Vor 50 Jahren
24. April 1968
Vorräte leergesoffen
Bournemouth – Sport ist gesund – und fördert den Durst. Diese Erfahrung hat jetzt auch ein Strandhotel im englischen Bournemouth gemacht, in dem Bier rationiert werden mußte. Diese Rückkehr zu Kriegsmaßnahmen war Folge einer Invasion von 36 Rugby-Spielern, die innerhalb von zwei Tagen fast die gesamten Vorräte leersoffen. Mit anderen Worten, als sie abzogen war die Kasse voll doch im Keller fehlten 110 Gallonen.
24. April 1968
Peter Brandt: Mein Vater muß gehen
London (dpa). – Der 19jDer 19jährige Sohn Peter des deutschen Bundesaußenministers Willy Brandt hat nach Darstellung der linksgerichteten Londoner „Sun“ einen Umsturz in der Bundesrepublik verlangt, um die „gegenwärtige politische Führung einschließlich seines Vaters hinwegzufegen“, „Zuerst müssen wir das Monopol von Springer brechen“, sagte Peter Brandt in dem in großer Aufmachung abgedruckten Interview des Blattes. Als nächstes Ziel der Studenten nannte der Sohn des SPD-Vorsitzenden, die Arbeiter auf die Seite der Studenten zu bringen und das Privateigentum und das parlamentarische System zu beseitigen und durch Arbeiter- und Intellektuellenräte zu ersetzen.
Zur Einstellung seines Vaters erklärte Peter Brandt, der mit Beginn des Sommersemesters Geschichte und Soziologie an der Westberliner Freien Universität zu studieren beginnt: „Ich weiß was er denkt. Er sagt sich, es ist nur eine Übergangserscheinung. Er wird seine Erfahrungen sammeln, die ihn später seine Einstellung ändern lassen.“ Er und sein Vater nehmen völlig verschiedene Standpunkte ein sagte Peter Brandt. „Ich sehe in ihm einen der Politiker, die dazu beigetragen haben, den Verrat an dem deutschen Sozialismus durch Eingehen einer Koalition mit den Christlichen Demokraten vollkommen zu machen.“
24. April 1968
Beileidsbezeigungen
Windhoek (AZ). – Der Präsident der Bundesrepublik Deutschland, Heinrich Lübke, hat dem südafrikanischen Staatspräsidenten gestern sein Beileid zu dem tragischen Unglück der Boeing 707 „Pretoria“ bei Windhoek übermittelt.
Königin Elizabeth II von England hatte bereits unmittelbar nach dem Unglück ihr Beileid ausgesprochen. Weitere Beileidstelegramme sind inzwischen aus aller Welt eingegangen, unter anderem auch von Ministerpräsident Jonathan von Lesotho.
24. April 1968
Auf Grund gelaufen
Walvis Bay (AZ). – Das unter der Flagge von Panama fahrende Frachtschiff „Capitao Apreu“ ist am Dienstag abend südlich von Walvis Bay auf einer Sandbank auf Grund gelaufen. Für den Frachter bestand keine unmittelbare Gefahr, doch war es ihm unmöglich, sich aus eigener Kraft zu befreien. Kurz nach Mitternacht gelang es einem Schlepper und dem Frachter mit vereinten Kräften, die „Capitao Apreu“ in tiefes Wasser zu ziehen. Das Schiff war nicht beschädigt und konnte kurz darauf seine Fahrt nach Kapstadt fortsetzen.
24. April 1968
Attentat auf Kiesinger geplant
Freiburg – Mit knapper Not entkam Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger am Dienstag in einer Autobahnraststätte in der Nähe von Freiburg einem geplanten Attentat gegen seine Person. Kiesinger hatte sich in die Raststätte begeben, als der 29jährige Arthur Wilhelm Buhlinger ihm folgte. Buhlinger hatte eine geladene Pistole in einer Aktentasche bei sich. Ein Sicherheitsbeamter konnte Buhlinger noch überwältigen, bevor er auf den Bundeskanzler traf. Der Festgenommene gestand der Polizei, daß er ein Attentat auf Kiesinger geplant hatte, und ihn erschießen wollte. Die Polizei vermutet Zusammenhänge mit den schweren Unruhen in der Bundesrepublik über das Osterwochenende.
