Vor 50 Jahren
17. November 1967
Ein neuer Backofen
Lüderitzbucht (AZ). – Zur Einweihung ihres modernisierten Betriebes in Lüderitzbucht begrüßte Bäckermeisterin A. Celbrodt Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und der Geschäftswelt zu einem Sundowner. Sie berichtete daß die vor 41 Jahren von Joseph Celbrodt gegründete Bäckerei nun über einen hypermodernen Dampfbackofen mit Ölheizung verfüge, der, „falls die Stadt uns wieder einmal im Stich lassen sollte“, auch auf Kohle umgeschaltet werden kann. Bürgermeister Jüngst dankte im Namen aller für die Einladung und als Stadtoberhaupt für das, was die Firma geschaffen habe, die hier zwei Weltkriege überdauerte. Viel sei inzwischen zerschlagen worden, nur der Wille zum Aufbau nicht. Für Oma Celbrodt, die im Alter von 78 Jahren noch mit unverminderter Schaffenskraft im Betrieb wirkt und unter den Gästen weilt, schließe sich der Kreis. „Hier hat eine Familie viel Vertrauen in den Ort gesetzt. Es tut mir weh, daß ich als Bürgermeister die Zukunft nicht so rosig sehen kann. Wir haben alles getan, um die Entwicklung der Stadt voranzutreiben, und ich versichere, daß wir uns weiter bemühen werden . . . „Auf die große Enttäuschung zurückkommend die Lüderitzbucht erlebte, erklärte der Bürgermeister: „Wer mit dem Vertrauen spielt, spielt mit dem Feuer. Ich meine das nicht politisch. Es ist gerichtet gegen all die Elemente die versuchen, Lüderitzbucht herabzudrücken. Bei jedem Anlaß müssen wir daran denken, daß wir um unser Recht zu kämpfen haben.“
17. November 1967
Nachricht aus der Bundesrepublik
Warschau (dpa). – Die Polen versuchen zur Zeit, die Geheimnisse des Göring-Bunker zwischen Rastenburg und Angerburg in den Masuren zu lüften. Wie die Warschauer Zeitung „Slowo Pochszechne“ berichtete, ist es bis jetzt noch nicht gelungen, in die unterirdischen Gänge dieses von acht kleineren Bunkern umgebenen großen Bunkers vorzudringen, der möglicherweise mehrere Stockwerke tief ist und in dem die Polen verborgene Kunstschätze vermuten. In den Ventilationsöffnungen angebrachte Sprengladungen seien nicht stark genug gewesen, um einen Eingang freizulegen. Stärkere Sprengladungen könne man nicht benutzen, ohne eine in der Nähe gelegene Kanalbrücke zu gefährden. Der Göring-Bunker wurde nach polnischen Vermutungen von der Organisation Todt gebaut und befindet sich in einem Walde unweit des ehemaligen Hitler-Hauptquartiers „Wolfschanze“.
17. November 1967
Ein Angeklagter freigesprochen
Pretoria (SAPA). – Einer der 36 Angeklagten in dem Terroristenprozeß vor dem Obergericht in Pretoria wurde am Donnerstag, nachdem die Staatsanwaltschaft ihre Zeugenvernehmung abgeschlossen hat, freigesprochen. Drei weitere erklärten sich im Rahmen des Gesetzes zur Unterdrückung des Kommunismus für schuldig. Der Prozeß wurde bis zum 11. Dezember vertagt.
Richter J. F. Ludorf und seine beiden Beisitzer entsprachen dem Antrag der Verteidigung, daß gegen den Angeklagten Matheus Joseph nichts vorliege. Es sei auch kein Beweis erbracht worden, daß er in irgendeiner Form in die in der Anklageschrift aufgeführte Verschwörung verwickelt gewesen war. Joseph war zur Last gelegt worden, daß er sich an Aktivitäten der Terroristen und der Werbung von Ovambos zur Ausbildung in Guerillalagern in Südwestafrika beteiligt habe. Er soll beim Einrichten von Lagern geholfen und zur Förderung der Rassenspannungen im Lande beigetragen haben. Ferner soll er Mitglieder für die South West Africa Peoples Organisation geworben haben. Die Staatsanwaltschaft erhob keinen Einwand gegen den Antrag auf Freispruch. Die drei Angeklagten Immanuel Gottlieb Maxuiriri, Johannes Guanipupu Otto und Jason Daniel Mutumbula erklärten sich für schuldig. Sie gehörten der SWAPO-Exekutive an. Sie gaben zu, daß sie einen Regierungswechsel in Südwestafrika angestrebt haben, indem sie aktiv zur Förderung des Kommunismus beigetragen haben. Die Staatsanwaltschaft akzeptierte ihr Schuldbekenntnis und Richter Ludorf sprach sie schuldig. Das Strafmaß wird später ausgesprochen.
