
Jerusalem — Israelische Regierungsvertreter werden in der kommenden Woche mit führenden südafrikanischen Juden Gespräche über Mittel und Wege führen, wie die südafrikanische Regierung dazu bewegt werden könnte, ihr Verbot auf den Transfer von finanziellen Mitteln nach Israel aufzuheben. Das verlautete am Donnerstag aus außergewöhnlich gut informierten Quellen. Israel verliert nach Angaben dieser Quellen zwischen 12,6 und 14 Millionen Rand an Spenden für den „United Jewish Appeal“ allein in diesem Jahr wegen seiner Spende von 2 000 Rand an die Organisation für Afrikanische Einheit. Südafrika hat jeglichen Geldtransfer nach Israel so lange suspendiert, bis Klarheit über Israels Haltung gegenüber der Republik, geschaffen worden ist.
TRADITION SOLL WEITER GEPFLEGT WERDEN
Swakopmund — Die Erinnerung an die deutsche Zeit soll im Swakopmunder Stadtwappen erhalten bleiben. Eine Veränderung des Wappens ist allerdings notwendig, da das Wappen registriert werden soll und in der augenblicklichen Form nicht den heraldischen Grundsätzen für eine Registrierung entspricht. Bei der Veränderung des Wappens soll auf die Pflege der Tradition geachtet werden. Dies erklärte der Stadtsekretär von Swakopmund L. J. C. Pretorius in einem Gespräch mit der AZ. Pretorius sagte, Swakopmund lege Wert darauf, dass das Stadtwappen registriert wird. Man wolle auch eine Bürgermeisterkette mit einem Stadtwappen anfertigen lassen. Das gegenwärtige Wappen entspreche nicht den Voraussetzungen, die für eine Registrierung gelten. Aus diesem Grund müssten einige Änderungen vorgenommen werden.
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Windhoek — Der AZ-Aktion zur Verbesserung des katastrophalen Rundfunkempfangs in Südwestafrika scheint kein Erfolg beschieden zu sein. Die in der AZ erschienenen Berichte sind vom Rundfunk ignoriert worden. Der Rundfunk konnte allerdings nicht die Aktion Hörerbriefe ignorieren. Eine Antwort der Südafrikanischen Rundfunkgesellschaft (SAUK) ist der AZ zugeleitet worden. Die Antwort ist völlig unbefriedigend und geht an den Tatsachen vorbei.
Unter anderen werden die Hörer in Südwestafrika wie folgt belehrt: „Hörer in Südwestafrika haben den völlig falschen Eindruck, wenn sie annehmen, dass die SAUK sie bewusst schlecht behandele. Das ist nicht der Fall. Geographische und atmosphärische Bedingungen, über die die SAUK keine Kontrolle hat, machen es schwierig, dass Sendungen so deutlich empfangen werden wie in der Republik.“
EXPORTQUOTE ERHÖHT
Windhoek — Die Rinderausfuhrquote Südwestafrikas zu den kontrollierten Märkten in der Republik ist in dieser Woche um 200 Rinder pro Woche erhöht worden. Die Kleinviehquote wurde um 520 Tiere pro Woche heraufgesetzt: Diese Erhöhung sei nach Angaben Frans Heydenrychs, des Geschäftsführers des Fleischhandelskontrollrates in Südwestafrika, ermöglicht worden, nachdem mehr Raum für Schlachtungen beim Johannesburger Markt zur Verfügung gestellt worden ist. Der zusätzliche Raum ermögliche das Schlachten von weiteren 200 Rindern pro Tag. Ein Tag in der Woche stehe Südwestafrika zur Verfügung. Heydenrych bestätigte, dass noch ein großer Rückstand bei der Vergabe von Exportpermits herrsche. Obwohl die erhöhte Quote nicht dazu beitragen werde, diesen Rückstand aus der Welt zu schaffen, bedeute sie jedenfalls eine Erleichterung.