Vorräte leergesoffen
Bournemouth – Sport ist gesund – und fördert den Durst. Diese Erfahrung hat jetzt auch ein Strandhotel im englischen Bournemouth gemacht, in dem Bier rationiert werden mußte. Diese Rückkehr zu Kriegsmaßnahmen war Folge einer Invasion von 36 Rugby-Spielern, die innerhalb von zwei Tagen fast die gesamten Vorräte leersoffen. Mit anderen Worten, als sie abzogen war die Kasse voll doch im Keller fehlten 110 Gallonen.
24. April 1968
Peter Brandt: Mein Vater muß gehen
London (dpa). – Der 19jDer 19jährige Sohn Peter des deutschen Bundesaußenministers Willy Brandt hat nach Darstellung der linksgerichteten Londoner „Sun“ einen Umsturz in der Bundesrepublik verlangt, um die „gegenwärtige politische Führung einschließlich seines Vaters hinwegzufegen“, „Zuerst müssen wir das Monopol von Springer brechen“, sagte Peter Brandt in dem in großer Aufmachung abgedruckten Interview des Blattes. Als nächstes Ziel der Studenten nannte der Sohn des SPD-Vorsitzenden, die Arbeiter auf die Seite der Studenten zu bringen und das Privateigentum und das parlamentarische System zu beseitigen und durch Arbeiter- und Intellektuellenräte zu ersetzen.
Zur Einstellung seines Vaters erklärte Peter Brandt, der mit Beginn des Sommersemesters Geschichte und Soziologie an der Westberliner Freien Universität zu studieren beginnt: „Ich weiß was er denkt. Er sagt sich, es ist nur eine Übergangserscheinung. Er wird seine Erfahrungen sammeln, die ihn später seine Einstellung ändern lassen.“ Er und sein Vater nehmen völlig verschiedene Standpunkte ein sagte Peter Brandt. „Ich sehe in ihm einen der Politiker, die dazu beigetragen haben, den Verrat an dem deutschen Sozialismus durch Eingehen einer Koalition mit den Christlichen Demokraten vollkommen zu machen.“
24. April 1968
Beileidsbezeigungen
Windhoek (AZ). – Der Präsident der Bundesrepublik Deutschland, Heinrich Lübke, hat dem südafrikanischen Staatspräsidenten gestern sein Beileid zu dem tragischen Unglück der Boeing 707 „Pretoria“ bei Windhoek übermittelt.
Königin Elizabeth II von England hatte bereits unmittelbar nach dem Unglück ihr Beileid ausgesprochen. Weitere Beileidstelegramme sind inzwischen aus aller Welt eingegangen, unter anderem auch von Ministerpräsident Jonathan von Lesotho.
24. April 1968
Auf Grund gelaufen
Walvis Bay (AZ). – Das unter der Flagge von Panama fahrende Frachtschiff „Capitao Apreu“ ist am Dienstag abend südlich von Walvis Bay auf einer Sandbank auf Grund gelaufen. Für den Frachter bestand keine unmittelbare Gefahr, doch war es ihm unmöglich, sich aus eigener Kraft zu befreien. Kurz nach Mitternacht gelang es einem Schlepper und dem Frachter mit vereinten Kräften, die „Capitao Apreu“ in tiefes Wasser zu ziehen. Das Schiff war nicht beschädigt und konnte kurz darauf seine Fahrt nach Kapstadt fortsetzen.
24. April 1968
Attentat auf Kiesinger geplant
Freiburg – Mit knapper Not entkam Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger am Dienstag in einer Autobahnraststätte in der Nähe von Freiburg einem geplanten Attentat gegen seine Person. Kiesinger hatte sich in die Raststätte begeben, als der 29jährige Arthur Wilhelm Buhlinger ihm folgte. Buhlinger hatte eine geladene Pistole in einer Aktentasche bei sich. Ein Sicherheitsbeamter konnte Buhlinger noch überwältigen, bevor er auf den Bundeskanzler traf. Der Festgenommene gestand der Polizei, daß er ein Attentat auf Kiesinger geplant hatte, und ihn erschießen wollte. Die Polizei vermutet Zusammenhänge mit den schweren Unruhen in der Bundesrepublik über das Osterwochenende.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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