Ein neuer Backofen
Lüderitzbucht (AZ). – Zur Einweihung ihres modernisierten Betriebes in Lüderitzbucht begrüßte Bäckermeisterin A. Celbrodt Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und der Geschäftswelt zu einem Sundowner. Sie berichtete daß die vor 41 Jahren von Joseph Celbrodt gegründete Bäckerei nun über einen hypermodernen Dampfbackofen mit Ölheizung verfüge, der, „falls die Stadt uns wieder einmal im Stich lassen sollte“, auch auf Kohle umgeschaltet werden kann. Bürgermeister Jüngst dankte im Namen aller für die Einladung und als Stadtoberhaupt für das, was die Firma geschaffen habe, die hier zwei Weltkriege überdauerte. Viel sei inzwischen zerschlagen worden, nur der Wille zum Aufbau nicht. Für Oma Celbrodt, die im Alter von 78 Jahren noch mit unverminderter Schaffenskraft im Betrieb wirkt und unter den Gästen weilt, schließe sich der Kreis. „Hier hat eine Familie viel Vertrauen in den Ort gesetzt. Es tut mir weh, daß ich als Bürgermeister die Zukunft nicht so rosig sehen kann. Wir haben alles getan, um die Entwicklung der Stadt voranzutreiben, und ich versichere, daß wir uns weiter bemühen werden . . . „Auf die große Enttäuschung zurückkommend die Lüderitzbucht erlebte, erklärte der Bürgermeister: „Wer mit dem Vertrauen spielt, spielt mit dem Feuer. Ich meine das nicht politisch. Es ist gerichtet gegen all die Elemente die versuchen, Lüderitzbucht herabzudrücken. Bei jedem Anlaß müssen wir daran denken, daß wir um unser Recht zu kämpfen haben.“
17. November 1967
Nachricht aus der Bundesrepublik
Warschau (dpa). – Die Polen versuchen zur Zeit, die Geheimnisse des Göring-Bunker zwischen Rastenburg und Angerburg in den Masuren zu lüften. Wie die Warschauer Zeitung „Slowo Pochszechne“ berichtete, ist es bis jetzt noch nicht gelungen, in die unterirdischen Gänge dieses von acht kleineren Bunkern umgebenen großen Bunkers vorzudringen, der möglicherweise mehrere Stockwerke tief ist und in dem die Polen verborgene Kunstschätze vermuten. In den Ventilationsöffnungen angebrachte Sprengladungen seien nicht stark genug gewesen, um einen Eingang freizulegen. Stärkere Sprengladungen könne man nicht benutzen, ohne eine in der Nähe gelegene Kanalbrücke zu gefährden. Der Göring-Bunker wurde nach polnischen Vermutungen von der Organisation Todt gebaut und befindet sich in einem Walde unweit des ehemaligen Hitler-Hauptquartiers „Wolfschanze“.
17. November 1967
Ein Angeklagter freigesprochen
Pretoria (SAPA). – Einer der 36 Angeklagten in dem Terroristenprozeß vor dem Obergericht in Pretoria wurde am Donnerstag, nachdem die Staatsanwaltschaft ihre Zeugenvernehmung abgeschlossen hat, freigesprochen. Drei weitere erklärten sich im Rahmen des Gesetzes zur Unterdrückung des Kommunismus für schuldig. Der Prozeß wurde bis zum 11. Dezember vertagt.
Richter J. F. Ludorf und seine beiden Beisitzer entsprachen dem Antrag der Verteidigung, daß gegen den Angeklagten Matheus Joseph nichts vorliege. Es sei auch kein Beweis erbracht worden, daß er in irgendeiner Form in die in der Anklageschrift aufgeführte Verschwörung verwickelt gewesen war. Joseph war zur Last gelegt worden, daß er sich an Aktivitäten der Terroristen und der Werbung von Ovambos zur Ausbildung in Guerillalagern in Südwestafrika beteiligt habe. Er soll beim Einrichten von Lagern geholfen und zur Förderung der Rassenspannungen im Lande beigetragen haben. Ferner soll er Mitglieder für die South West Africa Peoples Organisation geworben haben. Die Staatsanwaltschaft erhob keinen Einwand gegen den Antrag auf Freispruch. Die drei Angeklagten Immanuel Gottlieb Maxuiriri, Johannes Guanipupu Otto und Jason Daniel Mutumbula erklärten sich für schuldig. Sie gehörten der SWAPO-Exekutive an. Sie gaben zu, daß sie einen Regierungswechsel in Südwestafrika angestrebt haben, indem sie aktiv zur Förderung des Kommunismus beigetragen haben. Die Staatsanwaltschaft akzeptierte ihr Schuldbekenntnis und Richter Ludorf sprach sie schuldig. Das Strafmaß wird später ausgesprochen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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