FLUGZEUGTRÄGER „EAGLE“ IN KAPSTADT
Kapstadt — Das große Kriegsschiff der britischen Marine, der 43 000-Tonnen-FIugzeugträger „Eagle“, ist am Donnerstag zu einem fünftägigen Besuch in Kapstadt eingetroffen. Die Einfahrt in den Hafen von Kapstadt erfolgte unter der üblichen Zeremonie von Böllerschüssen und traditionellen militärischen Aufmärschen. Die „Eagle“ hat gerade eine Dienstreise durch den Fernen Osten absolviert und befindet sich auf dem Wege zu ihrem Heimathafen.
DIE GELBE GEFAHR IN AFRIKA
Naboomspruit — Die bestehende Gefahr der kommunistischen Infiltration des Indischen Ozeans könne, was Südafrika angehe, nicht stark genug betont werden, so Ministerpräsident B. J. Vorster bei einer Wahlkundgebung in Naboomspruit. Die größte Einzelbedrohung Südafrikas sei iedoch der Brückenkopf, den die Rotchinesen in Tansania bauten und im Begriff seien, auch in Sambia zu errichten. Das betreffe nicht nur den Bau einer Eisenbahnlinie zwischen Tansania und Sambia, sondern auch das gesamte Afrika, das ein Sprungbrett für Millionen überschüssiger Chinesen werden könnte. Man könne sich leicht vorstellen, was geschehen werde, wenn der Eisenbahnbau von Daressalam nach Lusaka fertig sei und die chinesischen Techniker, die an diesem Bau beteiligt waren, beschließen würden in Afrika zu bleiben. Wer einmal die Kontrolle über diese Eisenbahn besitze, könne das gesamte südliche Afrika vom übrigen Afrika abschneiden und Südafrika systematisch ins Meer treiben. Der Kampf gegen schwarze Terroristen am Sambesi sei etwas anderes als die Bekämpfung roter Chinesen am Limpopo.
GROSSER VERLUST FÜR ISRAEL
Jerusalem — Israelische Regierungsvertreter werden in der kommenden Woche mit führenden südafrikanischen Juden Gespräche über Mittel und Wege führen, wie die südafrikanische Regierung dazu bewegt werden könnte, ihr Verbot auf den Transfer von finanziellen Mitteln nach Israel aufzuheben. Das verlautete am Donnerstag aus außergewöhnlich gut informierten Quellen. Israel verliert nach Angaben dieser Quellen zwischen 12,6 und 14 Millionen Rand an Spenden für den „United Jewish Appeal“ allein in diesem Jahr wegen seiner Spende von 2 000 Rand an die Organisation für Afrikanische Einheit. Südafrika hat jeglichen Geldtransfer nach Israel so lange suspendiert, bis Klarheit über Israels Haltung gegenüber der Republik, geschaffen worden ist.
TRADITION SOLL WEITER GEPFLEGT WERDEN
Swakopmund — Die Erinnerung an die deutsche Zeit soll im Swakopmunder Stadtwappen erhalten bleiben. Eine Veränderung des Wappens ist allerdings notwendig, da das Wappen registriert werden soll und in der augenblicklichen Form nicht den heraldischen Grundsätzen für eine Registrierung entspricht. Bei der Veränderung des Wappens soll auf die Pflege der Tradition geachtet werden. Dies erklärte der Stadtsekretär von Swakopmund L. J. C. Pretorius in einem Gespräch mit der AZ. Pretorius sagte, Swakopmund lege Wert darauf, dass das Stadtwappen registriert wird. Man wolle auch eine Bürgermeisterkette mit einem Stadtwappen anfertigen lassen. Das gegenwärtige Wappen entspreche nicht den Voraussetzungen, die für eine Registrierung gelten. Aus diesem Grund müssten einige Änderungen vorgenommen werden.
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Kommentar
Allgemeine Zeitung
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