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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1971-10-12
Claudia Reiter
VORWÜRFE GEGEN BISCHOF WINTER



Windhoek - Zwei Kirchenvorsteher, zwei Lehrer, zwei Universitätsstudenten, zwei Seminaristen und ein Dechant der anglikanischen Kirche in Owambo haben ein längeres Protestschreiben gegen das Verhalten des Bischofs Colin O'Brien Winter an Erzbischof R. Selby Taylor gerichtet.



In diesem Schreiben heißt es einleitend wörtlich „Wir beklagen die Handlungsweise des Bischofs von Damaraland im Zusammenhang mit der Ovamboland Mission. Es ist unsere feste Überzeugung, dass der Bischof völlig destruktiv handelt. Seit ihrer Gründung im Jahre 1924 ist die Missionsarbeit in Ovamboland reibungslos verlaufen. Seit 1924 hatten wir sechs Bischöfe, aber keiner von ihnen hat uns eine derartige Misere beschert.”



VÖLKERVERSTÄNDIGUNG VON ZELT ZU ZELT?



Persepolis - Staatspräsident Fouché ist heute nach Persien abgeflogen, um an einem der teuersten Feste der Weitgeschichte, dem 2 500-jährigen Jubiläum, des Persischen Kaiserreichs, in Persepolis teilzunehmen. Etwa 60 Kilometer nördlich der südiranischen Stadt Schiraz ist bei den Ruinen von Persepolis, dass von Alexander dem Großen dem Erdboden gleichgemacht wurde, eine pompöse Zeltstadt für die gekrönten und nicht gekrönten Häupter zahlreicher Staaten entstanden. In Persepolis wurde das Persische Reich vor 2500 Jahren von Cyres dem Großen gegründet.



In jedem der mit Samt und Seide ausgeschlagenen Zelte befinden sich ein Salon, zwei Schlafgemächer, zwei Badezimmer, ein Kammerzofenzimmer mit Toilette and Dusche, ein Waschraum mit Adjutanten-Schlafstelle und Teeküche. Eine Woche lang wird der Schah von Persien, Resa Pahlewi, Gastgeber eines prunkvollen und lukullischen Festes sein. 30 Koche und 150 Kellner, ausgesucht von dem Direktor des Pariser weltbekannten Feinschmecker-Restaurants „Maxine's” wurden die Kaiser. Könige und Staatsoberhäupter in einem 68 Meter langen Bankettzelt mit hundert Platzen an der Speisetafel bedienen.



HIROHITO IN BONN EINGETROFFEN



Bonn - Unter den Beifallsrufen von rund 2 500 Anwesenden traf am Montag das japanische Monarchenpaar Kaiser Hirohito und Kaiserin Nagako zu seinem dreitägigen offiziellen Staatsbesuch in der Bundesrepublik in Bonn ein. Bonn ist die siebente und letzte Reisestation Hirohitos während seines historischen Europaaufenthaltes.



Obwohl extremistische japanische Studenten ähnlich wie in Dänemark und den Niederlanden auch in der BRD, mit Demonstrationen gegen den Besuch des japanischen Kaiserpaares gedroht hatten, konnten sie zum größten Teil durch die rechtzeitig von der Bundespolizei ergriffenen Sicherheitsmaßnahmen ausgeschaltet werden. Lediglich Transparente, deren Schlagwörter Hirohito als Kriegsverbrecher und unwillkommenen Gast in Bonn bezeichneten, kündigten von der Anwesenheit der Studenten.



DREI WEITERE BATAILLONS FÜR NORDIRLAND



London - Premier Edward Heath und der nordirische Regierungschef Brian Faulkner haben am Donnerstag nach achtstündiger Unterredung in London die Entsendung von drei weiteren Bataillons nach Nordirland beschlossen. Wie aus einem gemeinsam nach dem Treffen herausgegebenen Kommuniqué verlautete, sei mit der Verstärkung in erster Linie eine Verschärfung der Wache entlang der Grenze mit der Irischen Republik, zum anderen aber auch eine erhebliche Eindämmung der Aktivitäten der verbotenen „Irischen Republikanischen Armee” (IRA) bezweckt.



NEUES UNO-MITGLIED



New York - Mit einer Mehrheit von 117 Stimmen zu einer Stimme bei zwei Enthaltungen ist am Donnerstag das im Osten der Arabischen Halbinsel gelegene Sultanat Oman als 131. Mitglied von der Generalversammlung in die Vereinten Nationen aufgenommen worden. Die einzige Gegenstimme war vom südjemenitischen Botschafter abgegeben worden, mit der Begründung, dass Oman noch eine britische Kolonie sei und die 750 000 Einwohner des Sultanats noch „gänzlich unter der Dominanz britischer Militärberater stehen”.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-21

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